Eine Marke mit Mission

  /  24.01.2020

Manchmal überzeugen einen nicht nur die Looks eines Labels, sondern vor allem auch die Geschichte hinter der Marke. Senada Sokollu, Gründerin des jungen Brands Fitbuddha, hat eine solche zu erzählen…

Heutzutage finden sich zwar immer mal wieder Überschneidungen in den beiden Bereichen Politik und Mode, dass eine Marke aber aus einer politischen Passion heraus geboren wird, kommt dann doch seltener vor. So geschehen beim jungen Label Fitbuddha. Das Brand wartet mit besonderer Story auf: Ihr Hintergrund im Bereich Politik und Journalismus führte Gründerin Senada Sokollu in die Türkei und Umgebung, wo sie viele Refugee Camps besuchte und als Krisenreporterin tätig war. Schließlich wollte sie noch mehr tun und die Aufmerksamkeit verstärkt auf die dort vielfach vorhandene Ungerechtigkeit lenken, also gründete sie im Jahr 2017 Fitbuddha, eine Marke, dessen Styles in verschiedenen türkischen Dörfern von Frauen in Not, darunter Witwen, ältere Damen und Geflüchtete, handgefertigt werden. Die Materialien und Maschinen werden zu ihnen nach Hause gebracht, so dass die Arbeiterinnen beispielsweise keine weiten Anreisewege in die Fabriken in den größeren Städten haben.

Fitbuddha will soziale Integrität, Fairness, Handarbeit und schöne, ausgefallene Kleidung für Frauen und Männer vereinen. Alle Holzaccessoires des in München ansässigen Labels werden aus recyceltem Eichenholz hergestellt und stammen von baufälligen Häusern entlang der türkischen Schwarzmeerküste. Dafür hat sich Senada mit einer lokalen Firma zusammengetan, die dieses Holz recycelt und für ihre Marke verwendet. Die Produkte sind umweltfreundlich und zollen der Welt der Tiere und Mutter Natur Respekt. So stammt die Baby-Alpaka-Wolle von einer familiengeführten Farm in Deutschland, die das Label regelmäßig besucht. Fitbuddha sammelt außerdem handgemachte, antike, türkische Kelims – gewebte Teppiche oder Wandbehänge – in den türkischen Dörfern, die dann für Details und Verzierungen genutzt werden.

Die Styles sollen ein Statement gegen Rassismus und Intoleranz setzen, zeigen sich im One-Size-Fit und richten sich an alle, die mutig genug sind, in einer angepassten Welt herauszustechen. Gehört ihr dazu?

Kristina Arens