Neonyt: neue Wege in der Modeproduktion

  /  25.06.2019

Die Neonyt zeigt in ihrem Showcase im Obergeschoss des Kraftwerks Berlin im Juli 2019 neue Wege in der Modeproduktion und präsentiert zwei Microfactorys...

Die Trends Digitalisierung und Individualisierung stellen die Modeindustrie vor Herausforderungen und bergen zugleich große Potenziale – etwa in den Bereichen Nachhaltigkeit und Rückverlagerung der Produktion. Die kommende Neonyt, die vom 2. bis zum 4. Juli 2019 im Kraftwerk Berlin stattfindet, führt in ihrem Showcase im Obergeschoss neue Wege in der Modeproduktion vor Augen und präsentiert zwei Microfactorys auf über 160 qm. „Unsere Technologie wird die Art und Weise verändern, wie bedruckte Kleidung hergestellt wird“, sagt Traian Luca, CEO von Gemini CAD Systems. Spezialisiert auf Zuschnittraum-Prozesse und computergestützte Designs, entwickelt die rumänische Firma Technologien für die Bearbeitung flexibler Materialien wie Textilien oder Leder. Auf der Neonyt zeigt das Unternehmen, wie ein flexiblerer Produktionsprozess schon heute aussehen kann. Dazu präsentiert der weltweit agierende Technologieanbieter in Berlin die Microfactory „Pixel to Product“. Auf einer Fläche von 80 qm werden individuell digital bedruckbare Kleider, Blusen und Bademode unter den Augen der Besucher hergestellt. Sie erhalten Einblick in sämtliche Prozessschritte wie Produktentwicklung und Design, individuelle Anpassung von Größe, Stil und Muster sowie Bedrucken und Laserschneiden, Nähen und Veredeln.

Laut Gemini lassen sich Tinten-, Stoff- und Sublimationspapierverbrauch jeweils um bis zu 40% reduzieren. Auch der CO2-Fußabdruck lässt sich stark verringern, denn der Ansatz soll eine Rückverlagerung der Produktion in europäische Gefilde ermöglichen und durch kürzere Lieferwege dabei helfen, Sprit und Abgase einzusparen. Außerdem reduzieren sich bei nach Wunsch hergestellten Teilen die Retouren. Der Hersteller muss also nur produzieren, was vorher bezahlt wurde, und spart sich die Lagerhaltung und Ladenhüter.

„Die fortschreitende Digitalisierung verknüpft die textilen Fäden völlig neu“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles and Textile Technologies der Messe Frankfurt. „Die Branche befindet sich in einer Übergangsphase, was uns der Showcase auf der Neonyt mit den beiden Microfactorys eindrucksvoll vor Augen führt.“ Immer wichtiger wird dabei der Aspekt „Customizing“. Allerdings erwischt diese „Massen-Personalisierung“ die Textil- und Bekleidungsbranche noch auf dem „analogen Fuß“: Dem auf „Fast Fashion“ getrimmten System mit starren Produktionsprozessen und unübersichtlichen Lieferketten fehlt die nötige Flexibilität für eine individualisierte Serienfertigung. Auch hierzu will der Neonyt-Showcase Lösungen liefern.

Die Glokalisierung, gebildet aus den Begriffen Globalisierung und Lokalisierung, spielt beim Neonyt-Aussteller Strima eine besondere Rolle. Die polnische Firma ist ebenfalls Teil des Neonyt-Showcases und präsentiert auf 80 qm – ebenfalls in Form einer Microfactory – eine Komplettlösung für Mode-, Polster- und Lederateliers namens „Texi“. Dahinter verbirgt sich ein voll ausgestattetes Modeatelier mit Nähmaschinen, Schneid- und Bügelgeräten sowie Etikettier- und Nähzubehör. Es soll Designern ermöglichen, die Produktion an dem Ort vorzunehmen, an dem sie leben. „Wir haben Texi als Antwort auf zunehmende Kundenanfragen nach energiesparenden, geräuscharmen und benutzerfreundlichen Maschinen entwickelt“, sagt Ela Dzierzgwa, Abteilungsleiterin Einkauf. Die Beibehaltung der Produktion lokaler Marken in Europa, so Dzierzgwa weiter, oder deren Rückkehr aus Asien wirke sich positiv auf die globalen Energieeinsparungen aus und verringere die Luftverschmutzung, weil der Abstand zwischen Produktionsort und Konsument verkürzt werde.

Weil nachhaltige Bekleidung nicht erst beim Produkt, sondern bei den Maschinen, den Verarbeitungsprozessen und den Materialen beginnt, spannt die Neonyt den Bogen über die komplette Wertschöpfungskette – von der Vorstufe bis hin zum Endprodukt. In Sachen innovativem Endprodukt will die Messe mit hochtechnologisierten Materialneuheiten überzeugen, die insbesondere im funktionalen Bereich, in Outdoor- und Sportswear, zur Anwendung kommen, von Labels wie Pyua, Bleed, Ecoalf und LangerChen.

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.