Weltbild: Sanierung im Rahmen einer Insolvenz

  /  11.06.2024

Die WB D2C Group startet für die Tochtergesellschaft Weltbild GmbH & Co. KG einen Sanierungsprozess im Zuge einer Insolvenz. Die Marken wie Vamos und Fitz & Huxley…

Die E-Commerce-Beteiligungsgesellschaft WB D2C Group hat am 10. Juni 2024 für eine Tochtergesellschaft, die Weltbild GmbH & Co. KG, beim Amtsgericht Augsburg einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Gericht hat diesen bereits angenommen und Christian Plail von der Kanzlei Schneider Geiwitz & Partner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Für Weltbild-Kundinnen und -Kunden ändere sich durch das Verfahren nichts; das Geschäft soll fortgeführt werden.  

Die weiteren Marken und Beteiligungen der WB D2C Group, die für rund 80% des Gruppenumsatzes stehen, seien von dem Verfahren bei der deutschen Tochtergesellschaft nicht betroffen. Dazu gehören die Weltbild Verlag GmbH (Wangen, Schweiz), die Weltbild Verlag GmbH (Salzburg, Österreich), Orbisana (Gesundheitswelt), tausendkind (Kinderwelt), Gärtner Pötschke (Gartenbedarf), buecher.de (Online Buchhandel), Jokers (Modernes Antiquariat), Paul Valentine (Schmuck und Lifestyle), seit Anfang 2024 Fitz & Huxley (Rucksäcke und Taschen) sowie Vamos (Naturläufer), Groundies (Barfußschuhe und Lifestyle), mySwoop (ReCommerce), Westfalia (DIY, Werkzeuge) und teNeues (Kunst- und Fotografie-Bücher). Mit einem Jahresumsatz von rund 600 Mio. Euro und über 2.000 Mitarbeitenden möchte die WB D2C Group ihr „House of Brands“ im Rahmen ihrer Buy-and-Build-Strategie perspektivisch weiter ausbauen.

Die Weltbild GmbH & Co. KG betreibt in Deutschland ein Katalog-basiertes Versandhandelsgeschäft, mit dem rund 20% des Umsatzes der Gruppe erzielt werden. Das Weltbild-Geschäft sei „neben dem Einfluss durch externe weltweite Krisenherde – insbesondere Ukraine und Israel – und damit verbundene Störungen der Lieferketten insbesondere durch immense Kostensteigerungen unter erheblichen Druck geraten“. Der Eintritt „neuer aggressiver Anbieter aus dem asiatischen Raum“ habe die angespannte Wettbewerbssituation zusätzlich verschärft.

Mit der Anmeldung des Insolvenzverfahrens geht ein Wechsel an der Führungsspitze sowohl bei der WB D2C Group als auch bei der Weltbild GmbH & Co. KG einher. CEO Christian Sailer und COO Bjoern Minnier verlassen die Geschäftsführung der WB D2C Group. Christoph Honnefelder und Sami Sagur übernehmen ab sofort die alleinige Führung der WB D2C Group. Stefanie Penck zeichnet als alleinige Geschäftsführerin für die Weltbild GmbH & Co. KG verantwortlich. „Die Eckpfeiler für den Erfolg der Weltbild GmbH & Co. KG sind klar“, erklärt sie. „Eine Fokussierung auf das kundenzentrierte Online-Geschäft, der Ausbau profitabler und wachstumsstarker Kategorien, eine signifikante Reduktion der Kosten, die Vereinfachung aller Prozesse und eine komplette Neuausrichtung der IT-Landschaft auf die neue Unternehmensgröße sowie eine fokussierte Marktbearbeitung.“ Christoph Honnefelder, der Ende 2023 zum Unternehmen kam, sagt: „Wir sehen in den anderen Marken des Konzerns sehr klar, dass unser Digital First Konzept greift. Das werden wir jetzt auch konsequent für die Weltbild GmbH & Co. KG umsetzen und die Marke über gezielte Inszenierungen wieder auf die Erfolgsspur bringen.“ Finanzchef Sami Sagur betont: „Für unseren Kurs haben wir auch die wichtige finanzielle Rückendeckung unseres Gesellschafters, der Droege Group, erhalten. Ich bin daher überzeugt, dass die Restrukturierung gelingen wird.“

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