Geschlossen ein Würfel – geöffnet wird ein modernes technologisches Herz offenbart: Das RR231 Totem der Marke Brionvega, eine anspruchsvolle Hi-Fi-Anlage kreiert von Mario Bellini, wird jetzt in einer neuen Farbvariante zelebriert.

Manchmal ist es der Fernseher, manchmal die Couch, das Bett oder eine Vintage-Kommode – und bei besonders design- und gleichzeitig technikversierten Menschen ist es die Hi-Fi-Stereoanlage Totem, die als Highlight im Zimmer fungiert. Die Marke Brionvega hat auf der Mailänder Möbelmesse Salone del Mobile die futuristische Anziehungskraft des Totem, entworfen von Mario Bellini und in der ersten Auflage im Jahr 1971 gelauncht, mit der Einführung einer neuen Farbvariante gefeiert. Das Totem in Schwarz steht für geometrische Regelmäßigkeit und spricht all diejenigen mit einer Vorliebe für primäre, elementare Formen an. Das Modell zeigt sich als Würfel, der beim Öffnen das Hi-Fi-System offenbart. „Mit dem Totem wollte ich nicht den einzelnen Enthusiasten, den leidenschaftlichen Experimentator ansprechen. Vielmehr wollte ich dem System eine schöne Form geben, damit es leichter in einer häuslichen Umgebung aufgestellt werden kann, und nicht unbedingt in einem Raum, der für die Verwendung professioneller Geräte vorgesehen ist“, erklärte Mario Bellini.

In der ersten Sequenz von Stanley Kubricks Meisterwerk 2001: A Space Odyssey (Odyssee im Weltraum) stellt der britische Regisseur eine Szene vor, die so symbolträchtig ist, dass sie in die gemeinsame Vorstellung des modernen Menschen eingegangen ist. In Afrika, vor rund vier Millionen Jahren, taucht vor einer Höhle auf mysteriöse Weise ein großer, schwarzer, quaderförmiger Monolith auf. Die Hominiden, zunächst etwas eingeschüchtert, kommen mit ihm in Berührung und lernen so instinktiv, mit Gegenständen umzugehen und sie als Werkzeuge und Waffen zu benutzen. Hier wird eine Parallele mit Bellinis Totem gezogen, einem Designobjekt, das auf der visuellen Ebene durch seine klare Linie für Bewunderung sorgt; auf der Gebrauchsebene wegen der Hi-Fi-Anlage, die es in der kubischen Hülle verbirgt.

Bellini nahm 1972 an der vom Museum of Modern Art in New York organisierten Ausstellung „New Domestic Landscapes“ teil, für die mehrere Brionvega-Objekte „aufgrund ihrer formalen und technischen Mittel, ihrer soziokulturellen Implikationen und ihrer Auswirkungen auf flexiblere Nutzungs- und Anordnungsmuster“ ausgewählt wurden. Neben dem Totem zählten dazu unter anderem das Camaleonda Sofa und das Konzept-Auto Citroën Kar-a-Sutra, das auf das Bedürfnis nach Freiheit und Naturverbundenheit sowie Kommunikation ausgerichtet war.

Das Radio, das damals im Mittelpunkt des Familienlebens stand, konnte nun auch einen zentralen Platz in der Wohnung und ihrer Einrichtung einnehmen. Indem Bellini das Radiogehäuse, aber auch die Stereoanlage im Allgemeinen, auf die einfachste Form zurückführte, nämlich den Würfel, brachte er das Alte zurück in den Alltag, aber modern umgesetzt…

Kristina Arens