Reno: 33 Mio. Euro Forderungen

  /  16.08.2023

Über 520 Forderungen der Reno-Gläubiger wurden geprüft: Die Summe beläuft sich auf 33 Mio. Euro. Weiterhin gibt es arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen…

Insolvenzverwalter Dr. Immo Hamer von Valtier, Gründungspartner der Kanzlei InsoTreu, hat rund zwei Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens für die Reno Schuh GmbH den ersten Berichts- und Prüfungstermin abgeschlossen. „Wir haben über 520 Forderungen von zahlreichen Gläubigern geprüft und damit einen weiteren zentralen Meilenstein in einem hoch komplexen Verfahren gelegt“, sagt er. Insgesamt haben Gläubiger bisher Forderungen in Höhe von rund 33 Mio. Euro angemeldet. Dr. Hamer von Valtier: „Die Prüfung sämtlicher Forderungen war eine Mammutaufgabe, hinzu kommen aktuell noch eine Vielzahl an laufenden arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen und weiterhin beschwerliche Informationsbeschaffungen. Ich bin froh, dass wir damit nun den Gläubigern eine bestmögliche Chance zur Teilnahme am Verfahren eröffnen konnten.“

Mit einem Erhalt von mehr als 20 Standorten – darunter neun Stores, die weiter unter dem Namen Reno laufen – kann die Marke nach Abschluss des Insolvenzverfahrens fortbestehen. Nach Gesprächen mit der Kienast Unternehmensgruppe (u.a. ABC Schuh-Center, K+K Schuhcenter und Schuhpark) konnte ein neuer Investor gefunden werden. Die ausschließlich im Osten Deutschlands befindlichen Läden werden unter dem Namen Reno fortgeführt, der neue Gesellschafter verfolgt das Ziel einer Vergrößerung der Standorte.

„Es ist eine erfreuliche Entwicklung für ein Verfahren, das anfangs kaum Hoffnung auf ein ansatzweise befriedigendes Ergebnis zuließ. Die Modebranche steckt in einer tiefen Krise, zahlreiche Einzelhandelsketten stehen vor ähnlichen Schwierigkeiten. Ich bin froh, dass uns für Reno eine Teil-Sanierung gelungen ist“, so Dr. Hamer von Valtier. Zum Zeitpunkt der Antragstellung seien die finanziellen Mittel des Schuhhändlers in Deutschland stark eingeschränkt gewesen, wodurch das Unternehmen weite Teile seiner Verbindlichkeiten nicht bedienen konnte. Aufgrund ehemaliger gesellschaftsrechtlicher Strukturen und bestehender Verträge verfügte die Reno Schuh GmbH als Schuldnerin nicht über die Datenhoheit, sodass die für die Fortführung des Geschäftsbetriebs erforderlichen Daten zeit- und kostenaufwändig beschafft werden mussten. Bis heute habe der Insolvenzverwaltung die Buchhaltung nicht in geeigneter Form zur Verfügung gestellt werden können, auch Daten über externe Technologieserviceanbieter seien nicht bereitgestellt worden – ob Dienstleistungen aus dem SLA (Service Level Agreement) tatsächlich ausgeführt wurden, sei weiterhin ungeklärt.

Bis Ende Juni 2023 hielten Dr. Hamer von Valtier und sein Team den Geschäftsbetrieb zum Abverkauf von Restware aufrecht, die nicht im Rahmen der übertragenden Sanierung mitverkauft werden konnte. Der Betrieb der nicht übernommenen Filialen ist zwischenzeitlich eingestellt.

Die Reno Schuh GmbH hatte Ende März einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Amtsgericht Hameln ordnete mit Beschluss vom 29. März 2023 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft an und bestellte Dr. Hamer von Valtier zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Mit Beschluss vom 1. Juni 2023 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und Dr. Immo Hamer von Valtier zum Insolvenzverwalter bestellt.

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