Neustart für Gerry Weber

  /  02.01.2020

Das Eigenverwaltungsverfahren für die Gerry Weber International AG wurde nach knapp einem Jahr zum 31. Dezember 2019 aufgehoben…

Die Gerry Weber Gruppe kann mit Beginn des Jahres 2020 einen Neustart einleiten: Das Amtsgericht Bielefeld hat mit Wirkung zum 31. Dezember 2019 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der Gerry Weber International AG (GWI) aufgehoben, das am 1. April vergangenen Jahres eröffnet worden war. Die GWI hatte am 25. Januar 2019 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, am 18. September nahmen die Gläubiger den Insolvenzplan an, der am 25. Oktober Rechtskraft erlangte. Die Gläubiger können dabei mit Befriedigungsquoten auf ihre jeweiligen Forderungen von rund 32 bis gut 50% rechnen. Als sogenannte Plansponsoren fungieren die Investoren Robus Capital Management Ltd., Whitebox Advisors LLP und J.P. Morgan Securities plc, die neue Mittel von bis zu 49 Mio. Euro zur Gläubigerbefriedigung und zur Finanzierung des operativen Geschäfts bereitstellen und im Gegenzug 100% des Aktienkapitals der GWI übernommen haben.

Sachwalter Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH: „Ich freue mich sehr, dass Gerry Weber das Verfahren jetzt erfolgreich beenden konnte. Besonders hervorzuheben ist, dass die Gläubiger eine überdurchschnittlich hohe Quote erhalten. Dank des gleichfalls kreativ-innovativen wie maßgeschneiderten Insolvenzplans mit verschiedenen Optionen kann ein nennenswerter Teil der Gläubiger anstatt der Barquote in die Unternehmensgruppe reinvestieren und dann an der erwarteten Wertaufholung nach dem Abschluss der Restrukturierung partizipieren. […]“

Dr. Christian Gerloff, ehemaliger Generalbevollmächtigter der GWI: „Gerry Weber hat wieder eine Zukunft. Das Insolvenzverfahren ist ein Musterbeispiel für das gelungene Zusammenspiel aller Beteiligten in der Eigenverwaltung. Nur so war es möglich, ein solch großes und komplexes Verfahren innerhalb nicht einmal eines Jahres zu beenden und dabei die weit überwiegende Anzahl der Arbeitsplätze, nämlich rund 3.600 bei Gerry Weber und diejenigen bei der früheren Tochtergesellschaft Hallhuber, zu erhalten. Schnelligkeit und Klarheit über den weiteren Weg sind insbesondere in der schnelllebigen Modebranche sehr wichtige Kriterien, um das Vertrauen der Kunden und der Geschäftspartner zu behalten und das operative Geschäft zu sichern.“ Johannes Ehling, Vorstandssprecher der GWI: „Das neue Jahr beginnt Gerry Weber wieder als Unternehmen im Normalbetrieb mit einer soliden Kapitalbasis, neuen Eigentümern und mit einem klaren Konzept für die Zukunft. Wir haben die Insolvenzphase genutzt, um die bereits zuvor eingeleitete Restrukturierung und Neuausrichtung unseres Geschäfts konsequent voranzutreiben. […]“

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.