Ein Stereo-Design-Kunstwerk

  /  23.02.2023

Ein Stück moderne Kunst, das einen zunächst eher unscheinbar wirkenden Würfel in etwas Besonderes transformiert – eine Hi-Fi-Stereoanlage mit speziellen Lautsprechern, die 1971 erstmals das Licht der Welt erblickte und nun neu aufgelegt wurde…

Ein Würfel mit High-Tech-Inhalt: Brionvega präsentiert die Neuauflage des innovativen, ikonischen Totem, einer Hi-Fi-Stereoanlage, die von dem achtfachen Compasso d'Oro-Gewinner - ein italienischer Industriedesignpreis - und Architekten Mario Bellini entworfen und in der ersten Version im Jahr 1971 gelauncht wurde. „Mit dem Totem wollte ich nicht unbedingt den individuellen Enthusiasten, den leidenschaftlichen Experimentator ansprechen. Vielmehr wollte ich der Anlage eine schöne Form geben, damit sie besser in eine häusliche Umgebung passt. Sie muss nicht unbedingt zusammen mit professionellem Equipment genutzt werden.“

Das Designobjekt nutzt simple Formen und verbirgt darin die Funktionen eines Hi-Fi-Geräts. Aus dem scheinbaren Würfel entfaltet sich ein Plattenspieler mit Stereolautsprechern, die wie Flügel wirken. Das Öffnen des Würfels, das Einlegen der Platte und das Starten der Musik kreieren eine Art Ritual für die Besitzerin oder den Besitzer. Beide Lautsprecher, die auch abgenommen und an einem anderen Platz im Raum, weg von der Hauptkonsole, aufgestellt werden können, sind mit einem „2-and-a-half-way Speaker System“ ausgestattet.

Das Totem kostete 1971 etwa so viel wie eine Mittel- bis Oberklasse-Maschine, die Kosten und Bauzeiten waren sogar noch höher, so dass nur die Hartnäckigkeit und das handwerkliche Können der damaligen Arbeiter es möglich machten, etwas mehr als 500 Exemplare des außergewöhnlichen Designobjekts zu produzieren. Ein großer Teil von ihnen befindet sich heute in den wichtigsten Museen der Welt, darunter das Museum of Modern Art in New York, sowie in den Händen von Sammlerinnen und Sammlern. Von dem 1935 in Mailand geborenen Mario Bellini werden übrigens insgesamt ganze 25 Werke im MoMA ausgestellt.

Kristina Arens