Magisch!

  /  27.10.2016

Tilda Swinton und Benedict Cumberbatch sind ab dem 27. Oktober 2016 im neuen Marvel Film „Doctor Strange“ zu sehen und verrieten im Interview, welche übernatürlichen Fähigkeiten sie gerne hätten – oder auch nicht – und wie wichtig die eigene Vorstellungskraft ist.

Tilda Swinton und Benedict Cumberbatch

Tilda Swinton mit Redakteurin Kristina Arens

Zeit für einen neuen Helden! Mit „Doctor Strange“ erweitert das Marvel Cinematic Universe die Riege seiner Heros um einen weiteren Kämpfer gegen das Böse: Das Leben des berühmten Neurochirurgen Dr. Stephen Strange, im Film verkörpert von Benedict Cumberbatch, ändert sich unwiederbringlich, als er nach einem schweren Autounfall seine Hände nicht mehr benutzen kann. Da die klassische Medizin ihm nicht helfen kann, sucht er Heilung an einem ungewöhnlichen Ort. Schnell merkt er, dass es sich dabei nicht nur um ein Heilungszentrum handelt, sondern von dort, unter der Führung der so genannten „The Ancient One“, gespielt von Tilda Swinton, der Kampf gegen dunkle Mächte gefochten wird, die unsere Realität zerstören möchten… Während Swinton keine Sekunde gezögert hat, als sie für die Rolle angefragt wurde, wie sie im Interview im Berliner Soho House verriet, war es bei Cumberbatch schon etwas schwieriger, da sich die Terminierungen mit seiner Rolle des Hamlet auf der Theaterbühne überschnitten. Große Marvel Fans sind aber natürlich beide.

Dr. Stephen Strange erlernt im Film von seiner Mentorin „The Ancient One“ magische Fähigkeiten wie das Zurückdrehen der Zeit, selbige würde Cumberbatch im echten Leben allerdings nicht haben wollen. „Ein direkter Durchgang, um an jeden x-beliebigen Ort gelangen zu können, wie es im Film möglich ist, wäre toll, dann könnte ich zwischendurch mal schnell nach Hause zu meinem Sohn. Generell versuche ich aber, die Gegenwart zu genießen, im Jetzt und Hier zu leben. Fehler, die man gemacht hat, gehören zum Leben, ebenso wie Ängste, die natürlich mehr werden als Elternteil, aber auch das gehört dazu. In der Zeit reisen wollen würde ich deshalb nicht. Fliegen hingegen wäre auch super, jeder, der mal einen Traum hatte, in dem er abgehoben ist, würde das doch mal in echt ausprobieren wollen, oder?“, erklärt der 40-Jährige. Und hat Swinton Tricks auf Lager, wenn sie selbst im Alltag mal der Realität entfliehen möchte? „Man muss nur seine Vorstellungskraft nutzen, das ist keine Magie, es ist reine Übungssache. Jetzt gerade könnte ich in einen Raum in meinem Haus gehen, kannst du das auch? Also nicht in mein Haus, das wäre dann Magie“, lacht sie.

Sowohl Swintons als auch Cumberbatches Rolle sind sehr körperlich, beide mussten also fleißig trainieren. „Zuletzt hatte ich solch eine körperliche Rolle in ‚Die Chroniken von Narnia’, ich habe mich also sehr darüber gefreut; wir haben alle viel trainiert, Kampfkünste wie Tang Soo Do, Karate und einige mehr…“, erklärt Swinton, während Cumberbatch verrät: „Bei diesem Film habe ich viel an Harrison Ford gedacht, er war ein gutes Vorbild für das Action-Held-Level, das ich erreichen wollte. Neben den Trainings habe ich außerdem sehr gesund gelebt, ich war während des Drehs nicht einmal krank oder verletzt, und das trotz der sehr stressigen Zeit, mit ‚Hamlet’, ‚Doctor Strange’ und einem neugeborenen Baby…“ Vorbilder für ihn sind außerdem immer seine Eltern, beide Schauspieler. Ihre Karriere, ihre Liebe und ihr Respekt beeinflussten Cumberbatch durchaus in seiner Berufswahl.

Beide meditieren übrigens seit vielen Jahren. Zum Thema Mental Healing, das in „Doctor Strange“ eine tragende Rolle spielt, erklärt Swinton: „Wir kreieren unsere Realität mit unserem Kopf und das kann sehr negative, sehr zerstörerische Auswirkungen auf den eigenen Körper haben, aber glücklicherweise eben auch das Gegenteil. Genau das braucht aber Training, wie beim Muskelaufbau sozusagen.“

Und was steht als nächstes auf dem Plan? Cumberbatch startet im Dezember dieses Jahres mit den Dreharbeiten für „The Current War“, in dem er Thomas Edison verkörpert. Swinton dreht in Italien ein Cover des Horrorklassikers „Suspiria“. „Es ist ein bisschen wie bei ‚La Piscine’ und ‚A Bigger Splash’, es ist kein Remake, sondern eher eine Hommage“, erklärt die 55-Jährige. Privat liegt derzeit aber kein Drehbuch auf Swintons Nachttisch, wie sie verriet, sondern die Biographie von Gavin Maxwell, einem schottischen Schriftsteller und Naturforscher, der „im Wald mit Fischottern lebte“. Strange.

Kristina Arens