Munich Fabric Start: Fabric.iD-Launch

  /  02.09.2021

Die Munich Fabric Start Exhibitions GmbH lanciert ein Verfahren zur Digitalisierung von Stoffen. 80% des Zeitbedarfs für analoge Abläufe sollen so eingespart werden…

Digitize your fabric – die Munich Fabric Start Exhibitions GmbH, Veranstalter der International Textile Trade Show Munich Fabric Start sowie der International Denim Trade Show Bluezone, hat den Digitalisierungsservice Fabric.iD gelauncht und unterstützt somit den Digitalisierungsprozess der textilen Vorstufe. Von der Struktur über die Farbzusammensetzungen bis hin zur Biegesteifigkeit, die Textur- und Farbscanner xTex und can:scan der Softwareunternehmen Vizoo GmbH und caddon printing & imaging GmbH fangen alle Details der Textur ein und übersetzen sie in virtuelle Daten. Durch die Digitalisierung entsteht eine Stoff-ID, die Textilien technisch identifizierbar, nachvollziehbar und verwertbar macht. Das Ergebnis sind digitale, realitätsgetreue Fabrics.

Der Service wird während der aktuell stattfindenden Munich Fabric Start bis zum 2. September 2021 in München in allen Facetten präsentiert – Besucherinnen und Besucher erhalten vor Ort einen Einblick in die einzelnen Prozessschritte und können den Digitalisierungsprozess live miterleben. Nach der Messe können Interessenten ihre Stoffe nach München in das Fabric.iD-Studio schicken, um ganzjährig von der Dienstleistung zu profitieren. Das Verfahren erweitert das Messeangebot der Munich Fabric Start um den digitalen Aspekt – und dies dauerhaft. „Wir sind unglaublich stolz darauf, Fabric.iD auf der Munich Fabric Start anbieten zu können – eine Technik, die weltweit einmalig ist“, sagt Sebastian Klinder, Managing Director der Munich Fabric Start Exhibitions GmbH. Und fügt hinzu: „Ab sofort können unsere Kunden und Kundinnen ihre Stoffe zu uns schicken oder sie direkt bei uns vorbeibringen – unser Team übernimmt dann den Scanprozess und digitalisiert die Textilien, auf der Messe und das ganze Jahr über. Danach stellen wir die Daten zur Weiterverarbeitung zur Verfügung. Die Muster können uneingeschränkt an jedem Monitor per Mausklick vermessen und für Verkauf, Produktvorstellungen, Designprozesse, Anproben an Avataren und weitere Anwendungsbereiche verwendet werden – die perfekte Ergänzung zum physischen Erlebnis auf der Messe.“

Bisher nehmen analoge Abstimmungsprozesse viel Zeit in Anspruch – nicht selten mit dem Ergebnis, dass die genaue Farbe, das exakte Muster und das passende Material nicht gefunden wird. can:scan und xTex sollen dafür eine einzigartige Lösung bieten: Sie machen die exakte Farberfassung von Textilien und die Erstellung von farbechten digitalen Mustern möglich, sodass iterative Freigabeprozesse online erfolgen können und 80% des bisherigen Zeitbedarfs für analoge Abläufe eingespart werden. Gescannt werden dreidimensionale Objekte mit höchster Präzision – selbst Farbnuancen, die durch Licht und Schatten entstehen, können durch die neue Technologie differenziert, gemessen und dargestellt werden. Durch die digitalen Daten sollen aufwändige, kostspielige Transporte obsolet, die Lead time verringert, Kosten für textile Muster reduziert und bessere, genauere Ergebnisse geliefert werden, immer rechtzeitig vor dem Kollektionsstart. „Alle, die in solchen Prozessen arbeiten, kennen den Aufwand der bisherigen analogen Abstimmungsprozesse zwischen Einkäufern und Lieferanten. Diese können sich sehr lange hinziehen und am Ende wird ein Stoff freigegeben, der gar nicht die eigentliche Vorstellung trifft, aber von den erhaltenen Mustern noch am nächsten kommt. Teilweise werden Kollektionsbestandteile komplett gecancelt, weil in der vorgesehen Zeit einfach kein stimmiges Ergebnis erzielt werden kann. Mit der neuen Technologie von Fabric.iD lösen wir dieses Problem“, sagt Michael Nothelfer, Geschäftsführer von caddon printing & imaging GmbH.

Die Digitalisierung erfolgt im Fabric Studio, dem Showroom der Munich Fabric Start Exhibitions GmbH. Dort werden die Textilien gescannt – innerhalb von kürzester Zeit kann die genaue Textur erkannt und transformiert werden. Im ersten Schritt werden die exakte Farbe und das Muster bestimmt, danach wird die Oberflächenstruktur ermittelt. Im Anschluss wird eine physische Materialanalyse durchgeführt, bei der Gewicht, Biegesteifigkeit, Dicke, Elastizität und weitere Materialeigenschaften des Textils bestimmt werden. Dies ermöglicht eine akkurate Simulation der Falleigenschaften des Stoffes. Zudem versteht Fabric.iD auch die spektralen Garnfarbwerte der Färberei und die Webdaten industrieller Webstühle, um daraus visuell korrekte, farbrichtige Texturen für 3D-Anwendung zu erzeugen. Nicht subjektiv vorgenommene Modifikationen, sondern valide erhobene Daten sollen ein hohes Maß an Authentizität und Erkennbarkeit zwischen dem physischen und virtuellen Produkt gewährleisten. Durch die Verwendung des Open Source Formates U3M ist das digitale Material mit nahezu jeder 3D-fähigen Anwendung kompatibel.

Da sich Stoffe in ihrer Beschaffenheit stark unterscheiden können, gibt es drei verschiedene Kategorien: „Standard“ für wenig strukturiertes, einfarbiges Material, „Advanced“ für stärkere Strukturen und Farben sowie „Complex“ für komplexe Musterungen und stark glänzendes Material. „Es ist die neuste Technik auf dem Markt – es gibt weltweit keine bessere und fortschrittlichere Methode als diese. Auf der Munich Fabric Start machen wir die Technologie in unserem Fabric.iD-Studio nun zugänglich. Ein Meilenstein für die Branche – nicht nur in Richtung Digitalisierung, sondern auch in Richtung Nachhaltigkeit“, so Martin Semsch, Geschäftsführer von Vizoo GmbH. 

Die nächste Munich Fabric Start findet vom 25. bis zum 27. Januar statt, die Bluezone am 25. und 26. Januar 2022. Noch in diesem Jahr, vom 30. November bis zum 1. Dezember, ist die View Premium Selection geplant.

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