Sieg für Deutschland?

  /  17.05.2018

Die Rede ist hier nicht von der anstehenden WM, sondern von den Vila Talent Awards, in deren Zuge sich die Marke auf die Suche nach Talenten in den Bereichen Design und Fotografie begeben hat. Für Deutschland im internationalen Finale antreten werden…

Jannik Hanne und Pia Schulz

Designs von Pia Schulz

Vila hat sich im Zuge der Vila Talent Awards international auf die Suche nach außergewöhnlichen Talenten begeben – einem Designer, der zur Partysaison 2018 die perfekte 5-Piece-Capsule-Kollektion für das Label entwirft, sowie einem Fotografen, der mit individueller Streetstyle-Fotografie begeistert. Jetzt steht fest, wer aus Deutschland zum internationalen Finale am 23. Mai 2018 in Kopenhagen geschickt wird und so jeweils 5.000 Euro, die Produktion der Kollektion, die dann europaweit in den Vila-Shops verkauft wird, und die Teilnahme als Head-Stylist des Kampagnen-Shootings bzw. die Übernahme des Shootings der Kollektion gewinnen kann.

Im Bereich Design konnte Pia Schulz die Jury überzeugen. Letztes Jahr hat sie ihren Master in Modedesign an der HTW Berlin gemacht, mittlerweile ist sie als Freelancerin im Bereich Mode und Design tätig. Bei den Vila Talent Awards geht es darum, Talente zu finden, die sowohl die künstlerische als auch die kommerzielle Seite von Fashion verstehen, und es nicht erwarten können, beides zu verbinden. Inwiefern sich laut Pia beide Seiten verbinden lassen? „Ich verfolge bei all meinen Arbeiten eigentlich immer denselben Grundsatz: es muss tragbar sein. In meinen Entwürfen soll man sowohl in den Supermarkt, als auch zu einem fancy Event gehen können. Für mich schließen Kunst und Kommerz sich nicht automatisch gegenseitig aus, ganz im Gegenteil. Erst die Kombination aus beidem macht ein Design wirklich gut“, erklärt sie gegenüber 1st-blue. Mode ist für sie ein Ausdruck von Persönlichkeit und Emotion. „Ich bin eher schüchtern und ein ruhiger Mensch und finde es ab und zu ganz angenehm, mir meine Worte zu sparen und meine Kleidung für mich sprechen zu lassen“, sagt die 27-Jährige.

Beim perfekten Outfit ist es für Pia das wichtigste, „sich in seiner Haut – und seinem Outfit – wohl zu fühlen, ob das nun Jogginghose oder das kleine Schwarze ist. Wenn man es mit Selbstbewusstsein trägt, ist man immer perfekt angezogen. Wobei ein bisschen Glitzer beim Feiern natürlich nie schaden kann“. Und was zeichnet Deutschland im Bereich Fashion im Vergleich zu den anderen teilnehmenden Ländern aus? „Deutschland ist kulturell gesehen ein echtes Potpourri und das macht auch unsere Mode besonders vielseitig und interessant. Zudem legen wir viel Wert auf das Handwerk an sich, wodurch wir feinste Qualität und eine gewisse Wertigkeit bieten können“, so die Bestabsolventin ihres Masterstudium-Jahrgangs.

Als Designerin sieht sie sich „nicht als klassischer Künstlerin. Natürlich stehen Kreativität und Selbstverwirklichung an erster Stelle, aber Struktur und Ordnung sind für mich beim Arbeiten unerlässlich. Excel-Tabellen zu erstellen macht mir fast genauso viel Spaß wie zeichnen und designen. Ich glaube, diese Kombination ist schon ein bisschen was Besonderes.“

Der deutsche Gewinner in der Kategorie Fotografie heißt Jannik Hanne. Für ihn ist Fashion wie Fotografie eine Kunstform. Mode ist auch für ihn ein Ausdruck von Persönlichkeit, mit der man auch Emotionen wecken kann – wie beispielsweise mit einem Hochzeitskleid. Sein bislang einprägsamster Fashion-Moment auf der Straße war, als er 2017 während eines Praktikums bei einem Berliner Mode-Fotografen in Mailand eine Magazinstrecke begleiten durfte. „21 Outfits in knapp 10 Stunden, bei 36 Grad im Schatten. Hier habe ich trotz der Hitze gemerkt, dass es genau das ist, was ich machen will. Ich habe gelernt, aus wenig bis gar nichts immer das Beste zu machen.“ Beim Thema einprägsamstes Streetstyle-Outfit sind sich beide ziemlich einig: In Berlin sieht man so einiges Sehenswertes auf der Straße. So erfreut sich Pia in „Kreuzberg und Neukölln immer am meisten über die feinen, arabischen Herren, die in Mokassins und Bundfaltenhose ihren Chai schlürfen“.

Als Fotograf zeichnet Jannik sein „offenes, tolerantes und nicht voreingenommenes Auge aus“ und der internationalen Jury möchte er beweisen, dass „auch introvertierte Menschen laut sein können“. Und wenn er nicht gewinnen sollte? „Ich gewinne nur an Erfahrung, sogar beim Verlieren.“ Wir wünschen natürlich trotzdem beiden Teilnehmer(inne)n viel Glück! Bis zum 22. Mai 2018 könnt ihr hier noch für die beiden abstimmen!

Kristina Arens