„Nach der Tour ist vor der Tour“

  /  26.04.2011

Die erste Hälfte ihrer „Boombox“-Tour haben sie bereits hinter sich gebracht, die zweite liegt noch vor ihnen – die Beatsteaks sind zurzeit also ganz schön busy. Umso erfreulicher ist es, dass uns Schlagzeuger Thomas Götz trotzdem Rede und Antwort stand.

Thomas Götz

v.li.: Peter Baumann, Torsten Scholz, Arnim Teutoburg-Weiß, Bernd Kurtzke, Thomas Götz

Euer aktuelles Album „Boombox“ ist wohl euer erfolgreichstes Werk. Ihr seid damit auf Platz eins der Album-Charts eingestiegen; es ist das erste Mal, dass ihr das geschafft habt – wie hat sich’s angefühlt?

„Das Leben hat sich schon mal schlechter angefühlt. Der Kühlschrank ist gut gefüllt und wir freuen uns mit allen, die für uns arbeiten, über diesen Erfolg, der im so genannten Musik-Business sicher mehr zählt als im wirklichen Leben.“
 
Warum, glaubt ihr, kommt gerade dieses Album offensichtlich besonders gut an? Meint ihr, es hat etwas damit zu tun, dass es ein wenig aus der Reihe fällt – allein schon, weil ihr es nicht im Studio, sondern im Proberaum aufgenommen habt?

„Ich glaube nicht, dass sich das Album so gut verkauft, weil wir es im Proberaum aufgenommen haben, aber es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass die Aufnahmen unter anderem deshalb so viel Spaß gemacht haben, weil wir sie im Proberaum, also quasi ‚zu Hause’ gemacht haben. Wir hoffen, man hört der Platte den Spaß an, den wir mit ihr hatten.“
 
Ihr habt ja eine längere Pause hinter euch – hattet ihr Angst, dass ihr nicht wieder zusammenfinden würdet oder dass eure Fans vielleicht nicht mehr hinter euch stehen könnten?

„Nein, wir dachten, alles würde wie von selbst weiterlaufen, wenn wir beginnen, wieder zusammen Musik zu machen. Dem war aber nicht so. Wir haben eine ganze Weile gebraucht, bis die Chemie wieder soweit war, um ein Album zu machen.“
 
Wie lief es denn mit dem Kontakthalten innerhalb der Band während des Breaks?

„Der private Kontakt brach nie ab.“

Im März wart ihr mit eurem sechsten Album bereits in Deutschland auf Tour, ab Mai geht’s hinaus in die weite Welt, unter anderem spielt ihr ja Konzerte in Barcelona, London, Kopenhagen... Habt ihr Präferenzen, was Stadt und Land betrifft?

„Die Städte, die uns eine Bühne bereitstellen, sind uns die liebsten! Ansonsten mögen wir besonders Barcelona, Paris, Berlin und Bonn.“
 
Bitte mit Begründung – spielt ihr lieber auf Festivals oder bevorzugt ihr Konzerte?

„Wir sind in der glücklichen Lage, beides spielen zu dürfen und sind darüber sehr froh, wir mögen also nicht das eine gegen das andere abwägen.“
 
Was genießt ihr am Tour-Leben am meisten, was könnte besser sein und was vermisst ihr?

„Wir genießen es, herumzureisen, dem fahrenden Volk anzugehören und jeden Tag in einer anderen Stadt aufzuwachen, vermissen aber unsere Familien.“
 
Was eure Vorbands betrifft, wurde ja mal gemunkelt, dass ihr im Gespräch mit den Ärzten wart, die ihr früher als Vorband supportet habt...

„Unsere Vorbands für die meisten Konzerte stehen bereits fest, alle handverlesen. Die Ärzte sind aber nicht darunter zu finden, die sollen ja inzwischen die Hallen auch alleine vollmachen (lacht).“
 
Vor kurzem ist eure neue Single „Cheap Comments“ erschienen, wieso habt ihr euch gerade für diesen Song entschieden? Wer von euch hat denn bei der Wahl meist das letzte Wort?

„Wir entscheiden gemeinsam. ‚Cheap Comments’ haben wir ausgewählt, weil es eine Seite von uns zeigt, die wir bisher noch nicht gezeigt haben. Das letzte Wort hat immer der, der am lautesten schreit.“
 
Und wer gibt den Ton an, was eure Outfits betrifft?

„Der, der es trägt!“

Ihr habt ja doch alle einen recht unterschiedlichen Stil – gibt es ein Teil von einem eurer Bandkollegen, das gar nicht geht? Oder sagt ihr euch „jedem das Seine“?

„Jeder, wie er Bock hat!“
 
Gibt's schon einen Plan, wie es nach der Tour weitergeht?

„Nach der Tour ist vor der Tour und nach dem Album ist vor dem nächsten, und so kann das noch ewig weitergehen...“
 
Weiterhin viel Erfolg und vielen Dank für das Interview!

Kristina Arens