Sport 2000: Zentrasport meldet Insolvenz an

  /  31.07.2023

Die Sport 2000-Genossenschaft Zentrasport Österreich hat wegen einer „Liquiditätskrise“ Insolvenz angemeldet. Gespräche für eine Zusammenarbeit laufen mit…

Dr. Holger Schwarting

Die Zentrasport Österreich e.Gen, der Verband der Sportfachhändlergemeinschaft Sport 2000, hat Insolvenz angemeldet. Volle Lager durch Lieferkettenengpässe, ein verändertes Kaufverhalten sowie der Zahlungsausfall eines großen Händlers sowie Zahlungsverschiebungen bei anderen Händlerinnen und Händlern hätten die Liquidität, trotz eines Umsatzwachstums von rund 10% im ersten Halbjahr 2023, strapaziert. Die 229 Sport 2000-Händlerinnen und -Händler mit 367 Stores in Österreich sind selbstständige Unternehmerinnen und Unternehmer und von der Sanierung nicht betroffen.

„Die derzeitige Situation fordert uns als Verband sehr. Wir haben gemeinsam mit Vorstand und Aufsichtsrat sowie Banken in den vergangenen Wochen intensiv nach Finanzierungslösungen gesucht, um den Liquiditätsengpass zu bewältigen. Das ist uns aus eigener Kraft leider nicht gelungen. Nun sind wir an einen Punkt gelangt, an dem wir in unserer Verantwortung als Vorstand ein gerichtliches Sanierungsverfahren für die Zentrasport Österreich e.Gen. beantragen müssen. Die Beantragung des Sanierungsverfahrens ist für die nächsten Tage geplant. Ich bedauere diesen Schritt zutiefst, vor allem in Anbetracht der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung der Zentrasport in den letzten Jahren. Er ist jedoch rechtlich notwendig, um unsere Gemeinschaft für die Zukunft zu sichern und die Liquidität wiederherzustellen,“ so Dr. Holger Schwarting, Vorstand von Sport 2000 Österreich. Und weiter: „Im Zentrum unseres Handelns steht, unsere selbstständigen Sport 2000 Händler:innen auch in dieser besonderen Situation verlässlich mit Ware zu versorgen und den Zugang zu Marken sicherzustellen. Wir freuen uns sehr, wenn die Kundinnen und Kunden weiterhin die Sport 2000 Fachgeschäfte besuchen, wo sie in gewohnter Qualität beraten werden.“

Derzeit laufen Gespräche mit den Mitarbeitenden, dem Betriebsrat, Banken, Lieferantinnen und Lieferanten sowie Partnerinnen und Partnern. „Wir werden alles uns mögliche unternehmen, um die Zentrasport zu sanieren und bestmöglich und nachhaltig für eine erfolgreiche Zukunft im österreichischen Sportfachhandel wieder aufzustellen. Wie diese Veränderungen für unser Team in Ohlsdorf, unser Lager in Regau und für unsere Händler:innen konkret aussehen werden, können wir im Moment noch nicht sagen. Was wir sagen können: Aktuell gibt es gute Gespräche bezüglich einer Zusammenarbeit mit der Anwr Group. Diese Option wird intensiv geprüft“, so Schwarting zur Zukunft.

Die Handelskooperation Anwr Group eG mit ihrer Zentrale in Mainhausen sei von der Leistungsstärke des Teams und der Relevanz der Sport 2000 für den österreichischen Markt überzeugt und habe „sehr großes Interesse“ an einer Fortführung des Geschäfts und der Weiterentwicklung der österreichischen Sport 2000-Händlerinnen und -Händler. Ein erster Schritt werde mit der Übernahme des Zentralregulierungsgeschäfts für die angeschlossenen Händlerinnen und Händler durch die DZB Bank GmbH der Anwr Gruppe zum 1. August 2023 gesetzt. Diese Option werde bereits von den meisten Industriepartnerinnen und -partnern in der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden genutzt. Mit einem Zentralregulierungsvolumen von über 21 Mrd. Euro arbeitet die DZB Bank mit über 80 Verbänden im In- und Ausland zusammen.

Die 229 Sport 2000 Österreich-Händlerinnen und -Händler erzielten mit 367 Stores im Jahr 2022 einen Umsatz von 735 Mio. Euro; Sport 2000 International erreichte mit 3.586 Geschäften in 25 Ländern einen Gesamtumsatz von 6,5 Mrd. Euro.

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