Ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur

  /  21.08.2019

Die Marke Olbrish setzt mit in Berlin in Handarbeit gefertigten Taschen ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur. Wie es dazu kam und warum es uns bei den neuen Modellen des Labels wie Schuppen von den Augen fällt…

Toni

Charlie

Scala

Südwind mit Lachs

Tango mit Karpfen

Teatime

Venus mit Lachs

Bereits 1971 bot Wolfgang Olbrisch den Mauerstadttouristen in Berlin selbstgefertigte Hippiegürtel und handgefärbte Haarspangen am Kurfürstendamm feil. 1974 entstanden die ersten Taschen aus pflanzlich gegerbtem Leder – heute, fast 50 Jahre später, stehen die Bags der Marke Olbrish für Handarbeit, klares Design und Alltagstauglichkeit bei bester Verarbeitung. Die Modelle werden von ausgebildeten Täschnerinnen handgefertigt – anfangs in einem kleinen Laden in Berlin-Schöneberg, jetzt mit 14 Mitarbeitern in einer Fabriketage in Kreuzberg, der Basis für Inspiration, Experimente und Kreativität. Jedes Jahr werden neue Styles entworfen, beispielsweise die lässige Umhängetasche „Charlie“ und der schicke Rucksack „Toni“. Beide zeigen sich in ovaler Form, passen sich dem Körper der Träger/in durch eine abgerundete Rückwand an und können farblich individuell angefertigt werden.

Neu ist außerdem die „Fischleder“-Kollektion. Die Manufaktur Olbrish ist immer auf der Suche nach neuen Materialien und so gibt es neben der exklusiven Taschenlinie aus Nappaleder, Nubukleder und mit gewebtem Rosshaar jetzt auch Taschen mit hochwertigen Fischleder-Applikationen, welche die Formen der Handtaschen unterstreichen und selbst den extravagantesten Bags das gewisse Etwas verliehen. Das Fischleder bezieht Olbrish aus Österreich, sowohl die Aufzucht als auch die Gerbung finden dort statt. „Ethisch hergestellte Materialien lassen uns besser schlafen“, sagt Wolfgang Olbrisch. „Das spannende an dem Material Fischleder ist, dass es genau wie unser Leder ein Naturmaterial ist. Neben der klaren Formansprache unserer Taschen ist dadurch jede Tasche für sich eigenständig“, erklärt Bernd Goebel, Mitgründer. „Bei Materialien, die industriell hergestellt werden, fehlt den Produkten am Ende ein Stück Charakter, da hilft auch das beste Design nichts.“ Über 20 verschiedene Taschenfarben gibt‘s, hinzu kommt bei dem Fischleder die Wahl zwischen Karpfen und Lachs, jeweils mit anderer Struktur und Oberflächenfarbe. Was den Taschen ihre Stabilität und spannenden Formen gibt, ist ein Recyclingmaterial. Lederreste bekommen gemahlen und mit Silikon vermischt ein zweites Leben als Trägermaterial.

Wer also Wert auf Individualität, Nachhaltigkeit und einzigartiges Design legt und dabei keine Angst vor Neuem hat, wird bei Olbrish sicherlich fündig, vielleicht ja auch im Flagship-Store am Kurfürstendamm – dort, wo alles begann...

Kristina Arens