Premium Group-Messen: Aussteller-Statements

  /  11.07.2022

Wie lief das Messe-Comeback in Berlin? 1st-blue hat bei den ausstellenden Labels nachgefragt, wie Stimmung und Frequenz waren und wo noch Luft nach oben ist…

Wie war es in Berlin? Überzeugten die neuen Premium- und Seek-Locations? Wie war die Stimmung insgesamt? Wo besteht Optimierungspotenzial? 1st-blue hat bei den Ausstellerinnen und Ausstellern nachgefragt.

Luigi Caputo, Sales & Operations Manager, Miracle of Denim: „Wir sind absolut zufrieden. Unsere Positionierung auf der Premium hat sehr gut mit unserem Messestand harmoniert. Wir haben bewusst ein eher offenes Konzept geplant, da wir mit Musik und Tänzerinnen eine lockere Stimmung auf unserem Stand und drum herum verbreiten wollten. Ich denke, das ist uns sehr gut gelungen und nach zwei Jahren hat man die gute Stimmung bei uns gemerkt, so dass die Kunden mit einem Lächeln von unserem Stand gelaufen sind. Was noch optimiert werden könnte… Eine schwierige Frage nach nur einem Messeauftritt nach zwei Jahren. Aber die Erfahrung zeigt einfach, dass der dritte Messetag schwach besucht ist, daher würde es sich lohnen, die Messe auf zwei Tage zu komprimieren, um mehr Traffic zu bekommen. Generell waren die einzelnen Hallen verwinkelt und einige Kunden haben sich ersteinmal nicht zurecht gefunden, so das Feedback einiger Besucher. Da uns der Austausch mit unseren Händlern sehr wichtig ist, ist die Messe nach wie vor ein sehr wichtiges Tool für uns, daher sind wir auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder dabei!“

Morten Olesen, Verkauf, Lovelies: „Unser Standort auf der Premium in Halle 11 war wirklich gut und viele freundliche Kunden kamen vorbei. Wir sind dankbar für all die gute Resonanz auf unsere Lovelies, die vor allem der guten Laune geschuldet ist. Generell fand Team Lovelies die Qualität und die Gestaltung der Messe super. Wir sind beim nächsten Mal sicher wieder dabei!“

Annabelle Homann, COO, Lanius: „Die Location im Messegelände am Funkturm war nicht ganz so hip, wie wir es aus den Zeiten vor Corona aus Berlin gewohnt waren. Der große und grüne Außenbereich konnte leider aufgrund des Wetters nicht optimal genutzt werden. Die Stimmung, gerade in der Seek Halle, war sehr gut. Die Auswahl an modernen, nachhaltigen Brands war in der Seek Halle sehr gelungen. Der einheitliche Standbau, gute Lichtsetzung, DJ und leckerer Kaffee haben das Konzept rund gemacht. Die Frequenz an den ersten beiden Messetagen war sehr gut. Wir haben sowohl Wunschkunden als auch einige bestehende Kunden erreichen können. Die Kontakte, die wir knüpfen konnten, waren hauptsächlich aus der D.A.CH.-Region. Nur vereinzelt hatten wir internationale Kontakte. Wir wünschen uns zur nächsten Saison definitiv wieder eine Messe oder Halle, in der nur ausgewählte nachhaltige Brands zusammen kommen. Auf der Seek war lediglich eine kleine Auswahl zusammen in einer Ecke positioniert. Nachhaltigkeit ist aber kein Nischenthema mehr und sollte wieder mehr in den Fokus rücken! Wir sind großer Fan von Messen und der Pflege von persönlichen Kontakten. Deswegen werden wir auch in den nächsten Saisons wieder dabei sein.“

Erwin O. Licher, Inhaber, Herrlicher: „Bei uns waren alle unsere Kunden und auch potentielle Wunschkunden am Stand auf der Premium. Die Qualität der Besucher war am ersten und zweiten Tag sehr gut und eine erneute Messepräsenz zur nächsten Saison ist für uns sehr wahrscheinlich. Am dritten Tag war auf der gesamten Messe eher ‚tote Hose‘. Von einer Internationalität war nicht viel zu spüren. Bemängelt wurden die Wegbeschilderung sowie fehlende Essensstände und die Qualität der Musik. Außerdem fehlten Sitzmöglichkeiten oder eine Art Lounge in bzw. zwischen den Hallen, in der man sich hätte zusammenfinden und auch arbeiten können. Zudem wäre das Organisieren eines Taxi Shuttles empfehlenswert, da es an allen drei Tagen sehr schwierig war, eines zu bekommen.“

Wolfgang Müller, Inhaber und Geschäftsführer, Tom Ripley: „Die Messe hat viel Spaß gemacht, besonders weil man viel Optimismus gespürt hat. Wir hatten gute Resonanz aus allen Bundesländern, ausgenommen Süddeutschland. Es fand ein positiver Austausch über die Ware und Konzepte statt. Wir würden uns über mehr Internationalität in Zukunft freuen, das braucht aber sicher seine Zeit. Für uns hat die Organisation im Großen und Ganzen noch nicht gestimmt. Mehr Taxis könnten zur Verfügung stehen und die Ausschilderung könnte besser sein. Der dritte Tag war so ruhig, dass dieser für uns nicht zwingend notwendig wäre. Wir sind aber auf alle Fälle beim nächsten Mal wieder dabei!“

Cristina Mühle, Geschäftsführerin, Softclox: „Wir hatten Lust auf diese Messe – und dieser Freude konnten auch die paar organisatorischen Schwächen der Premium nichts anhaben. Die vielschichtigen Herausforderungen der Branche sind uns allen bewusst, das musste man nicht noch tiefer diskutieren. Für uns waren durchweg positive Vibes und Optimismus spürbar und so lautet unser Resümee: Start gelungen. Händler, die zuhause geblieben sind, haben definitiv eine Chance verpasst, spannende, neue Labels zur Differenzierung zu finden.“

Angelika Schindler-Obenhaus, CEO, Getty Weber International AG: „Endlich wieder eine Fashion-Messe! Ein tolles Gefühl! Wir waren mit unseren Marken Gerry Weber und Taifun erstmals auf der Premium in Berlin vertreten und haben uns sehr darüber gefreut, wieder eine Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit unseren Kund*innen zu haben. Die Stimmung war toll. Die Messe war eine super Plattform, um dem Publikum unsere neuen Kollektionen und unsere neue Kampagne zu präsentieren. Für mich war das Schönste, dass unser Team so viele tolle, positive Gespräche führen, neue Kontakte knüpfen und Folgetermine in unseren Showrooms vereinbaren konnte.“

Jens Herzig, Geschäftsführer und Gründer, lovely sisters: „Für lovely sisters war es eine sehr erfolgreiche Messe! Die Zusammenstellung der Hallen war erfrischend und vor allem deshalb gut, weil sie nicht Genre-typisch angelegt war. So hatten wir Kunden auf dem Stand, die sonst nicht aktiv nach lovely sisters gesucht hätten. Davon haben sicher alle profitiert und dafür sagen wir Danke. Insgesamt sind wir auf ca. 40 Gespräche gekommen, die nun alle nachzuarbeiten sind, darunter sind auch etliche neue Kontakte aus Griechenland und den Balkanstaaten. Vielleicht ist lovely sisters im kommenden Jahr also auch dort vertreten. Was aber am meisten Spaß gemacht hat, war Partner, Presse, Mitbewerber, Dienstleister und Interessierte so komprimiert und analog auf einer Plattform endlich wieder zu sehen. Aufgrund der guten Erfahrung in der letzten Woche können wir uns vorstellen, wieder auf der Premium auszustellen.“

Rik van Dijk, European Marketing Manager, Red Wing Heritage Europe: „Es war eine gute Messe. Man konnte aber sehen und erleben, dass sich alle Beteiligten und Mitwirkenden daran gewöhnen mussten, dass es wieder eine Messe gab. Alles war ein wenig ‚rusty’ und neu. Das sollte aber leicht zu optimieren sein. Insgesamt war die Stimmung sehr positiv und die Leute waren froh, nach all dieser Zeit wieder zusammenzukommen. Internationale Gäste haben wir aufgrund der Reiseschwierigkeiten an den meisten EU-Flughäfen vermisst. Wir werden nun sehen, wie sich die Welt in den nächsten Monaten entwickelt. Wir haben während der letzten zweieinhalb Jahren so viel abgesagt, dass wir für Messen und Events generell kurzfristige Entscheidungen treffen. Wenn alles gut geht, sind wir auf jeden Fall nächste Saison wieder dabei.“

Sara Linke, Gründerin des gleichnamigen Labels: „Es war für uns sehr gut und wichtig, auf der Premium dabei zu sein und wir konnten einige wichtige Kontakte knüpfen. Wir haben uns mit der Marke zum ersten Mal auf einer Messe präsentiert und das Feedback zur Kollektion war sehr positiv. Grundsätzlich hätten wir uns mehr Frequenz in der Halle gewünscht, da die Besucherzahlen am Samstag nicht sehr hoch waren. Wir schließen auf jeden Fall nicht aus, dass wir beim nächsten Mal wieder dabei sind.“

Mark Vandevelde, Gründer, Komrads: „Für uns lief es großartig! Die Seek-Halle hat uns gut gefallen, der Außenbereich war allerdings nicht so ansprechend, im Vergleich beispielsweise zum Flughafen Tempelhof, wo die Bread & Butter früher stattgefunden hat. Die Atmosphäre insgesamt war aber super – nur drei Tage sind zu lang! Am letzten Tag kamen fast keine Besucher mehr. Die ersten zwei Tage waren hingegen sehr gut besucht. Eine Katastrophe war das Essen: Es gab auf der Seek nur einen Stand für alle. Aber insgesamt war es eine sehr gute Messe!“

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