„Der Funke ist direkt übergesprungen“

  /  23.03.2012

Am 29. März 2012 kommt „Russendisko“ mit Matthias Schweighöfer, Friedrich Mücke und Christian Friedel in die Kinos. Im Interview verrieten die drei, mit wem sie in der „Russendisko“ gern mal feiern würden, ob die Chemie zwischen ihnen direkt stimmte und wie es um ihre Russischkenntnisse steht.

v.li.: Matthias Schweighöfer, Christian Friedel und Friedrich Mücke

Matthias Schweighöfer, Christian Friedel und Friedrich Mücke mit Redakteurin Kristina Arens

Im Film „Russendisko“, der Leinwandadaption des Bestsellers von Wladimir Kaminer, dreht sich alles um die drei jungen Russen Wladimir (Matthias Schweighöfer), Mischa (Friedrich Mücke) und Andrej (Christian Friedel), die im Sommer 1990 nach Deutschland immigrieren, um dort ihr Glück zu finden. Andrej träumt von großem Reichtum, Mischa von einer Karriere als Musiker, nur Wladimir weiß nicht so recht, was er will… bis er Olga (Peri Baumeister) trifft. Im Soho House in Berlin berichteten Matthias, Friedrich und Christian von den Herausforderungen beim Dreh, vom Feiern in der „Russendisko“ und vom Thema Freundschaft.

An das Buch „Russendisko“ angeknüpft, hat Wladimir Kaminer im Berliner Kaffee Burger ja eine regelmäßige Tanzveranstaltung unter diesem Titel initiiert. Wart ihr selbst auch mal dort?

Matthias: „Ja, viel zu oft – wir waren das erste Mal kurz vor Drehbeginn da: Um 20 Uhr fängt das Ganze an und um 20.01 Uhr tanzen bereits alle auf den Tischen (lacht).“

Ihr wart also zu dritt da?

Christian: Klar! Und mit den Mädels, Regisseur, Produzent und und und …

Feiern Russen denn anders als Deutsche?

Christian: Die Russen sind schneller am Höhepunkt (allgemeines Lachen). Nicht das, was ihr jetzt denkt!

Mögt ihr die „Russendisko“-Musik denn auch privat?

Christian: „Die Musik ist super zum Party machen, aber ich glaube, wir haben sie alle nicht privat auf unseren iPods. Zurzeit höre ich beispielsweise lieber Bands wie Radiohead, bald gehe ich auch zu einem Konzert in der Wuhlheide Berlin.“

Wen würdet ihr nie mit in die „Russendisko“ nehmen?

Friedrich: „Meine Mutter vielleicht nicht unbedingt. Obwohl…“

Matthias: „Das wäre doch witzig! Lasst uns alle mal mit unseren Müttern in die ‚Russendisko’ gehen. Meine Mama war mit mir in Stockholm schon mal feiern, als Sven Väth aufgelegt hat – mit einer Wodkaflasche in der Hand stand sie oben auf der Box neben Sven, vor ihr die ganzen Models und ist ordentlich abgegangen, dafür liebe ich meine Mutter.“

Christian, für „Friendship“ standen Matthias und Friedrich bereits gemeinsam vor der Kamera und sind dementsprechend ein eingespieltes Team. Hattest du Bedenken, deshalb vielleicht immer ein wenig außen vor zu bleiben?

Christian: „Ich wusste ja im Vorfeld, dass sich die beiden schon kennen, also war mir klar, dass ich einfach einsteigen und mitmachen muss. Das hat auch ziemlich schnell funktioniert und ich habe mich gut aufgehoben gefühlt. Der Funke ist quasi direkt übergesprungen.“

Matthias: „Eigentlich musste sich Christian während des gesamten Drehs beweisen, erst am letzten Tag haben wir ihm gesagt, dass er es geschafft hat und jetzt einer von uns ist (lacht).“

Ein großes Thema im Film ist Freundschaft. Wladimir Kaminer hat dazu einmal gesagt, dass man seine Freunde niemals verpfeifen sollte, seht ihr das genauso und was bedeutet Freundschaft für euch?

Friedrich: „Man sollte seine Freunde wirklich niemals verpfeifen.“

Matthias: „Freundschaften gehören zum Leben dazu und sind wichtig, aber jemanden aus Spaß anschwärzen? Warum nicht (lacht)?“

Friedrich, du spielst im Film Gitarre und musst auf Russisch singen, beherrschst du die Sprache oder hast du Unterricht genommen?

Friedrich: „Zwei Lehrer haben mir mein Film-Russisch beigebracht. Besonders aufgeregt war ich bei den Party-Szenen, bei deren Dreh tatsächlich sehr viele echte Russen dabei waren. Aber sie haben mir anschließend auf die Schulter geklopft, also kann es so schlecht ja nicht gewesen sein.“

Christian: „Ich hatte sechs Jahre Russisch in der Schule, kann zwar nur noch vier Sätze (was er während des Interviews auch direkt unter Beweis gestellt hat), aber ich sage dir, du warst gut! Man könnte denken, du hättest die Sprache ebenfalls in der Schule gelernt. Respekt, Kollege!“

Friedrich: „Vielen Dank!“

Matthias, dir wird in „Russendisko“ von deiner Filmpartnerin die Frage gestellt, ob du eigentlich immer nur der lustige Typ bist oder ob du auch mal ernst sein kannst. Die Frage drängt sich im echten Leben ja ebenfalls auf.

Matthias: „Das stimmt. Aber ich kann schon auch ernst sein. Und nachdenklich.“

Gerade drehst du bereits deinen nächsten Film „Schlussmacher“…

Matthias: „Genau, ich habe jetzt ein Jahr lang nicht gedreht und es wird Zeit, mal wieder vor der Kamera zu stehen. Dabei ist es besonders schön, sich mittlerweile in der eigenen Produktionsfirma (Anm. d. Red.: Pantaleon Films) bewegen zu können, man ist irgendwie freier. Der erste Drehtag von ‚Schlussmacher’ kam mir vor wie der 80. von ‚What a man’, weil wir dieselben Leute um uns herum haben.“

Du stehst bei „Schlussmacher“ nicht nur vor der Kamera, sondern bringst dich zudem erneut als Regisseur und Produzent ein. Würdest du Til Schweiger, in dessen Filmen du ja öfter zu sehen warst, auch mal einen Rolle in einem deiner Movies anbieten?

Matthias: „Das würde ich tun, aber ich denke, er würde sie nicht annehmen (lacht).“

Besten Dank für das Interview und viel Erfolg!

Kristina Arens