Wirtschaftswarntag: „Das ist ein Weckruf“

  /  29.01.2025

„Kurzsichtige, schlecht gemachte, überflüssige Gesetze“ – die Textilbranche, u.a. der Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie, fordert Reformen. Das Fass laufe über…

Am bundesweiten Wirtschaftswarntag am 29. Januar 2025 beteiligen sich über 140 Verbände und mehr als 200 Unternehmen. Die deutsche Wirtschaft schrumpfe, heimische Unternehmen wandern ab. Die Lage sei ernst und die Politik müsse entschlossen handeln und notwendige Maßnahmen ergreifen, um die Stabilität in Deutschland zu sichern. Auch der Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie (Gesamtmasche), der mittelständische, mehrheitlich familiengeführte Textil- und Bekleidungsunternehmen vertritt, hat sich dem Bündnis angeschlossen. „Vor einem Jahr habe ich gesagt: Das Maß ist voll. Jetzt läuft das Fass über“, so Martina Bandte, Präsidentin von Gesamtmasche. „Wir warnen seit Jahren vor den verheerenden Folgen wirtschafts- und mittelstandsfeindlicher Politik. Diese Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Der Mittelstand erstickt in Bürokratie, Abgabenlast und Energiekosten. Wir dürfen nicht noch mehr Unternehmen und Arbeitsplätze durch künstliche Standortnachteile verlieren!“

Mit -25,75 Punkten bleibe der Geschäftsklimaindex der deutschen Maschenindustrie auch Anfang 2025 im tiefroten Bereich. Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate seien so schlecht wie nie; der Teilindex sei mit -30,08 Punkten noch tiefer gesunken als im Corona-Lockdown. „In Deutschland herrscht Kaufzurückhaltung und viele Verbraucher greifen zu preisgünstiger Ware – immer mehr sogar zu dubioser Ultra-Fast-Fashion aus China“, so Bandte. „Im Ausland haben deutsche Firmen große Nachteile: Energie ist bei uns im internationalen Vergleich katastrophal teuer.“ Knapp 53% der Firmen erwarten weiter sinkende Inlandsumsätze, rund 45% gehen auch von einer weiter fallenden Auslandsnachfrage aus. 

„Für die Erfüllung unzähliger Berichts- und Meldepflichten mit zweifelhaftem Nutzen müssen selbst Mittelständler mehrere Mitarbeiter abstellen“, so die Gesamtmasche-Präsidentin. „Produktvielfalt kann sich niemand mehr leisten. Kurz gesagt: Durch kurzsichtige, schlecht gemachte und überflüssige Gesetze sind wir teuer, langsam und langweilig. Ich habe Zweifel, dass die Welt dadurch besser wird. Im Gegenteil: Am Ende bedeutet das Wohlstandsverlust für alle.“ Und weiter: „Planwirtschaftliche Auflagen und sinnentleerte Regulierung führen zu Firmensterben und Abwanderung. Nur mit schonungsloser Entbürokratisierung, Deregulierung und der Senkung von Steuern und Abgaben werden wir international wieder wettbewerbsfähig. Wir unterstützen den Wirtschaftswarntag, damit Unternehmer weiterhin in Eigenverantwortung im weltweiten Wettbewerb bestehen können.“

Zu den weiteren Verbänden und Unternehmen, die den Wirtschaftswarntag unterstützen, zählt unter anderem auch der Gesamtverband Textil+Mode. Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Mazura sagt: „Wir müssen laut werden, damit der Ernst der wirtschaftlichen Lage verstanden wird! Wir brauchen auch weiterhin eine starke Industrie in unserem Land. Ohne Wirtschaftswachstum kein Wohlstand und keine nachhaltige Produktion. Ohne Wirtschaftswachstum kein starker Sozialstaat. Ohne eine starke Textil- und Modeindustrie keine Qualitäts- und Spezialtextilien mehr! Diese Bundestagswahl muss zur Abstimmung über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft werden.“

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