Eucurio

  /  06.11.2015

Mit „Fashion crafted in Europe“ will das Start-up Eucurio eine Gegenbewegung zur globalen Modeindustrie und Fast Fashion ins Rollen bringen. Eine große Bühne für kleine Marken und aufstrebende Designer – darauf liegt der Fokus der neuen Plattform.

Worum geht’s?

Der Unterschied zwischen Fashion und Stil ist die Qualität. Diesen Anspruch macht sich Eucurio zunutze und will jungen Designern aus Europa Aufmerksamkeit und Reichweite verschaffen – und Kunden hohe Qualität in limitierten Auflagen präsentieren. Die Labels im Webshop aus Norwegen oder Italien, Deutschland oder Portugal setzen einen Gegentrend zu Fast Fashion, mit Lieblingsstücken, die möglichst viele Jahre getragen werden sollen. Unter den Brands finden sich unter anderem das Label Livid Jeans, deren Macher 18 Monate an der ersten Hose gearbeitet haben oder die Franzosen von Olow, die ihre Shirts als Plattform für junge Künstler hergeben.

Eucurio ist vor allem Gründer David Bremond, ein Franzose mit irischen Wurzeln, der zuvor bei einem großen Sportartikelhersteller arbeitete, bis ihm irgendwann Zweifel kamen: Billiger produzieren und teurer verkaufen sei jedes Jahr das oberste Ziel gewesen. 2014 folgte er schließlich seinem Ruf und gründete Eucurio, denn er „konnte nicht weiter leblos mit schwimmen in der globalen Modewelt“. Er musste raus aus der Komfortzone und etwas tun, das es ihm wert scheint…

Übersicht & Layout

Ansprechende Farben, schöne Fotos, übersichtliches Design – das Layout des E-Stores fällt durchaus positiv auf. Auf der Startseite finden sich Kategorien wie „Shop“, „Über uns“ und „Brands“ ebenso wie die Unterteilung der Kollektionen in Männer-, Frauen- und Accessoires-Linien. Zudem sind direkt Zahlungsmöglichkeiten, Informationen zu Versand und Co. sowie Verlinkungen zu den sozialen Netzwerken ersichtlich. Klickt man auf eine Shopping-Kategorie, kann die Suche noch einmal verfeinert werden. Hier haben User die Möglichkeit, zwischen „Made in“, „Fashion from“, „Designer“, Category“, „Collection“ und „Horizontal Concept“ zu wählen. Bei der Auswahl eines konkreten Teils eines Labels wird dieses mit mehreren Fotos sowie mit auf einen Blick ersichtlichen Details wie Produktionsland, Material und Lieferzeit präsentiert.

Antörner

Der Gedanke hinter der Plattform ist der wohl größte Pluspunkt: Kleinen und aufstrebenden Designern und Marken aus Europa eine Bühne zu geben, um gemeinsam groß herauszukommen, dabei aber nicht dem „Schneller, größer, besser“-Wahn zu verfallen. User können übrigens auch selbst Designer vorschlagen. Das Portfolio umfasst bereits interessante Brands und die Darstellung der einzelnen Produkte überzeugt vor allem mit den auf Anhieb einsehbaren Detailinformationen. 

Abtörner

Abtörner gibt es kaum. Einzig die Produktdarstellung auf den Übersichtsseiten, nachdem man sich für eine Kategorie entschieden hat, wirkt (noch) etwas uneinheitlich. Zudem ist bei der Anzahl der Labels – aktuell 17 an der Zahl – sowie deren gezeigten Kollektionsteilen ein wenig Luft nach oben.

Resümee

„Wir wollen die Träumer, die Risikonehmer und manchmal auch die geradezu lächerlichen, da einpassen und konfirmieren überbewertet wird“, heißt es seitens Eucurio und genau das zeichnet die Plattform aus, das Abheben vom Rest. Wer also kleine, feine Labels aus Europa sucht, die allesamt auch das Thema Nachhaltigkeit groß schreiben, den haben wir vielleicht (eu)curious gemacht?

Kristina Arens