Röther Gruppe übernimmt Timezone

  /  11.07.2019

Die zur Röther Gruppe gehörende Ganemi GmbH übernimmt wesentliche Teile des Geschäftsbetriebs der sich im Insolvenzverfahren befindenden Escape Clothing GmbH…

Die sich im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung befindende Escape Clothing GmbH hat mit der zur Röther Gruppe gehörenden Ganemi GmbH, künftig firmierend unter „Timezone GmbH“, eine Vereinbarung geschlossen, die die Übernahme wesentlicher Teile des Geschäftsbetriebs im Rahmen eines Asset-Deals mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Juli 2019 vorsieht. Zuvor hatten bereits der Gläubigerausschuss und der Sachwalter, Rechtsanwalt Axel W. Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen, München, dem Kaufangebot zugestimmt. Vorausgegangen war ein von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Mazars aufgesetzter Investorenprozess.

Die Röther Gruppe betreibt Modepark Röther-Filialen an 44 Standorten in Deutschland und Österreich. Durch den Erwerb der Escape-Kernmarke Timezone will die Gruppe ihre Kompetenzen in den Segmenten Jeans und Chinos für Damen und Herren sowie Oberteile stärken. Geplant ist, die Flächenfähigkeit von Timezone auszubauen und die Marke kurzfristig in den Modeparks auf einer größeren Fläche als bisher anzubieten. Es ist beabsichtigt, auch die Marke Orwell weiter zu führen.

Nicht übernommen wird der Betriebsteil Logistik, da die entsprechenden Funktionen in das bestehende Logistikkonzept der Röther Gruppe integriert werden sollen. Zudem ist geplant, bei Zentral- und Back-office-Funktionen Synergien mit der Zentralverwaltung der Röther Gruppe im baden-württembergischen Michelfeld zu realisieren. Beim bisherigen Stammsitz von Timezone im oberbayerischen Brannenburg ist aus wirtschaftlichen Gründen der Umzug an einen neuen Standort im Raum Rosenheim bis zum Jahresende 2019 vorgesehen. Insgesamt werden von den Mitarbeitern der Escape Clothing nach aktuellem Stand circa 70% übernommen. Für die Gläubiger der Escape Clothing GmbH führt der Verkauf der Aktivitäten im laufenden Insolvenzverfahren aus heutiger Sicht zu einer für ein Eigenverwaltungsverfahren überdurchschnittlichen Befriedigungsquote. Aus heutiger Sicht könnte laut Unternehmen eine Quote von mehr als 50% möglich sein.

Christian Stoffler, Restrukturierungs-Geschäftsführer von Escape Clothing und der GL Change-Management GmbH, Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte, München: „Mit der Röther Gruppe haben wir einen strategischen und damit langfristig orientierten Partner gefunden, der eine feste Größe im deutschen Textileinzelhandel ist. Er eröffnet der Marke Timezone neue Umsatzpotenziale und sichert den größten Teil der Arbeitsplätze. Ich bin sicher, dass wir damit eine nachhaltige Zukunftslösung für Timezone gefunden haben.“

Wolfgang Mosebach, Geschäftsführer der Escape Clothing GmbH: „Trotz der alles andere als einfachen Situation ist es in den vergangenen Monaten gelungen, das operative Geschäft von Timezone nicht nur zu sichern, sondern sogar strategisch auszubauen, etwa durch die Neueröffnung eines Flagship-Stores auf Sylt. In den ersten sechs Monaten 2019 lag der Umsatz über Vorjahr und im Plan. Dies zeigt, dass unsere Maßnahmen zur Kollektionsverbesserung greifen und die Marke Timezone von Kunden und Handel geschätzt wird.“

Sachwalter Bierbach: „In einem lebhaften Bieterprozess hat die Röther Gruppe das wirtschaftlich beste und tragfähigste Angebot abgegeben. Es ist sowohl mit Blick auf die Entwicklungschancen der Marke Timezone als auch mit Blick auf die bestmögliche Gläubigerbefriedigung attraktiv. Beide Verfahrensziele konnten im Fall Escape Clothing in sehr guter Weise verbunden werden.“

Michael Röther, Gesellschafter der Röther Gruppe: „Der Erwerb der im Markt gut etablierten Marke Timezone ist Teil unserer Strategie, ein eigenes Markenportfolio aufzubauen, das außer in unseren Modeparks auch über den eigenen Großhandel vertrieben wird. Timezone mit dem Fokus auf Jeans und Chinos ergänzt das Markenportfolio der Röther Gruppe mit den Marken Haily‘s, Zabaione, re.draft, SuZa und Ray hervorragend und macht unser Produkt- und Markenangebot noch attraktiver.“

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