Rotholz

  /  09.08.2012

„Kunst auf Kleidung“ ist der Slogan von Rotholz – ein Label aus Amerika, das seit 2010 auch in Deutschland Fuß fasst. Kunst hat hier Priorität: Alle Kleidungsstücke sind Unikate und werden mit unterschiedlichen Drucktechniken gefertigt. Ob auch die Website kunstvoll ist?

Worum geht’s?

Unikate, Handarbeit und verschiedene Druckvarianten: Das ist das Geheimrezept der Designer von Rotholz. Hinter dem Label steht der Gründer und Grafikdesigner Moritz Baur. Von ihm stammt die Liebe zur Kunst und die Philosophie des Brands: Flexibilität und Barrierefreiheit. Rotholz fertigt Kunst auf Kleidung – die Shirts sind aus (Bio)Baumwolle und fair gehandelten Stoffen. Die Prints werden mit umweltfreundlichen Farben gedruckt.

Bisher entstanden drei Kollektionen aus der kreativen Technik des Designers. Die „Ultra Unique Series“ gehört zum Inventar von Rotholz, denn damit fing alles an. Exklusiv daran ist, dass jedes Teil ein Unikat ist und Druck oder Bestickungen der Shirts in Handarbeit entstehen. Die „Handprinted Series“ sind, wie der Namen der Kollektion schon verrät, handbedruckte Kleinserien mit wechselnden Motiven. Für den Look der Tees haben sich die Designer vom japanischen Holzschnitt inspirieren lassen – dementsprechend findet der Name des Labels in Form von japanischen Schriftzeichen auf den Teilen wieder. Sieb- und Ätzdrucke werden bei der Herstellung der „Batch Series“-Kollektion verwendet, bei den Prints wird Wert auf Street Art Designs, Collagen und Zeichnungen gelegt.

Wie alles begann

Das Label wurde 2005 in den USA gegründet und begann damit, Shirts im Kofferraum eines VW-Busses auf einem College Campus und in Skateparks zu verkaufen. Von diesen ungewöhnlichen Standorten hat das Brand 2010 hierzulande dann den Weg zu einem selbständigen Modelabel geschafft.

Übersicht & Layout


Wer auf die Rotholz-Page gelangt, findet ein einfaches und übersichtliches Layout vor. Die Page ist zwar nicht farbig, doch das schlichte Schwarz/Weiß-Design überzeugt. Auf der Startseite gibt es fünf sich wechselnde Motive, die jeweils Shirts präsentieren. Mit einem Klick auf das Motiv bzw. Shirt, kann man „diese Serie sofort auschecken“ oder im Sale „Snäppchen jagen“. Aufgeteilt ist der Online-Shop in drei Kategorien: Kollektion, Sale und „Whaat?“ – bei den ersten beiden gibt es dann eine weitere Unterteilung in „leichter Stoff“, „schwerer Stoff“ und „Alles“. Diese zweite Unterteilung mag auf den ersten Blick verwirrend klingen, ist aber ganz einfach. Es gibt keine Unterscheidung zwischen Männer- und Frauenkleidung, Shirts, Pullover oder Accessoires, sondern einfach nur zwischen „leichtem Stoff“, das heißt Shirts & Jutebeutel für Männer und Frauen und „schwerem Stoff“, sprich Hoodies. Die Rubrik „Whaat?“ erklärt die Entstehungsgeschichte und Philosophie des Labels und gibt eine Kollektionsbeschreibung der drei bisher erschienen Linien. Wer online shoppen möchte kann via Vorkasse, Nachnahme oder Paypal bezahlen. Beim Scrollen fahren zwei Buttons auf der rechten Seite kontinuierlich mit: Zum einen der Warenkorb mit der Produktanzeige und zum anderen der Facebook-Button mit der Aufforderung „Komm ma rin da“. Unter dem Button „Reseller“ werden Stores aufgelistet, in denen die Teile von Rotholz gekauft werden können. 

Sprache

Deutsch

Ladezeit

Befriedigend

Antörner

Das übersichtliche Layout der Seite ist definitiv ein Pluspunkt. Wer die Teile der Marke lieber gleich angezogen sehen möchte, kann zudem den Showroom von Rotholz besuchen, denn klickt man zwischen 10 und 18 Uhr auf die Website, gibt es oben rechts ein Fenster mit der Einladung in eben diesen: „Wir sind gerade da – kommt mal vorbei!“

Der größte Antörner des Shops sind jedoch die witzigen Sprüche! So kann man im Sale „Snäppchen jagen“, bei Facebook „ma rin kommen“ und wer sich fragt, was Rotholz überhaupt ist, klickt einfach auf „Wad machen die?“. Auch die Kollektionsbeschreibungen könnten für den ein oder anderen Lacher sorgen: So war zum Beispiel „Ernst the Einhorn nie gut in der Schule und im Sportunterricht. Als er dann in der siebten Klasse seinem Mathelehrer ein Ohr abbeißt, fliegt er von der Schule und landet in Berlin. Dort lernt er ein richtiges Zaubereinhorn zu sein. Er kämpft für die Rechte der Einhörner, gründet sein eigenes Shirt-Label und eröffnet ein Café am Prenzlauer Berg.“

Abtörner

Auch nach genauerem Hingucken gibt es kaum Minuspunkte für die Rotholz-Page. Das einzige Manko ist die relativ kleine Auswahl der Shirts und Pullover – jedoch kann man dies wiederum auch positiv sehen, schließlich sind alle Stücke Unikate!

Resümee

Wer Unikate mag, ist bei Rotholz goldrichtig: Denn hier gibt es weder Shirts noch Pullover in mehrfacher Ausführung. Auch die Art der Prints ist ungewöhnlich – wer hat schon ein Shirt mit japanischem Holzschnitt oder Ätzdrucken?

Caren Butscher