„Eigentlich bin ich gar kein Wettkampf-Typ“

  /  20.03.2012

Nachdem 2010 die zweite Staffel „Elton vs. Simon“ über die Fernseher flimmerte, kommt die Show jetzt in einer Live-Variante ins Samstagabend-Programm. Simon Gosejohann verrät, was ihn stolz macht, was er privat für ein Typ ist und wie es um „Comedystreet“ steht.

Simon Gosejohann

Simon Gosejohann mit 1st-blue-Redakteurin Kristina Arens

„Sorry, erster Flieger kaputt, zweiter Flieger kaputt“, so ähnlich begann die Mailboxnachricht von Simon Gosejohann. Das Interview mit dem 36-Jährigen am Wochenende in Köln verzögerte sich um ein paar Stündchen, wobei ihn aber keine Schuld trifft. Nachdem es am Münchner Flughafen diverse Probleme gab, hob der Flieger letztlich doch noch ab und unsere Redakteurin Kristina traf Simon im Marriot Hotel in Köln, wo er sich ihren Fragen redselig stellte.

Simon, am 24. März 2012 kommt „Elton vs. Simon – die Live Show“, was erwartet uns?


„Zu den Spielen kann ich leider gar nichts sagen, da ich vorher nicht weiß, was auf Elton und mich zukommt. Das Ganze ist tatsächlich ein Wettkampf, bei dem keiner Vorteile hat, außer natürlich den von der Natur gegebenen, sprich meine körperliche und intelligenzbedingte Überlegenheit (lacht). Was ich schon verraten kann ist, dass es im Einspieler bereits spektakulär wird. Elton und ich versuchen uns nämlich in Holland im ‚Flyboard’.“

Die Show ist ja zunächst nur für den kommenden Samstag geplant, hättest du denn Lust auf eine Fortsetzung?

„Also erst einmal bin ich natürlich stolz wie Oskar, dass an einem Samstagabend eine Sendung mit meinem Namen im Fernsehen läuft und klar, ich würde mich über eine Fortsetzung auf jeden Fall freuen, wenn die Leute weiterhin Spaß daran haben, uns zwei Vollidioten gegeneinander kämpfen zu sehen.“

Wenn du dir mal einen anderen Konkurrenten aussuchen könntest, wer wäre das?

„Gute Frage. Elton und ich sind ja auch privat gut befreundet, diese Ebene geht bei der Show leider immer ein wenig unter, aber das ist schon ein Grund, warum das Ganze so viel Spaß macht. Aber vielleicht sollte ich mal darüber nachdenken, wer sonst in Frage käme.“

Bist du generell jemand, der den Wettkampf mag und hin und wieder Konkurrenzgedanken hegt?


„Eigentlich bin ich gar kein Wettkampf-Typ. Mein Ursprungsgedanke bei ‚Elton vs. Simon’ war immer eher, mich sozusagen als Abenteurer, als eine Art Indiana Jones zu sehen, eben jemand, der die Gefahr sucht (lacht).“

Und was das Konkurrenzdenken betrifft? Gibt es jemanden in deiner Branche, den du als Konkurrenten siehst?

„Es gibt ja eigentlich recht wenige Leute, die wie ich die junge Zielgruppe bedienen. Ich würde Oliver Pocher, Joko und Klaas dazu zählen und mit denen habe ich ein recht freundschaftliches Verhältnis. In der Branche ist also genug Platz für alle und ‚neoParadise’ beispielsweise finde ich oftmals sogar inspirierend.“

Wie sieht es denn mit einer neuen Staffel „Comedystreet“ aus?

„Ich möchte jetzt erst einmal etwas anderes machen. Von ‚Comedystreet’ gibt es jetzt sieben Staffeln und im Moment habe ich das Gefühl, alle Witze gemacht zu haben.“

Egal, bei welchen Projekten von dir, und von Comedians generell, wird ja erwartet, dass sie immer lustig sind. Ist das nicht anstrengend?

„Ich empfinde das gar nicht als anstrengend und bin besonders in meinen Formaten natürlich gerne lustig, da ich die Menschen ja unterhalten möchte. Wenn ich privat beispielsweise Interviews gebe, versuche ich aber nicht, auf Zwang witzig zu sein. Die Leute sollen erfahren, wie ich wirklich bin; bei ‚Comedystreet’ spiele ich ja verschiedene Kunstfiguren, das hat mit mir privat nicht viel zu tun. Wenn man eine Kunstfigur, wie unter anderem Cindy aus Marzahn, schafft, kann man sich sehr gut hinter dieser Figur verstecken, aber irgendwann fragen sich die Menschen, wer man wirklich ist und ich denke, ich bin ein durchschnittlicher Typ mit einem relativ ausgeglichenen Charakter.“

Bitte vollende die folgenden Sätze!

Die drei Adjektive, die mich am besten beschreiben, sind…

„… chaotisch, kreativ und mich selbst nicht allzu ernst nehmend.“

Ich würde nie…

„… Kokain nehmen.“

Wenn ich eine Sendung moderieren dürfte, wäre das…

„… eine, die ich mir dann selbst ausdenken würde.“

Das schönste Kompliment, das ich je bekommen habe, war…

„… wenn mir jemand sagt, dass er über meine Sendung lachen kann oder vielleicht sogar, dass meine Sendung die einzige ist, über die er lacht, auch wenn ich das jetzt nicht überbewerten würde.“

Und das schönste Kompliment nicht beruflicher Natur?

„Da denkt man jetzt irgendwie sofort an Intimitäten, das lassen wir mal außen vor (lacht).“

Wenn mein Leben verfilmt werden würde, am besten verkörpern könnte mich…

„… Owen Wilson. Oder klingt das großkotzig, weil ich einen Hollywoodstar gewählt habe (lacht)?“

Und der passende Soundtrack dazu wäre…

„… von Gorilla Biscuits.“

Ich habe Angst vor…

„… Höhe.“

Und zu guter Letzt, wofür würdest du dich jeweils spontan entscheiden?

Großstadt oder Dorf? „Großstadt.“

Spontaner Entscheider oder Planer? „Spontaner Entscheider.“

Frühaufsteher oder Langschläfer? „Langschläfer.“

Harald Schmidt oder Stefan Raab? „Beide. Zappen.“

Weil du die beiden schon angesprochen hast – Joko oder Klaas? „Da kann ich mich wieder nicht entscheiden. Eine Woche finde ich Joko besser, in der nächsten Klaas. Und das ist kein Geschleime (lacht).“

Hund oder Katze? „Katze. Obwohl meine Freundin jetzt einen Hund hat…“

Party oder DVD-Abend? „DVD-Abend.“

Geld oder Liebe? „Liebe.“

Zigaretten oder Alkohol? „Alkohol.“

„Comedystreet“ oder „Elton vs. Simon“? „Comedystreet.”

Vielen Dank für das Interview!

Kristina Arens