Der Insolvenzverwalter der Signa Holding GmbH, Dr. Christof Stapf, hat am 3. März 2025 den Gläubigerinnen und Gläubigern seinen vierten Bericht vorgelegt. Laut Gutachten sei demnach die materielle Insolvenz der Signa Holding GmbH mindestens ein Jahr vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens eingetreten. Ansprüche der Insolvenzmasse in dreistelliger Millionen-Höhe konnten dadurch bereits fundiert erhoben werden. Die Anspruchsverfolgung sei aber bei weitem noch nicht abgeschlossen.
Ziel des Liquidationsfortbetriebs sei es, die derzeit laufende Verwertung der noch wesentlichen Beteiligungen abzuschließen und eine geordnete Abwicklung der übrigen Unternehmensbereiche sicherzustellen, die in Teilen noch mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen werde. Die angemeldete Forderungsgesamtsumme lag zwischenzeitlich bei rund 9,5 Mrd. Euro. Ein Teil wurde durch einzelne Gläubiger mittlerweile wieder zurückgezogen. Bis Ende Februar 2025 waren beim Insolvenzgericht nunmehr 442 Forderungen in Höhe von in Summe 7,712 Mrd. Euro angemeldet. Davon hat der Insolvenzverwalter bisher Forderungen in der Höhe von 2,163 Mrd. Euro anerkannt und 5,548 Mrd. Euro bestritten.
Ein nun vorliegendes Gutachten, das vom beigezogenen Sachverständigen Deloitte Financial erstellt worden ist, gelangt zu dem Schluss, dass die Signa Holding GmbH bereits spätestens ab 30. November 2022 zahlungsunfähig war und die Zahlungsunfähigkeit bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 29. November 2023 auch nicht mehr beseitigt werden konnte. Ein noch weiter davor liegender Stichtag des Eintritts der materiellen Insolvenz sei aufgrund der Komplexität des Falles nicht auszuschließen und weiterhin in Prüfung.
Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse hat der Insolvenzverwalter in Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss und dem Insolvenzgericht Anfechtungsansprüche in Höhe von über 300 Mio. Euro gerichtlich eingefordert. Außergerichtlich konnten bisher rund 3 Mio. Euro im Vergleichswege eingezogen werden.
Die Veräußerung der Anteile an der Signa International Holding GmbH, über die die Signa Holding GmbH mittelbar an der Signa RFR US Selection AG (US-Zweig „Chrysler Building“) beteiligt war, wurde mit Zustimmung des Gläubigerausschusses abgeschlossen. Unter Berücksichtigung aller Forderungen und bestehender Verpfändungen floss der Signa Holding GmbH ein Gesamtkaufpreis von 5 Mio. Euro zu. Als Teil der Vereinbarung zogen die Käufer Aby Rosen und Michael Fuchs (beide RFR Holding LLC) zudem zur Anmeldung gebrachte Konkursforderung in Höhe von rund 50 Mio. Euro zurück.
Weitere Klagen und Ansprüche würden geprüft. Der Insolvenzverwalter setze alle rechtlichen Mittel ein, um die Interessen der Gläubigerinnen und Gläubiger zu wahren, und kooperiere eng mit den Ermittlungsbehörden.
Signa Holding: neue Insolvenz-Details
/ 03.03.2025Die materielle Signa Holding-Insolvenz soll mindestens ein Jahr vor der Insolvenz-Eröffnung eingetreten sein. Die aktuelle Forderungssumme beläuft sich auf 7,7 Mrd. Euro…

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