Rana Plaza-Katastrophe: Was sich geändert hat

  /  24.04.2023

Vor zehn Jahren stürzte die Rana Plaza-Fabrik in Bangladesch ein – die Arbeitsbedingungen in Gerbereien und Fabriken für Schuhe und Leder seien immer noch katastrophal…

Foto: Factsheet Inkota Lederindustrie Südasien

Vor zehn Jahren stürzte in Savar nahe der bangladeschischen Hauptstadt Dakha das neunstöckige Rana Plaza-Fabrikgebäude ein, wobei 1.138 Menschen starben und mehr als 2.000 verletzt wurden – das nach dem Unglück geschlossene Abkommen zu Brandschutz und Gebäudesicherheit (International Accord) in Bangladesch und Pakistan umfasst bis heute nicht Gerbereien und Fabriken für Schuhe und Lederwaren. Die Arbeitsbedingungen in dieser Branche seien miserabel, die Verpflichtungen des Abkommens könnten Abhilfe leisten, so die Organisation Inkota, die die Ausweitung des Accords auf Gerbereien, Schuh- und Lederfabriken fordert.

„Arbeit im Akkord und ohne feste Verträge, unbezahlte Überstunden, ungeschützter Kontakt mit giftigen Chemikalien – Arbeiterinnen und Arbeiter in der Leder- und Schuhbranche arbeiten unter furchtbaren Bedingungen. Dagegen hat der Internationale Acoord das Leben für zwei Millionen Bekleidungsarbeiterinnen und -arbeiter in Bangladesch entscheidend verbessert. Fabriken sind sicherer und Arbeiterinnen und Arbeiter können über einen wirksamen und transparenten Beschwerdemechanismus selbst Sicherheitsverbesserungen einfordern. Es ist ein Skandal, dass diese Fortschritte noch nicht in der Leder- und Schuhbranche angekommen sind“, erklärte Berndt Hinzmann, Referent für Wirtschaft und Menschenrechte bei Inkota.

Der Internationale Accord wurde Anfang 2023 von Bangladesch auf Pakistan ausgeweitet und bislang von 45 Unternehmen unterzeichnet, darunter C&A, S.Oliver und die Otto Group. „Wir begrüßen, dass mit der Otto Group und Zalando auch große deutsche Unternehmen den Pakistan Accord unterzeichnet haben und so für Verbesserung für die Arbeiterinnen und Arbeiter in ihrer Lieferkette sorgen möchten. Gleichzeitig ist das die Chance, mit gutem Beispiel voranzugehen und das Abkommen auf die Leder- und Schuhlieferkette auszuweiten. Besonders, da beide Unternehmen um die Lücken in der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht in diesem Bereich wissen, wie eine Inkota-Unternehmensbefragung zeigt“, erklärt Hinzmann. Laut der ARD leben weiterhin Millionen Menschen, die im Textilsektor beschäftigt sind, nahe an der Armutsgrenze oder darunter, mit Monatslöhnen von 70 Euro oder weniger.

Den Bangladesch Accord haben derzeit 195 Unternehmen unterzeichnet. 2021 wurde die Ausweitung des Accords zum „International Accord for Health and Safety in the Textile an Garment Industry“ beschlossen, Pakistan ist das erste neu integrierte Land.

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