The Rodnik Band

  /  24.07.2014

„Pop till you drop“ nennt sich die jüngste Kollektion von The Rodnik Band – ein Label aus London, das sich vielmehr als Pop-Band und weniger als klassisches Mode-Label versteht. Dass hier alles im Zeichen des bunten Pop steht, beweist auch der Onlineshop…

Worum geht’s?

Um Mode. Um Musik. Um Kunst. Und um Provokation. The Rodnik Band will kein Fashionlabel im herkömmlichen Sinne sein, sondern versteht sich mit den von Pop Art inspirierten Designs als humoristische Kunst, die den Betrachter einlädt, mit anderen Augen auf Alltägliches zu schauen. So nennt Philip Colbert, der 2008 das Label – oder auch die Band – gründete, als seine einflussreichsten Inspirationen Künstler wie Marcel Duchamp, Andy Warhol und Velvet Underground – wo wir dann beim Thema Musik wären: Das Label vermarktet auf der Website neben extravaganten Outfits auch Musik, und zwar selbst geschriebene Tracks basierend auf und passend zu den Kollektionen. Man könnte also sagen, Colbert inspiriere sich selbst… Doch damit nicht genug: Um nicht nur Musik und Outfit aufeinander abstimmen zu können, sondern auch die eigenen vier Wände im Pop Art-Style zu gestalten, launcht das Brand eine Range an Home-Accessoires, wie etwa einen Sessel im Shark-Design oder Kissen mit label-eigenen Prints.

Übersicht & Layout

Hat man es erst einmal bis in die Shopping-Area geschafft, findet man einen überraschend übersichtlich gestalteten E-Store vor. Überraschend aus dem Grund, da die Mainpage der Website beim ersten Stöbern mit ihren unzähligen knallbunten Pop-Up-Images für manch einen durchaus eine Herausforderung sein könnte. Im Shop selbst findet man in gängigen Kategorien wie „New In“, „Dresses“, „Shirts“ oder „Accessoires“ eine überschaubare Auswahl an den Designer-Stücken. Eine Besonderheit stellen die unter „Sequin“ präsentierten Kleider dar: Wie der Name schon sagt, finden sich hier paillettenbesetzte Kleider in extremen Looks und zu weitaus höheren Preisen als in den anderen Kategorien.

Der Website hält neben dem Webshop außerdem einen Blog und Bereiche für Music, Video, Collections sowie Collaborations bereit, womit das Fashion-Haus seinen selbst benannten Fokus auf die Kombination von Mode, Musik und Kunst gekonnt bedient.

Sprache

Englisch

Antörner

Der übersichtlich gestaltete Store setzt die lauten und bunten Designs des Labels gut in Szene und steuert der Gefahr einer Reizüberflutung entgegen. Besonders ansprechend sind außerdem die Produktbeschreibungen, die knapp und catchy jedem Stück noch mehr Individualität verleihen. Darüber hinaus kann auch der Stil des Labels an sich für manch einen sehr ansprechend sein, da die außergewöhnlichen Eye-Catcher zu verhältnismäßig erschwinglichen Preisen zu haben sind. Wer außerdem nur mal ein bisschen stöbern und sich Fashion im Sinne moderner Kunst nähern möchte, findet vor allem in der shop-externen Rubrik „Collections“ Designs, die sich wohl eher zum Anschauen als Anziehen eignen.

Abtörner

Der größte Abtörner befindet sich genau genommen außerhalb des Shopping-Bereichs. Unter „Collaborations“ erwartet man Designs, die vielleicht durch eine bessere Alltagstauglichkeit bestechen könnten. Allerdings kann man die Kollektionen, etwa mit den Peanuts oder Ilse Jacobsen, nur einsehen und nicht im Webshop kaufen. Mit einem Betrag von rund 11 Pfund (umgerechnet circa 14 Euro) ist der europaweite Versand des britischen Modehauses außerdem nicht gerade ein Schnäppchen.

Resümee

Für Pop Art-Begeisterte, die von auffälligen Outfits nicht genug bekommen können, stellt The Rodnik Band sicherlich eine gute Gelegenheit für den Erwerb des einen oder anderen Designer-Stücks dar. Zwar kann nicht unbedingt von Schnäppchen-Preisen die Rede sein, doch verglichen zu den Kollektionen ähnlicher Fashion-Künstler – man denke hier beispielsweise an Moschino’s Head Designer Jeremy Scott – kommen Colbert’s Teile zu humanen Preisen. Die Web-Presence des Labels ist allerdings, wie eben auch die Kollektionen, nicht nach Jedermanns Geschmack. Der Bereich des Onlineshops ist zwar in einem simplen Design gehalten, doch um sich auf der überladenen Band-Seite einigermaßen gut zurechtzufinden, braucht es schon einiges an Aufmerksamkeit und Konzentration...

Melina Jander