„Nur unsere Mütter kannten uns vor ‚Scrubs’“

  /  16.02.2012

Als „Ted’s Band“ in der Serie „Scrubs“ sind sie bekannt geworden, dabei machen sie schon viel länger gemeinsam Musik. Im Interview erzählen The Blanks von den Herausforderungen, die eine Tour mit sich bringt, von Groupies und von duften Zukunftsplänen.

v.li.: Paul Perry, Sam Lloyd, Philip McNiven und George Miserlis

Ein sprechender Kürbis,

Actionfiguren...

...und diverse andere Spielzeuge bereicherten die Show von The Blanks als Special Guests.

Mysteriöse Eisverkäufer erschienen auf der Bildfläche...

...und stets neue Kostümierungen standen an der Tagesordnung.

The Blanks mit Redakteurin Kristina Arens

The Blanks, das sind Sam Lloyd, George Miserlis, Philip McNiven und Paul Perry, die den meisten wahrscheinlich besser bekannt sind als „Ted’s Band“ aus der Serie „Scrubs“. Zurzeit touren die Vier durch die Weltgeschichte und machten dabei auch Halt in Berlin. Kurz vor Beginn ihrer Show – eine Mischung aus A Cappella und Sketch-Comedy – war noch ein wenig Zeit für ein unterhaltsames Interview.

Ihr wart im September 2011 zum ersten Mal auf Deutschland-Tour, warum nicht schon früher?

Philip: „Hätten wir dich eher gekannt, wären wir schon viel früher hierher gekommen (lacht). Wir wollten eigentlich schon immer mal durch Deutschland touren, wollten aber den richtigen Zeitpunkt abwarten. Wir haben viele Fan-Emails diesbezüglich bekommen, aber während ‚Scrubs’ noch lief, war unser Terminkalender ziemlich voll und danach hat es einfach eine gewisse Zeit gedauert, eine Tour auf die Beine zu stellen.“

Bis jetzt habt ihr ja erst ein Album veröffentlicht, obwohl ihr schon seit vielen Jahren gemeinsam Musik macht. Wird es irgendwann ein zweites geben?

Sam: „Wir haben bislang zwar erst ein Haupt-Album veröffentlicht, es gibt aber außerdem ein Tour-Album und in einigen Monaten folgt ein zweites, auf das man sich freuen darf.“

Sam ist ja schon derjenige, der den größten Bekanntheitsgrad von euch genießt, stört euch das manchmal?

Paul: „Nein, gar nicht! Es ist für uns nach wie vor eher positiv, dass so viele Menschen Sam kennen und, zumindest anfangs, vielleicht auch deshalb unsere Vorstellungen besucht haben. Generell versuchen wir einfach, eine gute Show anzuliefern – das ist es, was zählt.“

Was ist für euch die größte Herausforderung, wenn ihr auf Tour seid?


George: „Man möchte immer, dass die nächste Show noch besser wird als die vorherige! Auch wenn wir uns eigentlich nicht unter Druck setzen, hat man das immer im Hinterkopf.“

Wie ist das Tour-Leben denn ansonsten für euch? Habt ihr auch Groupies?

Paul: „Eine Tour ist immer anstrengend, aber es macht extrem viel Spaß und wir haben Glück, dass wir keinen Tourbus haben, sondern in Hotels schlafen – wir müssen also nicht die ganze Zeit aufeinander hängen und uns auf die Nerven gehen (lacht).“

Philip: „Zum Thema Groupies: Wir haben tolle Fans! Ich würde sie nicht unbedingt Groupies nennen, aber es gibt einen, der uns doch etwas überrascht hat, als wir ihn auf allen vier Shows in Deutschland entdeckt haben. Während unserer letzten Tour gab es außerdem ein paar Mädchen, die während der ganzen Show die einzelnen Buchstaben von ‚The Blanks’ hochgehalten haben, wir waren erstaunt, dass ihnen nicht irgendwann die Arme abgefallen sind. Viele schreiben sich auch ‚The Blanks’ auf die Arme oder tragen Shirts von uns.“

... bei deren Design ihr eure Hände auch im Spiel habt?

George: „Wir machen unseren Manager verrückt mit unseren Extrawünschen! Also ja, wir haben dabei definitiv ein Wörtchen mitzureden.“

Aber generell habt ihr kein Interesse am Designen, oder?

Philip: „Also ich möchte demnächst mein eigenes Parfüm und mein eigenes Label auf den Markt bringen – wie Promis das eben so machen (lacht). Nein, eher nicht. Auf der Bühne tragen wir gerne Anzüge, aber ansonsten haben wir kein allzu großes Interesse an Mode.“

Sam: „Sollte ich jemals ein Parfüm herausbringen, würde ich es ‚Sweat – by Buckland’ nennen (lacht).“

Erzählt doch noch einmal kurz, wie ihr zusammengefunden habt und wie ihr dann bei „Scrubs“ gelandet seid.

Sam: „Paul, George und ich haben uns während des Studiums in New York kennengelernt. George hat dann beim Theater für ein Stück in Los Angeles gearbeitet, in dem wir die Gesangs-Parts übernahmen. In Los Angeles haben wir dann auch Philip getroffen. Im Rahmen des Stücks hat Paul ein tolles Arrangement der Songs aus dem Film ‚Superman’ von John Williams geschrieben, die wir anschließend auf Partys oft gesungen haben. Als ich schließlich die Rolle in ‚Scrubs’ bekommen habe, fand nach kurzer Zeit eine Weihnachtsfeier statt und wir haben den ‚Superman’-Song für den Produzenten Bill Lawrence gesungen. Die Schreiber von ‚Scrubs’ waren so begeistert, dass sie uns direkt in die Serie einbauen wollten. So nahm das Ganze seinen Lauf.“

Gibt es viele Fans, die euch schon kannten, bevor ihr in „Scrubs“ zu sehen wart?

Paul: „Höchstens unsere Mütter (lacht). Es gibt schon ein paar, aber der Großteil kennt uns dann doch aus der Serie.“

Könnt ihr euch vorstellen, mal eine Solo-Karriere zu starten?


Philip: „Warum schaust du nur Sam dabei an (lacht)? Wir machen ja neben The Blanks alle noch andere Dinge, wie eben die Schauspielerei, Sam und ich spielen außerdem noch in der Beatles Cover-Band The Butties, George hat vor ein paar Jahren schon mal ein eigenes Album herausgebracht… Wir sind also nicht immer gemeinsam unterwegs; in gewisser Weise hat jeder von uns bereits seine Solo-Karriere.“

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg, ob solo oder zusammen!

Kristina Arens