Rekordumsatz bei Deichmann

  /  09.04.2025

Deichmann verzeichnet 2024 eine „erfreuliche Umsatzentwicklung“. Dieses Jahr sollen weitere hohe Investitionen in die Weiterentwicklung des Unternehmens fließen…

©Deichmann SE, Rüdiger Fessel

Die Deichmann-Gruppe hat das Jahr 2024 mit einem Rekordumsatz weltweit von rund 8,7 Mrd. Euro abgeschlossen (netto 7,5 Mrd. Euro, 2023: brutto 8,5 Mrd. Euro). Das währungsbereinigte Umsatzplus liegt damit bei 2,3%. Trotz eines schwierigen Marktumfelds blicke der Schuheinzelhändler nach dem 111ten Jubiläumsjahr optimistisch in die Zukunft. 2025 sollen Investitionen in Rekordhöhe in die weitere Modernisierung des Filialnetzes, den IT-Bereich und die Logistik sowie in den Firmencampus am Hauptsitz in Essen fließen. „Unser Firmenjubiläum im vergangenen Jahr markiert für uns über ein Jahrhundert kontinuierlicher Weiterentwicklung und Erfolg. Dies stimmt uns trotz aller schwierigen Rahmenbedingungen weiter optimistisch für die Zukunft“, betont Heinrich Deichmann, Vorsitzender des Verwaltungsrats.

Aufgrund der guten Abverkäufe höherpreisiger Markenschuhe sei in 2024 der Durchschnittspreis der verkauften Modelle gestiegen. Weltweit wurden über 180 Millionen Paar Schuhe in den Filialen und über die Onlineshops verkauft. Mittlerweile in über 30 Ländern aktiv, erwirtschaftete die Unternehmensgruppe rund 68% des Umsatzes im Ausland. Zum 31. Dezember 2024 betrieb die Deichmann SE mit etwa 4.700 Filialen ungefähr so viele Stores wie im Vorjahr und zudem rund 40 Onlineshops. Circa 49.900 Mitarbeitende waren Ende des Jahres weltweit für das Unternehmen tätig.

Das Deichmann-Konzept 


Das Marktumfeld sei auch für Deichmann sehr herausfordernd gewesen. In Europa habe man dennoch ein Umsatzplus von über 5% verzeichnen können. Neben schon lange bei Deichmann etablierten Sportmarken wie Adidas, Nike, Puma oder Fila gibt es weitere Brands wie New Balance. Außerdem hat das Essener Unternehmen die Schuhmarkenrechte von Esprit sowie die Lizenzen von Kappa und S.Oliver erworben. Zusätzliche Labels wie Rieker, Buffalo oder Bugatti wurden in das Portfolio aufgenommen und erweitern das Angebot ebenso wie Brands wie Crocs, Skechers, Tom Tailor, Bench oder Dockers.

Deichmann in Deutschland

Der Gruppenumsatz in Deutschland lag mit 2,7 Mrd. Euro brutto (netto 2,3 Mrd. Euro) auf Höhe des Vorjahres. Das Unternehmen wuchs bei der flächenbereinigten Entwicklung hierzulande 2024 um 1,5%. Deutschlandweit verkaufte die Gruppe stationär und online rund 67 Millionen Paar Schuhe. Auch hier zeigte sich die Tendenz der Kundinnen und Kunden, zu höherpreisigen Produkten zu greifen. Das Unternehmen beschäftigte zum Ende des Jahres in Deutschland rund 16.500 Mitarbeitende und betrieb rund 1.300 stationäre Stores.

Mit Beendigung des Konzepts MyShoes hat das Unternehmen 2024 eine Veränderung innerhalb der Gruppe abgeschlossen. Seit November sind alle Filialen und der Onlineshop geschlossen.

Meilensteine bei Snipes

Der zur Deichmann-Unternehmensgruppe gehörige Sneaker- und Streetwear-Retailer Snipes verzeichnete in Europa ein Umsatzplus von 5% und in der gesamten Snipes-Gruppe um 4%. So konnte das Kölner Unternehmen im vergangenen Jahr über 1,8 Mrd. Euro zum Gruppenumsatz beitragen. Im Rahmen einer Kollaboration tritt Snipes seit dem vergangenen Jahr als „Official Culture & Community Partner“ des französischen Clubs Paris Saint-Germain auf. Aktuell betreibt Snipes rund 800 Stores in Europa und den USA, davon rund 350 in den Vereinigten Staaten und 150 in Deutschland. 

Positive Gesamtentwicklung 

Heinrich Deichmann ist mit der Gesamtentwicklung der Unternehmensgruppe zufrieden: „Wir haben 2024 wesentliche Ziele erreicht und bedeutsame Fortschritte gemacht. So konnten wir etwa unser Markenportfolio erfolgreich weiterentwickeln […].“ Und weiter: „Wir können auch in Zukunft unser Wachstum ohne externe Investoren gewährleisten und bleiben somit unternehmerisch unabhängig.“ 

Schwächelnder Modeeinzelhandel in den USA

Der US-amerikanische Modeeinzelhandel habe sich – gerade im mittleren Preissegment – im vergangenen Jahr schwergetan. Dies habe auch Rack Room Shoes, das dortige Familienkonzept der Deichmann-Gruppe, gespürt. Auch Snipes war von der allgemeinen Entwicklung betroffen, konnte aber den Umsatz dort um 3% steigern.

Investitionen in die Zukunft in Rekordhöhe

Nach umfangreichen Investitionen im vergangenen Jahr – etwa im Bereich Logistik mit neuen Distributionszentren in der Schweiz und in den USA – plant Deichmann für das laufende Jahr mit Investitionen in Höhe von rund 420 Mio. Euro. Davon entfallen 136 Mio. Euro auf Deutschland. Deichmann setzt weiterhin auch auf den stationären Handel, Schwerpunkt soll die weitere Modernisierung des Filialnetzes bleiben. Gruppenweit sind wie bereits im Vorjahr rund 450 Neu- und Umbauten von Stores geplant. Im vergangenen Jahr wurden schon rund 100 Deichmann-Shops in Deutschland neu- oder wiedereröffnet. Auf dem gleichen Niveau investiert das Unternehmen auch 2025 hierzulande. Dabei spielen auch Services wie Ship-to-Home oder Click & Collect und Neuheiten wie die Einführung digitaler Fußmessgeräte eine Rolle. 

Zudem sollen die Investitionen in die Omnichannel-Aktivitäten weiter vorangetrieben werden. Ein Fokus liegt dabei auf der Vision der Deichmann-Kunden-App, die einfaches E-Commerce-Shopping mit einem Kundenbindungsprogramm, den digitalen Fußvermessungen und inspirierenden Mode-Inhalten kombinieren soll. 2024 wurde neben allen Prospekten auch das Kundenmagazin ShoeFashion digitalisiert und in der App verfügbar gemacht. Deichmann setze mit der neuen digitalen Omnichannel-Plattform, die derzeit in 17 Ländern im Einsatz ist, die Optimierung des kanalübergreifenden Business fort. Der Rollout der Digitalplattform werde sukzessiv fortgesetzt.

Neuer Campus


Die Deichmann SE hat den Stammsitz weiterhin in Essen, in der Nähe der Schuhmacherwerkstatt, die ab 1913 die Keimzelle des Unternehmens war. Dort wurde im vergangenen Jahr der Bau eines neuen Hauptgebäudes und die Modernisierung der Bestandsgebäude vorangetrieben. Der Neubau umfasst fünf Geschosse und wird voraussichtlich Ende 2025 fertiggestellt.

Markenbotschafterinnen & -botschafter


2024 arbeitete Deichmann zum Beispiel für die Kampagnen „Für das Echte“ mit Sängerin Sarah Connor und Fußballprofi Ridle Baku – jeweils mit Adidas – zusammen. Außerdem machte das Unternehmen mit Puma unter dem Motto „Made for joy“ gemeinsame Sache mit Jana Ina und Giovanni Zarella und ging eine Kooperation mit „Germany’s Next Topmodel“ über die Lizenzmarke Fila ein. Über das Jahr hinweg hat das Marketingteam mit verschiedenen Mode- und Brands-Kampagnen, vorwiegend als „Inhouse-Produktion“, die Marke Deichmann und die Brand ID weiter gestärkt. Dazu gehören die Dachmarken-Kampagne und die Kampagnen „Retro Looks of Sports“, „Back to School“ oder „Your Summer, Your Crocs“.

Mit den Social Media-Aktionen geht Deichmann weiter neue Wege. Ein prominentes Beispiel aus 2024 ist der Launch der Paw Patrol-Sneaker für Erwachsene. Als ein Highlight zum Jahresbeginn 2025 gilt der Live-Battle „Beat the Brand“ mit sechs Marken in Köln. Die Social Media-Kampagne dazu generierte laut Unternehmen in den vergangenen Monaten über 200 Millionen Views und mehrere Millionen Interaktionen. 

Deichmann-Stiftung startet Schwerpunktprojekt in Madagaskar

Ein wichtiger Teil der Deichmann-DNA sei das soziale Engagement, vor allem über die Deichmann-Stiftung. Aus den rund 200 im Jahr 2024 unterstützten Projekten herauszuheben sei der Start der Hilfe für die Menschen des Inselstaats Madagaskar. Hilfsprojekte bieten der Bevölkerung zum Beispiel über großangelegte Brunnenanlagen eine Versorgung mit Trinkwasser für etwa 300.000 Menschen, ein Ausbildungsangebot über eigens betriebene Landwirtschaftsschulen und die medizinische Versorgung mit geländegängigen Fahrzeugen und mobilen Kliniken vor Ort. 

Ein weiterer Fokus ist die Unterstützung von armutsgefährdeten Kindern im In- und Ausland. In Tansania erhalten zum Beispiel Kinder aus finanziell benachteiligten Familien beim Kiuma-Projekt Zugang zur Sekundarschulbildung, auf Madagaskar werden alleinerziehende Mütter auf dem Weg in eine nachhaltige Selbstständigkeit unterstützt. In Deutschland erhalten beispielsweise Kinder in sozial herausgeforderten Stadtteilen des Ruhrgebiets eine Förderung mit Blick auf ihre Schulfähigkeit oder Unterstützung bei den Hausaufgaben. Zudem werden Jugendliche in Abschlussklassen handwerklich geschult, um sie auf Betriebspraktika und den Einstieg ins Berufsleben vorzubereiten. Unterstützt wurde die Deichmann-Stiftung 2024 von Kira Geiss.

Purpose-Initiative „Deichmann bewegt“ wird fortgesetzt


Ein wichtiges Ereignis in 2024 war der Start der Initiative „Deichmann bewegt“ mit den Aktionen „Deutschlands fitteste Grundschule“, „Herzenswünsche“ und „Deichmann-Mutmacher“. Erstere Initiative werde auch im neuen Jahr weitergeführt und ist vor wenigen Wochen gestartet. Die Kampagne zielt darauf ab, den Bewegungsmangel bei Grundschulkindern zu bekämpfen und sie für mehr körperliche Aktivität zu begeistern. Mehr als 27.000 Schülerinnen und Schüler – zum Teil mit Unterstützung ihrer Lehrkräfte – haben im vergangenen Jahr über 350.000 Bewegungseinheiten durchgeführt.

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