Pandemie und Inflation schwächen Konsumklima

  /  22.12.2021

Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie Anschaffungsneigung müssen Einbußen hinnehmen. Die Pandemie und gestiegene Preise setzen dem Konsumklima zu…

Die Verbraucherstimmung in Deutschland kühlt im Dezember 2021 spürbar ab. GfK prognostiziert für das Konsumklima für Januar 2022 -6,8 Punkte und damit fünf Punkte weniger als im Dezember dieses Jahres (revidiert -1,8 Punkte). Damit sinkt das Konsumklima zum zweiten Mal in Folge deutlich. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt mit -6,9 Punkten im Juni dieses Jahres gemessen. „Die Konsumstimmung wird auch zum Jahresende von zwei Seiten stark unter Druck gesetzt. Hohe Inzidenzen durch die vierte Welle der Corona-Pandemie mit weiteren Beschränkungen sowie deutlich gestiegene Preise setzen dem Konsumklima mehr und mehr zu. Vor allem die 2G-Regel für weite Teile des Einzelhandels versetzen dem Weihnachtsgeschäft einen schweren Schlag“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Auch die Aussichten für den Beginn des kommenden Jahres sind vor dem Hintergrund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante gedämpft.“

Die Konjunkturaussichten trüben sich zum Jahresende spürbar ein. Der Indikator verliert 13,9 Punkte und fällt auf 17,1 Zähler. Dies ist bereits der dritte Rückgang in Folge. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt vor acht Monaten gemessen. Vor allem unterbrochene Lieferketten machen einer Reihe von Unternehmen derzeit schwer zu schaffen. Die Folgen bekommen auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Form von Kurzarbeit zu spüren.

Zum dritten Mal in Folge muss die Einkommenserwartung spürbare Einbußen hinnehmen; der Indikator sinkt um sechs Punkte und fällt auf 6,9 Punkte. Die Einkommensstimmung hat damit in den letzten drei Monaten mehr als 30 Punkte verloren. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht aber immer noch ein Plus von gut drei Punkten zu Buche. Steigende Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft der Einkommen der Konsumenten. Zudem besteht die Gefahr, dass mittel- und langfristig eine sogenannte Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wird. Aufgrund deutlich steigender Preise fordern die Gewerkschaften als Inflationsausgleich spürbare Lohnerhöhungen, die die Unternehmen in Form höherer Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen dann an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben.

Auch die Anschaffungsneigung bleibt von der generellen Eintrübung nicht verschont. Die Konsumstimmung erleidet Einbußen von 8,9 Punkten und sinkt auf 0,8 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit Januar 2021, als null Punkte gemessen wurden. Im Vorjahresvergleich ist das Minus auf knapp 36 Punkte angewachsen. Die Konsumstimmung ist neben der Inflation vor allem durch die pandemiebedingten Einschränkungen beeinträchtigt.

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.