Tausch- statt Kaufrausch

  /  03.11.2022

Die Verlockung ist groß, manchmal kann man ihr trotzdem wiederstehen – genau das kann am Black Friday eine gute Idee sein, wenn man sich statt des Kaufrauschs dem Tauschrausch hingibt: Die Marke Freitag hat da ein paar Ideen…

Bald ist es wieder soweit – der Black Friday lockt am 25. November 2022 mit (vermeintlich) unschlagbaren Rabatten. Abgesehen davon, dass man die Angebote überprüfen sollte, ist es im Sinne der Nachhaltigkeit außerdem sinnvoll, genau darüber nachzudenken, ob man die ins Auge gefassten Teile wirklich braucht. Oder ob man sich doch nur vom Preis bzw. von der Rabattprozentzahl locken lässt. Am besten ist es natürlich, man macht es wie das Label Freitag und setzt ein positives Zeichen für sinnvollen Konsum.

Die Marke will am Black Friday unter dem Motto „Don't shop, just swap“ den Tausch- statt den Kaufrausch fördern: Der Online-Store des Züricher Labels bleibt an diesem Tag geschlossen; Userinnen und User werden stattdessen auf die selbst entwickelte, globale Taschentauschplattform S.W.A.P. (Shopping Without Any Payment) weitergeleitet. Außerdem finden dieses Jahr erstmals auch Events in die lokalen Stores statt, hierzulande in den Shops in Berlin, Hamburg, Köln, München und Düsseldorf. Dort lädt Freitag am frühen Abend ein zum Anstoßen und (Aus)tauschen – und zwar all diejenigen, die lieber vor Ort, von Angesicht zu Angesicht und mit der Tasche direkt in der Hand swappen.

Weil „Nein“ sagen zusammen mehr Spaß macht, hat sich die Züricher Taschenmanufaktur für den Black Friday außerdem mit gleichgesinnten Brands zusammengetan, um dem Statement für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft mehr Gewicht zu verleihen. Schon seit einigen Jahren nutzen die Taschenmacher den Tag, um mit positiven Initiativen „Ja“ zu sinnvollem Konsum und „Nein“ zum „Shoppingwahn“ zu sagen. Es gebe wenig, was mit Kreislaufwirtschaft weniger vereinbar sei, als der Black Friday, so die Marke. Deshalb setze Freitag auch an Tagen wie diesen auf langlebige Produkte sowie sinnvolle Services und verweigere sich den Rabattschlachten, die man weder als Produzierende noch als Konsumentin bzw. Konsument unterstützen wolle.

Gemeinsam mit Freitag stehen die Labels am Black Friday mit verschiedenen Initiativen und Aktionen für eine faire, zukunftsfähige Art des Wirtschaftens und Konsumierens ein. Die Denim-Marke Mud Jeans schließt ebenfalls den Online-Store und verkauft dafür Vintage Jeans via Livestream. Auch RÆburn schaltet den Webshop ab, genauso wie Flamingos life, bekannt für vegane Sneakers, und Oy, das Label für nachhaltige Surf- und Yogakleidung. Letzteres ruft stattdessen zu einer Spende auf. Der E-Store von Asket bleibt ebenfalls geschlossen; die Marke ermutigt Kundinnen und Kunden zum Pflegen, Reparieren und Wiederverwenden. Die Seifenmacherinnen und -macher von Soeder wollen zum Refill ohne Abfall motivieren, Secrid, Erfinderin des Cardprotectors, bietet einen kostenlosen Reparaturservice an, der Faltradpionier Brompton eine Gratis-Velomiete in UK.

Kristina Arens