Das Label Strenesse, das 2019 zum zweiten Mal in die Insolvenz ging und Ende 2020 abgewickelt wurde, weil man die Auswirkungen der Corona-Krise nicht habe kompensieren können, soll jetzt von neuen Markenrechtsinhabern wieder am Markt platziert werden. Die Markenrechte liegen seit Ende August bei der Brand House Production mit Sitz in München, zuletzt lagen sie bei der Schweizer H2P AG, Baar. Der Übernahmeprozess habe sich über mehrere Monate erstreckt, da es verschiedene Interessenten gegeben habe. Inhaber und Geschäftsführer der Brand House Production und damit neuer Mehrheitseigentümer ist Marcus Sayn-Wittgenstein. Der 49-Jährige hält rund dreiviertel der Anteile, die übrigen liegen bei Mariella Baronesse von Essen, die als Gesellschafterin im Hintergrund bleiben wird. Sayn-Wittgenstein war zuletzt in Moskau unter anderem an der Produktion von Corporate Wear beteiligt. Über die Übernahmebedingungen wird Stillschweigen vereinbart.
„Ich freue mich sehr auf die Aufgabe und bin überzeugt, dass wir Strenesse zu neuen Erfolgen führen können“, sagt Sayn-Wittgenstein. Die Strahlkraft der Marke und die Markenbekanntheit seien nach wie vor hoch. Und weiter: „Wir wissen, dass wir unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen antreten, aber wir haben eine Vision für die Marke, ein klares Konzept, wie wir sie zeitgemäß drehen, und wir verfügen über die entsprechende Finanzkraft.“
Neben Sayn-Wittgenstein soll ein rund 20-köpfiges Team den Neustart vorantreiben. Dazu zählt unter anderem auch Mirko Borsche mit seinem Kreativ-Studio Bureau Borsche als Kreativdirektor. Er wird für Markenauftritt, -image und die Kollektion verantwortlich zeichnen. Positionierung und Distribution verantworten Noro Hoferer und Eric Teckemeyer. Hoferer hat die Insolvenz und Abwicklung der vormaligen Strenesse New GmbH bis zum Schluss begleitet und auch den Kontakt zu den ehemaligen Markenrechtsinhabern sowie zu Borsche hergestellt.
Strenesse werde sich künftig mit Preislagen an der Schnittstelle zwischen hochwertigem Contemporary- und New Luxury-Segment im Umfeld von Kollektionen wie Khaite, Helmut Lang und Acne Studios positionieren, heißt es. Der neue Look werde jünger, moderner und zeitgemäßer. Borsche: „Der neue Ansatz wird eher genderneutral sein, Qualität und Nachhaltigkeit werden aber wieder eine große Rolle spielen.“ Der Vertrieb an den Handel soll selektiv erfolgen mit Partnern wie der KaDeWe Group, Breuninger, Lodenfrey und Mytheresa, die auf der Wunschkundenliste stehen. National werden zunächst rund zehn, international rund 30 Partner angesprochen. Ein Fokus liege auf dem Ausbau des D2C-Business. Neben Fashion soll es im zweiten Schritt Lizenzen für Schuhe, Taschen, Duft und weitere Produkte geben. Die Zweitlinie Strenesse Blue werde über Lizenzen in allen Bereichen auf den Markt zurückgebracht; die Verhandlungen laufen.
Die erste Strenesse-Kollektion soll im Januar 2024 zur geplanten Auslieferung als Auftakt der Herbstsaison im Mai 2024 präsentiert werden. Künftig sind auch Collabs und Drops mit anderen Marken angedacht. Produziert werde überwiegend in Europa, teilweise mit ehemaligen Partnerbetrieben. Für das operative Geschäft befindet sich die Strenesse GmbH mit Sitz in München aktuell im Aufbau.
Strenesse kommt zurück
/ 13.09.2023Das Label Strenesse, das 2020 eingestellt wurde, kommt mit neuen Inhabern zurück. Im Januar 2024 soll die erste Kollektion präsentiert werden…

Mirko Borsche, Marcus Sayn-Wittgenstein ©Martina Borsche
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