Verbände befürchten „tausende Geschäftsschließungen“

  /  17.08.2020

Der stationäre Modehandel braucht laut BTE, BDSE und BLE mehr Unterstützung, ansonsten stünden in den nächsten Monaten tausende Stores vor dem Aus…

Der stationäre Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel verliert laut BTE, BDSE und BLE weiterhin jede Woche Millionen Euro an Umsatz; nach den aktuell vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes fiel der Umsatz des „stationären Einzelhandels mit Bekleidung“ im ersten Halbjahr um 30,5%. Schuhhäuser und Lederwarengeschäfte liegen mit einem Umsatzminus in Höhe von 30,1% bzw. 25,3% ähnlich im Minus. „Im Juli und August sind die Umsatzverluste zwar geringer geworden, im Gesamtjahr 2020 wird die Branche aber sicherlich massive Verluste erleiden“, sagt Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer des BTE Handelsverband Textil.

Die Handelsverbände sorgen sich daher um das Überleben tausender Mode-, Schuh- und Lederwarengeschäfte. Aktuell stünden zahlreiche Unternehmen auf der Kippe, weil die Kosten – von Mieten über Gehälter bis zur Bezahlung der Ware – in vielen Fällen nicht oder nicht ausreichend angepasst werden konnten. Corona habe das Eigenkapital und damit auch die Altersversorgung vieler mittelständischer Händler massiv angegriffen oder sogar aufgezehrt. „Wenn hier keine weiteren Hilfen oder Entlastungen kommen, rechnen wir in den nächsten Monaten mit tausenden Geschäftsschließungen“, prognostiziert Pangels.

Problematisch sei vor allem die Ungleichbehandlung von stationärem Fachhandel und Online-Verkäufern durch den Gesetzgeber, die zu massiven Marktverschiebungen geführt habe. Während Mode-, Schuh- und Lederwarengeschäfte im März/April ihre Türen schließen mussten, durfte der Onlinehandel weiterhin verkaufen und konnte so speziell im Bereich Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren im ersten Halbjahr um 10,2% zulegen. Pangels: „Die Schere zwischen stationärem und Online-Handel ist durch politische Entscheidungen weiter auseinander gegangen.“

Vor diesem Hintergrund fordern BTE, BDSE und BLE nun weitere konkrete Hilfen von Bund, Ländern und Gemeinden speziell für den innerstädtischen Handel. Sinnvolle Maßnahmen seien die Stärkung der Städte durch Eindämmung des Flächenzuwachses außerhalb der Innenstädte, eine gute Erreichbarkeit auch mit dem PKW, Investitionen in die Aufenthaltsqualität in punkto Optik und Sicherheit, unbürokratische Möglichkeiten zur Durchführung verkaufsoffener Sonntage sowie ein effizientes Citymarketing. „Wenn die Politik auch künftig noch lebenswerte Innenstädte mit einem attraktiven, Steuer zahlenden und Arbeitsplätze schaffenden Einzelhandel wünscht, muss sie ihre Hilfen und Fördermittel deutlich steigern“, sagt Pangels.

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