„Ein wichtiger Schritt stand noch bevor“
/ 31.01.2013„I can“, dachten sich die Mitglieder von Blue und haben nach ihrer Reunion ihr nächstes Album herausgebracht. Dabei fragten sie sich, was passiert „If you come back“; ob die Fans bei ihrem Anblick immer noch denken „U make me wanna“? „Breathe easy“ lautet wohl das Motto, denn aufgeregt sind sie auf jeden Fall, wie im Interview deutlich wurde…
Fünf Jahre standen Blue auf den verschiedensten Bühnen, bis sich die Londoner Boyband 2005 trennte. Trotz des Wandels auf Solopfaden konnten oder wollten die Vier aber offensichtlich doch nicht ohne einander. 2009 taten sie sich wieder zusammen und nahmen unter anderem 2011 am Eurovision Song Contest in Düsseldorf teil. Am 25. Januar 2013 erschien mit „Roulette“ ganze zehn Jahre nach dem letzten Album „Guilty“ das vierte Werk von Blue und was dabei herauskam, kann man zurzeit beispielsweise in Matthias Schweighöfers neuem Film „Schlussmacher“ hören, zu dem Blue mit „Hurt Lovers“ den Titelsong beisteuerten. Aber nicht nur wegen des neuen Albums sind Duncan, Lee, Simon und Antony im Gespräch, auch durch ihren Style fallen sie auf…
Bereits 2009 habt ihr euch wieder zusammengetan, nun erscheint endlich euer Album „Roulette“ – was ist das für ein Gefühl und wie kommt ihr heute bei euren (damaligen) Fans an?
Lee: „Wir sind wahnsinnig nervös! Eineinhalb Jahre haben wir an dem Album gearbeitet und es ist eine Art Feuerprobe für uns. Als wir 2009 unsere Reunion feierten, haben wir viel positives Feedback bekommen, aber mit dem Album stand noch ein wichtiger Schritt bevor. Als kürzlich jemand bei Twitter angekündigt hat, wann unsere Platte erscheint, hat ein anderer geschrieben: ‚Was? Ich wusste gar nicht, dass Blue zurück sind?!’. Mit ‚Roulette’ wollen wir nun auch dem letzten mitteilen, dass wir wirklich wieder da sind.“
Duncan: „Wir sind alle erwachsener geworden und sind jetzt so was wie eine ‚Menband’, aber dennoch erinnern sich viele an die alten Blue-Songs wie ‚Sorry seems to be the hardest word’, ‚Breathe easy’ oder ‚One love’, das freut uns natürlich!“
Eure Single „Hurt Lovers“ ist der Titelsong zu Matthias Schweighöfers Film „Schlussmacher“; im Video sind Matthias und Milan Peschel sozusagen das fünfte und sechste Bandmitglied – würdet ihr euch im Gegenzug auch gerne mal als Schauspieler versuchen?
Simon: „Dafür ist unser Deutsch zu schlecht (lacht).“ Aber wenn Matthias mal in England drehen würde – warum nicht?“
Vielleicht ist euer Deutsch ja bald besser, ich habe gelesen, dass ihr nach Berlin ziehen wollt, stimmt das?
Duncan: „Ja, ich werde hierher ziehen, heute Nachmittag schaue ich mir ein paar Häuser an. Eine Zeit lang konnte ich mir nicht vorstellen, je aus London wegzuziehen, aber mittlerweile hat sich das geändert. Ich liebe Berlin, hier herrscht so ein ganz bestimmter Vibe und vor allem Ost-Berlin gefällt mir wahnsinnig gut, auch was die Architektur betrifft.“
Dabei kann ich mir dich Style-technisch hier gar nicht so gut vorstellen… Ihr seid ja – zumindest auf der Bühne und bei Auftritten wie kürzlich bei „TV Total“ – schon eher die schicken Anzug-Träger als die Shabby Chic-Berliner, oder?
Duncan: „Das stimmt. Wir waren schon immer sehr an Fashion interessiert, sind modebewusst und unser Stylist Mads Roennborg berät uns ziemlich gut. Ich mag den coolen Grunge-Look in Berlin aber total gerne – in London muss man immer zusehen, dass alles perfekt sitzt, sobald man das Haus verlässt, sonst findet man sein Foto direkt in irgendeinem Artikel mit einer bissigen Headline. Wenn man in Berlin wie gerade aufgestanden aussieht und auf die Straße geht, ist man cool.“
Simon, von dir habe ich auf Facebook ein Foto gesehen, auf dem du eine sehr stylische Nieten-Cap trägst – orientierst du dich an Trends?
„Danke! Nach Trends richte ich mich aber eigentlich nicht… Es gibt Leute, die uns sagen, was gerade Trend ist, das gibt uns vielleicht einen Hinweis, in welche Richtung unsere Outfits gehen, ist aber kein Muss.“
Was tragt ihr denn heute?
Lee: „Wir lieben Drykorn! Meine Jackett ist zum Beispiel von denen.“
Von Labels, die ihr mögt, zu Sängern – ihr habt schon mit Persönlichkeiten wie Elton John zusammengearbeitet, sind bei euch noch Wünsche offen? Habt ihr Favoriten, mit denen ihr gerne kooperieren würdet?
Antony: „Momentan liegt der Fokus wirklich auf Blue. In Zukunft gibt es sicher Leute, mit denen man gemeinsame Sache machen kann und will, aber aktuell wollen wir uns als Band erstmal wieder in die Köpfe der Menschen bringen.“
… mit dem Album ist da ja der nächste Schritt getan. Ein Song trägt den Titel „Risk it all“. Wofür würdet ihr denn alles riskieren?
Lee: „Für meine Kinder und für die Familie generell.“
Duncan: „Für Freunde und Familie, klar, aber ich denke, wir haben auch mit unserem Album alles riskiert. Hoffentlich mit Erfolg…“
Ein anderer Song heißt „We’ve got tonight“ – wenn ihr nur noch eine Nacht hättet, was würdet ihr tun?
Simon: „Ich würde in der Berliner KitKatClub gehen (lacht). Man hört so viele Geschichten, das möchte ich einmal selbst erlebt haben…“
Duncan: „Ich bin dabei! Ins Berghain wollte ich auch schon mal, aber mir war die Schlange an der Tür zu lang.“
Eure Single „Hurt Lovers“ ist ja wie bereits erwähnt der Titelsong zu „Schlussmacher“. Was wäre für euch ein Grund, um eine Beziehung zu beenden?
Duncan: „Wenn man sich nicht riechen kann. Die Person kann aussehen wie ein Model und muss nicht mal stinken, aber es gibt einfach Menschen, die einen Geruch an sich haben, den ich nicht mag – du riechst übrigens gut (lacht). Und natürlich Mundgeruch, man kann doch keinen Menschen küssen, der aus dem Mund stinkt.“
Simon: „Eifersucht ist für mich auch ein Grund.“
Antony: „Faulheit ist auch einer.“
Lee: „Und stöhnen. Und damit meine ich nicht im Bett, sondern wenn jemand dauernd rumjammert…“
Letzte Frage, was können wir 2013 von Blue erwarten?
Antony: „Wenn das Album ein Erfolg wird, wollen wir auf jeden Fall eine große Deutschland-Tour mit Live Band machen. Unter anderem in China, Singapur, Indonesien und auf den Philippen waren wir bereits, in Asien sind wir generell sehr präsent, aber unsere Fans haben uns vor allem auch hier immer so gut unterstützt, dafür wollen wir uns bedanken!“
Und ich bedanke mich für das Interview und wünsche euch viel Erfolg!