Konsumklima: Zwei-Jahres-Hoch auf niedrigem Niveau

  /  25.04.2024

Die Einkommenserwartung legt spürbar zu, Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung steigen moderat – das GfK-Konsumklima verbessert sich zum dritten Mal in Folge...

Die Erholung der Verbraucherstimmung in Deutschland setzt sich im April dieses Jahres fort, das Konsumklima verbessert sich damit zum dritten Mal in Folge. In der Prognose für Mai nimmt der Indikator im Vergleich zum Vormonat (revidiert -27,3 Punkte) um 3,1 Zähler auf -24,2 Punkte zu. Er erreicht damit ein Zwei-Jahres-Hoch, allerdings immer noch auf einem überaus niedrigen Niveau. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM (Nürnberg Institut für Marktentscheidungen).

Die Sparneigung verhindert in diesem Monat einen kräftigeren Anstieg des Konsumklimas, denn die Konsumentinnen und Konsumenten tendieren im April wieder etwas mehr dazu, zu sparen – was sich in der leicht steigenden Sparneigung widerspiegelt: Diese gewinnt 2,5 Punkte hinzu und weist mit 14,9 Zählern weiter ein überaus hohes Niveau auf. Vor zwölf Monaten lag der Sparindikator noch bei 1,8 Punkten. „Der im Vergleich zu den beiden Vormonaten stärkere Anstieg des Konsumklimas ist vor allem auf die spürbare Zunahme der Einkommenserwartungen zurückzuführen“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Aus unseren Analysen wissen wir, dass sich die Einkommenserwartungen vor allem an der realen Einkommensentwicklung orientieren. Und hier sind die Signale durchaus positiv. Lohn- und Gehaltszuwächse in Verbindung mit einer zuletzt rückläufigen Inflationsrate bilden die Basis für eine steigende Kaufkraft bei den privaten Haushalten.“ Nach wie vor herrsche in Zeiten multipler Krisen und fehlender Zuversicht in die weitere wirtschaftliche Entwicklung eine starke Verunsicherung.

Bereits zum dritten Mal in Folge legt die Einkommenserwartung zu, mit einem starken Plus von 12,2 Punkten auf 10,7 Punkte. Der Indikator lag zuletzt im Januar 2022 mit 16,9 Zählern auf einem höheren Niveau. Insgesamt hat sich der Einkommensindikator seit Anfang des Jahres bereits um mehr als 30 Punkte verbessert. Die Anschaffungsneigung profitiert – allerdings nur moderat – von den kräftig gestiegenen Einkommenserwartungen. Nach einer stagnierenden Entwicklung im Vormonat gewinnt sie nun 2,7 Zähler hinzu und weist -12,6 Punkte auf. Sie liegt sogar deutlich unter den Werten, die in den beiden Corona-bedingten Lockdowns 2020 und 2021 gemessen wurden.

Die Konjunkturerwartungen legen im Zuge der generellen Stimmungsaufhellung zu: Der Indikator gewinnt 3,8 Punkte hinzu und steigt damit auf 0,7 Zähler. Dies ist seit Juli 2023 der beste Wert, damals wurden 3,7 Punkte gemessen. Allerdings steht im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres noch immer ein deutliches Minus von 13,6 Punkten zu Buche. Trotz des dritten leichten Anstieges der Konjunkturerwartungen in Folge steht eine nachhaltige Erholung der Konjunktur aus Verbrauchersicht immer noch aus.

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