„Mode ist der Spiegel der Seele”

  /  11.10.2010

Die Jugendmesse „You“ zieht jedes Jahr tausende Besucher in die jeweilige Veranstaltungsstadt, diesmal war das Berlin. Die Mädels von Monrose erzählten 1st-blue vor ihrem Auftritt dort, dass ihr viertes Album eigentlich ein Ratgeber für Männer sei und dass sie nun auch eigene Kleidung designen.

v.li.: Bahar Kizil, Senna Guemmour und Mandy Capristo

Monrose mit 1st-blue Redakteurin Kristina Arens (2. v. li.)

Vom 1. bis zum 3. Oktober 2010 fand die Jugendmesse „You” statt, diesmal am ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin. Jedes Jahr geben sich dort diverse Music Acts die Klinke in die Hand. Dieses Jahr konnten die Besucher der „You“ Bahar, Senna und Mandy von Monrose lauschen, die sowohl Songs ihrer Anfänge wie „Shame” und „Hot Summer”, aber auch Stücke ihres aktuellen Albums „Ladylike” zum Besten gaben.

Und, aufgeregt?

Bahar: „Noch nicht, aber kurz bevor wir auf die Bühne gehen, sind wir immer ein wenig nervös. Ich glaube, das wird sich auch nie ändern, obwohl wir mittlerweile ja eigentlich wissen, wie alles abläuft, und ein eingespieltes Team sind.“

Haben sich im Laufe der Zeit bestimmte Angewohnheiten entwickelt, bevor ihr ein Konzert gebt?

Mandy: „Ja, wir beten. Das haben wir eigentlich von Anfang an gemacht. Auch wenn es gerade noch so stressig ist und alle sagen ‚Beeilt euch, ihr müsst auf die Bühne!’ - eine Minute Zeit nehmen wir uns noch.“

Ihr habt ja nun schon euer viertes Album herausgebracht – worum geht es bei „Ladylike“?

Senna: „Unser Album ‚Ladylike’, das wir in New York aufgenommen haben, ist eigentlich ein Ratgeber für Männer, denn es ist die Definition einer Frau. Männer wünschen sich ja immer eine Bedienungsanleitung für uns Frauen, weil wir doch so kompliziert sind (lacht). Ich glaube, wenn sich ein Mann unser Album anhört, versteht er seine Freundin besser. Und die Mädels und Frauen, die sich ‚Ladylike’ anhören, bekommen definitiv eine Runde Selbstbewusstsein. Wir haben eineinhalb Jahre an unserem vierten Album gearbeitet, aber es hat sich gelohnt, es ist super geworden!“

Ihr habt euch ja auch schon in anderen Bereichen wie Moderation oder Modeln probiert. Nun habt ihr vor kurzem für das Label Tiggers Schuhe entworfen, welchen Stellenwert hat Mode allgemein für euch?

Mandy: „Einen sehr großen! Wenn wir auf der Bühne stehen, ist es ja sowieso wichtig, was wir tragen, aber auch privat spielt Mode für uns eine große Rolle. Und wie viele Frauen, bekommen wir häufiger mal eine Shopping-Attacke, erst recht, wenn wir in Städten wie New York oder London unterwegs sind.“
Senna: „Ich sage immer ‚Mode ist der Spiegel deiner Seele’. Wenn man sich richtig schlecht fühlt, trägt man eben auch mal einen Jogginganzug, und wenn man gut drauf ist und sich wohl fühlt, greift man zu Highheels. Ich glaube, wenn man eine Person sieht, sind die Klamotten auch das Erste, was man wirklich wahrnimmt. Bevor jemand anfängt zu reden, hat man anhand der Kleidung doch automatisch schon einen ersten Eindruck im Kopf.“
Mandy: „Ich finde, Mode definiert einen Menschen. Manchmal sehe ich jemanden auf der Straße, bei dem ein Outfit super aussieht, und wenn ich es dann probiere, gefällt es mir gar nicht, weil es vielleicht einfach nicht zu mir passt.“

Was passt denn zu euch? Was tragt ihr privat am liebsten?

Senna: „Wenn wir Auftritte haben, machen wir uns natürlich gerne richtig chic, aber ich gehe jetzt nicht in Korsage und Highheels zum Bäcker um die Ecke (lacht). Privat würde ich meinen Stil als ein Mittelding zwischen casual, ladylike und Senna beschreiben.“
Bahar: „Ich trage privat sehr gerne flache Schuhe, auch wenn ich abends weggehe. Ich finde, das kann sehr stylisch aussehen. Biker Boots finde ich zum Beispiel super.“
Senna: „Ich bin ein Chucks-Kind, die habe ich mittlerweile in zig verschiedenen Farben.“
Mandy: „Und mindestens einmal im Jahr kaufst du dir ein neues Paar weiße Chucks...“
Senna: „Richtig, weil ich keine Lust habe, die in die Waschmaschine zu stecken (lacht). Aber ich mag hohe Schuhe auch sehr gerne, die betonen den Hintern so schön (lacht).“

Nachdem ihr nun bei Tiggers Design-Luft geschnuppert habt, wie sieht's in dieser Richtung aus bei euch? Lust, noch weitere Klamotten zu designen?

Senna: „Die Schuhe zu entwerfen, hat uns unglaublich viel Spaß gemacht. Wir sind nach Portugal geflogen, haben uns die Produktionsstätten et cetera angeschaut und haben dann wirklich alles selbst designt. Und Mandy und Bahar sind nun dabei, ihre eigenen Klamotten zu gestalten. Ich möchte auch sehr gerne etwas in dieser Richtung machen, bin mir aber noch nicht sicher, was genau. Es soll auf jeden Fall etwas sein, das noch keiner macht. Irgendetwas Neues. Vielleicht erfinde ich einen Burger – den Senna-Burger (lacht). Oder Dessous für Mädels in meinem Alter. Nennen wir das Kind beim Namen, ich habe ja nun auch nicht mehr den Körper einer 20-Jährigen (lacht). Die Dessous-Idee finde ich gerade richtig gut – und ‚Ü30’ nenne ich dann meinen Laden.“
Bahar: „Ich arbeite im Moment zusammen mit unserer Stylistin an einer Kollektion, aber ich muss sagen, wir lassen uns da sehr viel Zeit. Es soll ja auch etwas sein, das nicht jeder hat. Und bei Mandy ist es ähnlich.“

Dann darf man also gespannt sein! Vielen Dank für das Interview!

Kristina Arens