Goodz

  /  05.02.2014

Das Thema Nachhaltigkeit ist seit geraumer Zeit verstärkt in aller Munde, doch anders, als nach dem Vorbild der fast schon autoritären Eco-Öko-Bio-Bewegung will der Webshop Goodz mit diesen Vorurteilen aufräumen und zeigen, dass auch nachhaltige Ware durchaus Stil haben kann…

Worum geht’s?

Doppeldeutig wortwörtlich um „Goodz“, also „gute“ Güter aus den Bereichen Fashion, Möbel, Essen, Beauty und Design im Allgemeinen – in einem Modewort à la Berliner Schnauze zusammengefasst: Hipster-Zeug. Das ist hier aber weder negativ, noch abgedroschen gemeint, denn der Begriff „Hipster“ steht mittlerweile für eine ganze Kultur, für die Stil und Design essentielle Grundpfeiler sind. Dabei spielen Themen wie Nachhaltigkeit, Qualität und Optik eine ebenso wichtige Rolle wie Transparenz, denn: Konträr zur heutigen Wegwerfgesellschaft will Goodz Markenprodukte präsentieren, die mit Herzblut nach fairer Manier gefertigt werden, ungeachtet dessen, ob die Produkte traditionell oder futuristisch maschinell hergestellt wurden. Doch bei allem Nachhaltigkeitsgedanken: Gut aussehen soll es bitte dennoch! Wichtig: Die Inhaber verstehen sich in keinem Fall als Autorität, die entscheiden will, was ethisch oder nachhaltig ist und was nicht! Sie wollen lediglich für Transparenz und Daten sorgen, auf deren Basis der Kunde informierte Kaufentscheidungen treffen kann. Der bunte Mix aus Mode, Accessoires, Wohnmöbeln, Deko, Kinderspielzeug, Essen und Beauty lädt den Besucher der Page zum Stöbern ein und lässt den einen oder anderen davon sicher fündig werden. „Gutes Design ist zeitlos“ und am Ende ist man vielleicht Zeit los, hat dafür aber jede Menge interessanter Objekte entdeckt.

Übersicht und Layout

Das klare, teilweise minimalistische Design mit einem Hauch Retro spiegelt sich auch im Layout des Shops wider, der gut strukturiert ist, ohne langweilig zu wirken. Neben dem Store gibt es die Rubriken Blog und Über uns, in der es um vielerlei unterschiedliche Themen und den Anspruch der Gründer-Community geht. Auf der Landing Page wird dem Besucher direkt präsentiert, was ihn erwartet, nämlich: vieles. Eine Übersicht unter dem Rubriknamen Inspiration soll zeigen, wonach man hier stöbern und suchen kann sowie welche Bandbreite an Marken und verschiedenen Bereichen der E-Store bereithält. Die Unterteilung in der oberen Spalte richtet sich nach der Einteilung Frauen, Männer, Kinder, Beauty, Zuhause, Essen & Trinken sowie Mobilität (= Fahrräder). Klickt man auf ein bestimmtes Produkt dieser Kategorien, so erscheint dieses im Großformat, mit anschaulicher Bildgalerie, detaillierter Artikelbeschreibung, Produkt- sowie Versanddetails und einer Info über die Marke. Doch das ist längst nicht alles: Eine ganze Spalte unter dem Artikel widmet sich dem zentralen Stern, unter dem der Shop steht: Nachhaltigkeit. Hier gibt’s eine Erklärung, was denn dieser Oberbegriff überhaupt bedeuten soll, Definitionen zum Thema „handgemacht“, „biologisch abbaubar“, „tierversuchsfrei“, „keine künstlichen Zusätze“ etc. – eben all solche Kriterien im Hinblick auf Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit, die das Produkt erfüllt. Daneben besteht dann die Möglichkeit der Bewertung, wie überzeugend man selbst das Nachhaltigkeitskonzept findet. Schönreden ist hier nicht, wenn’s nichts zum Schönreden gibt, denn nur, weil nachhaltig drauf ist, ist noch lange nicht nachhaltig drin.

Sprache

Deutsch

Antörner

Man merkt, dass hier wirklich etwas bewegt werden will und man dazu angehalten wird, selbiges zu tun. Mit dem Satz „Wir sind die, die im Internet Zuhause sind und wissen, dass es uns helfen wird, Innovationen voranzutreiben“ trifft die selbst ernannte Goodz-Community gleichzeitig den Nerv der heutigen Gesellschaft, aber auch das zeitunabhängige Thema Nachhaltigkeit, das auch auf innovative, stilsichere Art und Weise umgesetzt werden kann. Ein weiteres Plus: die Transparenz und der Informationsgehalt. Wer sich wirklich für die Entstehung des Produkts interessiert, dem wird es an Hintergrundinfo nicht mangeln. Immer vorausgesetzt, diese ist korrekt. Neben dem Shop gibt es im Blog-Teil kleine Interviews mit verschiedenen „Inspirationskünstlern“, Ideengebern, Designern und und und. Wenn man schon beim Thema nachhaltig ist, aber vielleicht nicht unbedingt Fan der Designrichtungen, so hinterlässt zumindest das Konzept nachhaltigen Eindruck.

Abtörner

Ein Manko ist die Tatsache, dass man angemeldet sein muss, um die Zahlungsmöglichkeiten zu sehen – bei aller Transparenz fehlt diese hier leider schon. Die einzige Bezahloption, nachdem diese nach (und das ist positiv anzumerken) schneller Anmeldung über Facebook oder E-Mail ersichtlich ist, beschränkt sich leider zunächst nur ersichtlich auf Paypal. Laut Website-Betreiber funktionieren allerdings auch die Optionen Kreditkarte und Vorkasse, diese sind allerdings (noch) nicht deutlich erkennbar. Für einige könnten auch die doch recht gehobenen Preise, besonders im Bereich Essen & Trinken sowie Beauty, ebenfalls ein Abtörner sein – Qualität hat ihren Preis, ja, aber 17 oder gar 25 Euro für 250 ml Öl sind dann doch auch eine Hausnummer, wenn man gerne und viel damit kochen möchte. Im Gegenzug ist aber dafür die Gesamtauswahl im Sale-Bereich nicht zu verachten.

Resümee

Sehr gutes Konzept, das viel durch die in jedem Detail im Subtext mitschwingende Einstellung der Community dahinter gewinnt, ohne sich dem Besucher aufzudrängen oder einen imaginären Fingerzeig zu hinterlassen. Authentisch ist das Stichwort, denn hier geht es weder allein um den Design-, noch einzig um den Nachhaltigkeitsanspruch, sondern vielmehr darum, dass die Herstellung schöner oder interessanter Endprodukte unserem Planeten nicht schaden muss. Eine durch und durch durchdachte Idee, die mit einem gesunden Mix aus, wenn man so will, Retro-Eco-Hipsterness in die Tat umgesetzt wurde.

Lara Schotten

Links:
www.goodz.com