„Hauptsache, ich fühle mich wohl!“

  /  28.08.2012

In Berlin hat unsere Redakteurin Kristina Arens Roman Lob getroffen. „Unser Star für Baku“ bringt bald seine zweite Single raus und geht zum ersten Mal auf Tour. Im Interview verriet er, wie es mit einem neuen Album aussieht, wofür er in Sachen Outfit nicht den richtigen Riecher hat und wovor er Angst hat.

Roman Lob

Im Mai dieses Jahres hat Roman Lob Deutschland beim Eurovision Songcontest in Baku vertreten und schaffte es in die Top 10! Seinem Job als Industriemechaniker geht der 22-Jähige nun also nicht mehr nach, stattdessen werden Songs geschrieben und Bühnen erobert. Im Interview spricht Roman in seiner charmant-entspannten Art und bestens gelaunt von Alben-Plänen, Idolen, Style-Vorlieben und über sein Image.

Wenn man Artikel über dich liest, findet man Bezeichnungen wie „eine Art Enrique Iglesias“ oder „der Junge mit Kuschelbär-Charme“ – ein Image, das dir gefällt?

(Lacht) Enrique Iglesias? Das hatte ich bis jetzt noch nicht gehört. Ich würde sagen, solche Beschreibungen sind nicht das Schlechteste, damit kann ich leben. Schlimmer wäre es, wenn man mich als ‚Asi’ oder ‚Strolch’ bezeichnen würde.“

Am 31. August erscheint deine neue Single „Call Out The Sun”, steht auch schon ein zweites Album in den Startlöchern und wird es wie „Changes“ wieder von Thomas D. produziert?

„Wir sind gerade dran! Ich habe mich vor kurzem mit der Band zusammengesetzt, wir haben ein bisschen was aufgeschrieben und auf der kommenden Tour wollen wir schon zwei neue Songs spielen. Diesmal geht es in eine etwas andere Richtung – etwas funky-jazziger. Aber es sind natürlich auch Balladen dabei. Und genau, ich denke, auch das neue Album wird von Thomas produziert.“

Würdest du wie Lena ein zweites Mal am ESC teilnehmen?

„Ich würde niemals nie sagen, aber bis jetzt hat mich noch keiner gefragt. Wenn dem so wäre, würde ich es mir überlegen.“

Ich habe mal gelesen, dass du alle Grundvoraussetzungen erfüllst, um erfolgreich zu bleiben, du nur aufpassen müsstest, nicht zu langweilig zu wirken – wie gehst du mit solchen Aussagen um?

„So etwas zu hören, ist natürlich schade, aber deshalb werde ich nicht auf einmal anfangen, irgendetwas anders zu machen. Manchmal finde ich es komisch, dass sich die Leute immer Ecken und Kanten wünschen. Es ist nicht so, dass ich keine habe, aber ich sorge eben nicht dauernd für Skandale…“

Du hast schon des Öfteren gesagt, du würdest dich für den Erfolg nicht verbiegen. Hast du dich trotzdem – vielleicht unbewusst – verändert, seit du in der Öffentlichkeit stehst?


„Ich glaube nicht. Meine Kumpels und meine Familie haben sich bis jetzt nicht beschwert, also hoffe ich, dass ich derselbe geblieben bin!“

Ab Oktober 2012 gehst du das erste Mal auf Tour. Was erwartet uns, worauf freust du dich und wovor hast du Angst?

„Auf die Tour freue ich mich total, Angst habe ich eigentlich keine. Was mir sehr wichtig ist, dass wir die Songs nicht vom Album ‚runterrattern’, sondern die Leute einbeziehen, dafür kommen sie ja auf ein Konzert. Ich sehe das immer aus meiner Sicht: Wenn ich auf ein Konzert gehe, will ich danach mit einem Grinsen rausgehen und denken ‚Noch mal!’ – ich hoffe, dass das bei uns genau so sein wird.“

Wie gehst du denn mit Groupies um? Hast du bereits Erfahrungen in dieser Richtung gemacht?

„Nach einem Auftritt gehe ich immer gerne ins Publikum und quatsche mit den Leuten, um ein direktes Feedback zum Konzert zu bekommen. Dabei bin ich durchaus offen für Kritik, dann weiß man wenigstens, was man beim nächsten Mal besser machen kann. Bis jetzt ist das Aufeinandertreffen mit Fans immer sehr entspannt verlaufen.“

Wenn du auf die Bühne gehst – machst du dir vorher Gedanken um dein Styling?

„In einem Kartoffelsack würde ich nicht unbedingt auftreten (lacht), ich habe aber auch keine bestimmten Bühnenoutfits. Hauptsache, ich fühle mich wohl. Ich bin nur manchmal ein wenig unsicher, was die Kappenwahl betrifft, irgendwie habe ich einfach keinen Blick dafür, ob sie zum Rest des Outfits passt, da brauche ich dann doch mal ’nen Tipp von meinen Kollegen.“

Hast du eine Lieblingsmarke oder einen Lieblingsdesigner?


„Es gibt schon ein paar Marken, die ich ganz gerne mag – heute trage ich eine Carhartt-Kappe, glaube ich? Aber ich gehe nie gezielt auf die Suche nach Klamotten von einem bestimmten Label. Wenn ich etwas sehe, das mir gefällt, kaufe ich es, egal, was drauf steht.“

Würdest du dich gerne auch mal in anderen Bereichen ausprobieren – Schauspielerei, Moderation oder modeln, beispielsweise für ein Label?

„Ich wäre das schlechteste Model der Welt, sowohl auf dem Laufsteg, aber auch bei einem Shooting, und wenn ich mich als Schauspieler versuchen würde, müsste ich mich selbst auslachen, fürchte ich – wenn, dann könnte ich höchstens den ‚Depp vom Dienst’ spielen (lacht). Was ich vielleicht ganz witzig fände, wäre Werbung oder Moderation, aber ich bevorzuge eindeutig die Musik.“

Vollende bitte die folgenden Sätze.

Ich habe Angst vor… Spinnen.

Das letzte Mal geweint habe ich, weil(überlegt) wahrscheinlich weil ich auf einer Beerdigung war? Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr.

An mir selbst mag ich am liebsten… meine entspannte Art.

Meine Freundin mag an mir am liebsten… Über das Thema rede ich sehr ungern (grinst).

Am meisten Geld gebe ich aus für… Essen, glaube ich.

Stefan Raab ist für mich… ein Idol und Freund.

Thomas D. ist für mich… ein Idol und Freund.

Einen Anzug hatte ich das letzte Mal an als… ich auf einer Hochzeit war.

Das Mutigste, das ich je getan habe, ist… Bungee-Kugeln.

Das Dümmste, das ich je getan habe, ist… in der Schule eine Unterschrift zu fälschen.

Serien, die ich regelmäßig gucke, sind… How I met your mother, die Simpsons und ab und zu darf es auch mal Spongebob sein (lacht).

Bands oder Sänger, die ich gerade nonstop höre, sind… Paramore, Dendemann und und und…

Ein Promi, in den ich mich verguckt habe, ist… Angelina Jolie, die fand ich immer schon ganz nett (grinst).

Besten Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

Kristina Arens