40 Jahre „Marked by the wilderness“

  /  28.04.2021

Das Jubiläumsjahr 2021 fängt vier Jahrzehnte Jack Wolfskin ein: 40 Jahre Abenteuergeist, Wetterschutz und Innovation. Wie alles begann, wie der Weg aussah und was die Zukunft bringen soll…

Jack Wolfskin feiert in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum - und resümiert vier Jahrzehnte der Innovationen und Abenteuer. Zudem gibt es natürlich einige Vorhaben, um den runden Geburtstag gebührend zu zelebrieren.

Die Taufe am Lagerfeuer

Vor 40 Jahren war die wilde, entlegene Natur unseres blauen Planeten meist schwer zu erreichen. Eine (noch kleine) unerschrockene, neugierige Gemeinschaft zieht es nach draußen, getrieben von der Wanderlust. Einer von ihnen ist Ulrich Dausien. Er möchte funktionale Outdoor-Kleidung entwickeln, um die Wildnis zu unbeschwerter zu erleben. 

Das Jahr 1981. Irgendwo zwischen Klondike River und Chilkoot Trail, tief in der Wildnis in Kanadas Westen, sitzt Ulrich Dausien mit Freunden am Lagerfeuer. In dieser Nacht sitzen sie unweit des Ortes, an dem Abenteuer-Autor Jack London die Inspiration für seinen Roman „Ruf der Wildnis“ fand – als ein Wolfsheulen die Dunkelheit durchdringt. Der Wolfspelz – so kommt Dausien in den Sinn – ist das perfekte Sinnbild für seine noch namenlose Outdoor-Marke. Der Wolfskin schützt den Wolf so gut vor der Witterung wie seine geplanten Outdoor-Produkte ihre Trägerinnen und Träger schützen sollen. Jack London lieh zur Lagerfeuer-Taufe seinen Vornamen – Jack Wolfskin war geboren!

Dausien entstammt einer Buchhandelsfamilie, er aber trägt zwei andere Seelen in seiner Brust: die des Unternehmers und die des Abenteurers. Ende der 70er Jahre gründet der Hanauer einen Outdoor-Shop und kurz darauf seine erste Eigenmarke, mit gerade einmal 24. 1983 ziert das Tatzenlogo erstmals ein Produkt und ist bis heute das ikonische Erkennungszeichen der Marke. Der Spirit der noch jungen Marke dokumentiert sich im ersten Marken-Slogan: „Born to be wild!“. Der gleichlautende Titel der Rockgruppe Steppenwolf prägte eine junge Generation im Aufbruch. Bei Jack Wolfskin steht der Slogan für den Aufbruch in die Wildnis – und für die gleichnamige Kollektion.

In den 70ern: Ulrich Dausien auf dem Flohmarkt

Die DNA: Funktion & Natur Hand in Hand

Dausiens Vision ist es, jedem Zugang zu funktionalem Outdoor-Equipment zu verschaffen. Tiefer und tiefer taucht er in die Materie ein – auf Kosten seines BWL-Studiums – tüftelt an Materialien, diskutiert mit Abenteurern und entwickelt Innovationen: die Texapore-Membran – in modernisierter Form bis heute ein Highlight der Kollektion – macht die Produkte bereits 1981 wetterfest. Im gleichen Jahr kommt die 5-in-1-Century Jacke auf den Markt, eine Jackenkombination, bei der man die Innenjacke herauszippen und separat tragen und diese zudem noch zur Weste umfunktionieren kann. Über die Jahre folgen weitere Innovationen, darunter das Rucksacktragesystem ACS, mit dem es gelang, ultimative Belüftung mit perfekter Gewichtsverteilung und Tragekomfort zu verbinden. 1997 stellt die Marke ihren Pioniergeist erneut unter beweist und geht mit Zeltkonstruktionen in den Windkanal. Auf der Basis der aufwändigen Grundlagen-Testserie beim Automobilexperten Porsche wird die „Real Tunnel“-Zelttechnologie entwickelt und patentiert. Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil der Marken-DNA, u. a. zeigt sich dies in dem „Naturhemd“ aus dem Jahr 1982: zu 100% aus Baumwolle ohne Bleiche oder Farbstoffe gefertigt. Das Unternehmen investiert zudem in Naturschutz- und Umweltprojekte.

Seit 1988 engagiert sich Jack Wolfskin für den Wolfsschutz und arbeitet auch immer wieder mit dem Wolfsforscher Christoph Promberger zusammen. Dieser gründete 2009 die Stiftung Conservation Carpathia, die sich für den ganzheitlichen Schutz und die Wiederherstellung des natürlichen Ökosystems der Karpaten einsetzt. Auch dieses Projekt wird von dem Label unterstützt.

Katalogmodels 1984, Christine & Dieter, Wegbegleiter seit der ersten Stunde

Die Fortsetzung des Erbes

Der Abenteuergeist lebt in den Unternehmungen bekannter Spitzenathleten fort. So unterstützt Jack Wolfskin Arved Fuchs bei der Umsegelung des amerikanischen Doppelkontinentes und bei seinen folgenden Expeditionen. Dieser lässt seine Erfahrungen in die Produktentwicklung einfließen – und seine Beobachtungen zur Klimaveränderung. Sie bestärken das Unternehmen in seiner Nachhaltigkeitsausrichtung. Mitte der 80er Jahre wird Extrembergsteiger Mischa Saleki bei seinen Himalaya-Expeditionen ausgerüstet – nach seiner erfolgreichen Besteigung des 8000ers im Himalaya wird die Cho Oyu-Jacke benannt. Oder auch Manfred Elfner, Vize-Europameister und mehrfacher deutscher Meister bei Schlittenhund-Rennen, der Material benötigt, das extremsten Bedingungen standhält. Den Gipfel der Extreme erlebt jedoch die Bergsteigergruppe rund um den Polen Alek Lwow, die 1990/91 mit Unterstützung der Marke den Mount Everest zu erklimmen versucht – und am Wind scheitert. Für diese – und viele weitere – Athletinnen und Athleten entwickelt Jack Wolfskin teilweise gezielt spezialisierte Ausrüstungsgegenstände und Kleidung. Diese Prototypen finden sich später als Serienprodukte im Katalog wieder. Auch Profikletterer Stefan Glowacz wird Jack Wolfskin-Mar¬kenbotschafter und Feedback-Geber. Nach seinen Sportklettererfolgen sucht er anspruchsvolle Kletterabenteuer fernab der Zivilisation. Jack Wolfskin präsentiert sich als Marke für Abenteurerinnen und Abenteurer, Weltreisende, Spitzensportlerinnen und -sportler – genauso wie für Familien, Wanderinnen und Wanderer, Läuferinnen und Läufer sowie Radfahrerinnen und -fahrer.

Gemeinsam neue Abenteuer erleben – das ist seit den Anfängen fest in der Marken-DNA verwurzelt. So kommen u.a. Familienzelte dazu und die Kinderproduktlinie wird ausgebaut. Der Community-Gedanke ist auch Antrieb, 2001 das dreitägige Outdoor- und Musikfestival Wolfstock ins Leben zu rufen.

1989 mit der Yeti Expeditions-Daunenjacke
In den frühen 90ern: Kletter-Action auf Mallorca
Everest Expedition 1991: Alek Lwow & sein Team

Innovationsmotor Nachhaltigkeit

Bereits 1988 führt Jack Wolfskin Polartec-Stoffe von Malden Mills ein und wird bald der größte Kunde in Deutschland. Fünf Werke produzieren Polartec-Kleidungsstücke in Europa und Asien mit dem Jack Wolfskin-Logo. 1999 wird die Polartec-Recycling-Kollektion vorgestellt. Der Stoffinnovator feiert übrigens 2021 ebenfalls 40-jähriges Bestehen. 2007 etabliert Jack Wolfskin für seine Lieferanten den Code of Conduct und das Greenbook verbindlich; 2010 wird die Marke Mitglied der Fair Wear Foundation und 2011 Bluesign-Systempartner. PVC ist seit 2012 aus der Produktion verbannt.

Die Marke expandiert 2014 zur Global Brand mit Markeintritten in China, Japan und Nordamerika. Die frischen Kollektionen wie Pack and Go und 365 erreichen auch jüngere Zielgrup¬pen. Und das Thema Nachhaltigkeit wird weiter forciert. Dazu zählen Meilensteine wie die Recycling-Technologie Texapore Ecosphere, die Offenlegung der gesamten Lieferkette 2014 (auf der Unternehmens-Homepage) oder der Leader Status der FWF, der 2020 zum sechsten Mal in Folge erzielt wurde. Nachdem bereits die komplette Bekleidungs-, Rucksack- und Taschenkollektion seit der Sommersaison 2019 zu 100% frei von PFC ist, folgten im Sommer 2020 alle Accessoires und Zelte.

Heute steht auch Felix Neureuther für die konsequente Linie von Jack Wolfskin – als Markenbotschafter und wichtiger Bestandteil der Produktentwicklung. Bereits seit 2017 begleitet Jack Wolfskin mit der #Gobackpack-Kampagne die Outdoor-Community auf der ganzen Welt und teilt mit ihnen die Reise- und Abenteuerlust. Mit dem Wolftrail wandert das Unternehmen seit 2020 durch Berg- und Waldlandschaften.

In den 90ern: Hundeschlittenfuhrerin Silvia Furtwängler mit der Crystal Mountain Jacke

„Marked by the wilderness“ – das Jubiläumsjahr 2021

Im Jubiläumsjahr 2021 feiert Jack Wolfskin auf hier die Evolution der ikonischen Produkte. Über das gesamte Jahr kommen Protagonistinnen und Protagonisten sowie auch Kundinnen und Kunden zu Wort, die die Marke geprägt und begleitet haben. Dabei greift die eigene 40-Jahres-Kollektion das Erbe der Marke in Retro-Styles auf, unter anderem mit der Thunderblaze Jacket, einer Reminiszenz an die Thunder & Lightning Jacket aus dem Jahr 1994. Das Tragesystem ACS (Air Control System), das 1991 mit seiner Belüftungskonstruktion den Markt revolutionierte, lebt heute in der Crosstrail Backpack-Serie fort. Neben der Ventilation bei gleichzeitig optimaler Lastverteilung, kommt bei den Rucksäcken zudem ein innovatives Färbeverfahren zum Einsatz, mit dem laut Label ein Großteil des Wassers eingespart werden kann. Ein weiteres Highlight stellt die Kooperation mit dem japanischen Graphic Art-Künstler Shinpei Naito dar, der zum 40. Geburtstag die Capsule Collection Naito mit farbenfrohen Prints mit floralen und tropischen Elementen designt hat.

Im Fachhandel startet Jack Wolfskin spezielle Aktionen. Zudem ist der Heritage Hub online; dort sind Video-Interviews, beispielsweise mit Gründer Ulrich Dausien, zu sehen, aber auch die (wortwörtlich) bewegende wie inspirierende Geschichte von „Grandpa Nick“, Nick Gardener, der in 1.200 Tagen alle 282 Gipfel Schottlands bestieg – als Tribut an seine an Alzheimer erkrankte Frau Janet und als Weg, selbst wieder Halt zu finden. Unter #markedbythewilderness ruft die Marke alle Outdoor-Begeisterten dazu auf, ihre individuellen Abenteuer zu teilen. Jack Wolfskin will die Zukunft der Outdoor-Branche auch weiterhin mit Innovationen vorantreiben – und den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur wegweisend mitgestalten.