Lokal genial

  /  23.08.2022

Nur das Beste für die Kleinen! Diesen Anspruch haben vermutlich die meisten Eltern, wenn es um ihre Kids geht. Das gilt auch für die Outfits, und zwar von Kopf bis Fuß. Mit den passenden, nachhaltigen Schuhen möchte das Label Orangenkinder der Konkurrenz davonlaufen…

Orangenkinder-Gründerin Verena, Näherin Christine

Beim Kauf eigener neuer Schuhe ist neben der Optik vor allem auch die Bequemlichkeit – und für immer mehr Menschen auch die Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt. Wenn es nun um Kinderfüße geht, legen viele Eltern sogar einen noch größeren Fokus darauf, dass das Modell perfekt sitzt und die Kleinen vielleicht sogar ihre ersten Schritte in der neuen Fußbekleidung machen. Hier kommt das Label Orangenkinder ins Spiel. Seit 2002 beschäftigt Unternehmensgründerin und Geschäftsführerin Verena Carney die Frage, wie schöne Kinderschuhe nachhaltig produziert werden können. In ihr neues Projekt Orangenkinder, ein von Frauen geführtes Unternehmen, das Ende 2020 in Oberreichenbach bei Erlangen in Bayern gegründet wurde, bringt sie sage und schreibe über 30 Jahre Erfahrung aus der Schuhbranche ein.

Die Haus- und Barfußschuhe der Marke werden in einer kleinen Manufaktur von Hand gefertigt. „Unsere Schuhe kommen frisch aus der Nähmaschine“, schmunzelt Carney. Die Passform und die Auswahl nachhaltiger Materialien beschert ein Laufgefühl wie Barfußlaufen – besonders gesund für kleine Kinderfüße. Sie erklärt: „Vor Corona und dem Ukrainekrieg wurde unser Ansatz als zu teuer angesehen. Die großen Unternehmen schauen jetzt bei uns, wie wir es machen.“ „Made in Germany ist die Zukunft“, sagt Carney, und sieht sich durch die aktuellen globalen Lieferschwierigkeiten bestätigt. „Krisen und aufwändige Lieferwege kosten Geld, Zeit und Ressourcen. Wir beziehen unser Material von lokalen Unternehmen wie zertifizierten deutschen Gerbern aus der Region.“ Sind Materialien nicht lokal oder in Deutschland zu beschaffen, arbeitet sie mit Unternehmen aus den Anrainerstaaten zusammen.

Produktionsfehler oder Materialschwächen werden bei entfernten Produktionsstätten oft erst erkannt, wenn die Ware bei der Kundin oder dem Kunden ist. „Wir erkennen sofort im Produktionsprozess Qualitätsschwankungen und können auch sofort reagieren. Eine Optimierung ist so schneller möglich“, ergänzt die Kreative. Ein weiterer Vorteil bei der Produktion in Deutschland: die Geschwindigkeit, in der neue Ideen umgesetzt und präsentiert werden können. „Wenn ein Kunde zu uns mit einer neuen Schuhidee oder einem Verbesserungsvorschlag kommt, können wir das in unserem Werk sofort umsetzen, mitunter ad hoc in seinem Beisein, und gemeinsam das Produkt ohne Wartezeiten oder lange Lieferungen beurteilen.“

Zudem schafft die Gründerin auf dem Land nachhaltige Industriearbeitsplätze. „Warum soll ich mit meinem produzierenden Unternehmen in die Stadt ziehen, wenn ich die Fachkräfte und Logistik auch im Ländlichen erhalte. Meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten auf diesem Wege eine Beschäftigung in der Nähe, können flexibler in Teilzeit arbeiten und müssen keine langen Wege zur Arbeitsstelle fahren, was die Umwelt schont“, weiß Carney zu berichten und ergänzt: „Es ist falsch, gute Produktionsstätten auf dem Land nicht zu nutzen, aber in der Stadt immer weitere zu erbauen.“ Ein weiterer Vorteil der heimischen Produktion ist die Möglichkeit einer Reparatur, die vor Ort innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden kann. Dies verlängert die Lebensdauer der Schuhe und trägt zur Nachhaltigkeit der Produkte bei. Laufen wird mit der Marke also zum nachhaltigen Kinderspiel. Zum Orangenkinderspiel…

Kristina Arens