Die MAEG Holding hat sich dazu entschieden, den Strenesse-Geschäftsbetrieb nicht zu übernehmen, da sich die niederländische Investment-Gesellschaft von der Eigenverwaltung der Strenesse AG über die wahre wirtschaftliche Situation des Unternehmens getäuscht sieht. Die Strenesse AG und MAEG hatten Ende Juli 2016 einen Vertrag zur Übernahme unterzeichnet, der unter verschiedenen aufschiebenden Bedingungen stand, sodass das Closing noch nicht erfolgt ist. Laut MAEG habe sich inzwischen herausgestellt, dass die während des Investorenprozesses vorgelegten Angaben über die wirtschaftliche Situation von Strenesse falsch gewesen seien. Der wahre Investitionsbedarf zur Neuaufstellung sei um ein Vielfaches höher, als auf Grundlage der vorgelegten Zahlen kalkuliert werden konnte.

„Auf dieser Grundlage ist die erforderliche Neupositionierung und ein wirtschaftlicher Betrieb von Strenesse nicht möglich“, sagt MAEG-Geschäftsführer Mateusz Kucharczyk. „Zudem ist die Vertrauensbasis zu unserem Vertragspartner Strenesse AG nachhaltig beschädigt. Wir bedauern dies umso mehr, als Strenesse eine großartige Marke mit enormem Potenzial ist. Wir hoffen deshalb, dass sich für die Mitarbeiter des Unternehmens bald eine neue Perspektive eröffnet.“

Strenesse hatte im April 2014 einen Insolvenzantrag gestellt und wurde in Eigenverwaltung fortgeführt. Vor wenigen Tagen war die Eigenverwaltung zurückgetreten und das zuständige Insolvenzgericht hatte den bisherigen Sachwalter Dr. Jörg Nerlich von der Kanzlei Görg als Insolvenzverwalter bestellt.

KA