Konsumklima leidet unter Lockdown

  /  23.12.2020

Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung legen laut GfK zu, die Einkommenserwartung muss Einbußen hinnehmen. Grund ist u.a. die Angst vor…

Die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher zeigt zum Jahresschluss 2020 ein uneinheitliches Bild. Während Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung etwas zulegen, muss die Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen. Da die Sparneigung im Dezember spürbar steigt, prognostiziert GfK für Januar 2021 einen Wert von -7,3 Punkten und damit 0,5 Punkte weniger als im Dezember dieses Jahres (revidiert -6,8 Punkte). Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte: „Aktuell ist vor allem der Sparindikator für den dritten Rückgang in Folge des Konsumklimas verantwortlich. Mit dem harten Lockdown und dem Schließen der meisten Geschäfte hat das Konsumklima einen weiteren Rückschlag zu verkraften.“

Auch die Ergebnisse aus einer aktuellen GfK eBus-Umfrage belegen die Verunsicherung. 78% der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sind der Meinung, dass Covid-19 für Deutschland eine große bzw. sehr große Bedrohung darstellt. Dies ist der bislang höchste gemessene Wert seit Beginn der Erhebungen Mitte April 2020. 18% gehen von einer eher geringen Bedrohung aus oder zeigen sich völlig unbeeindruckt.

Der Indikator Konjunkturerwartung kann den Abwärtstrend – zumindest vorerst – stoppen. Nach zwei Rückgängen in Folge gewinnt die Konjunkturstimmung 4,6 Punkte hinzu und steigt auf 4,4 Zähler. Da die Erhebung im Zeitraum vom 3. bis zum 14. Dezember stattfand, konnten mögliche Effekte aus dem harten Lockdown noch keine Berücksichtigung finden. Es ist aber zu befürchten, dass sich eine grundlegende Erholung der Konjunkturstimmung nun weiter verzögert, zumal auch wichtige Handelspartner Deutschlands derzeit ebenfalls von der zweiten Infektionswelle betroffen sind. Vermutlich wird deshalb auch die Exportentwicklung eine schwierige Phase haben.

Im Gegensatz zu den Konjunkturerwartungen müssen die Einkommenserwartungen Einbußen hinnehmen. Nach einem Minus von einem Zähler rutscht der Indikator auf 3,6 Punkte. Zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres fehlen gut 31 Zähler. Das Schließen zahlreicher Einzelhandelsgeschäfte dürfte in den kommenden Wochen zu einem spürbaren Anstieg der Kurzarbeitszahlen führen. Zudem ist zu befürchten, dass noch mehr Unternehmen insolvenzgefährdet sind. Während die Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen muss, legt die Anschaffungsneigung noch zu. Der Indikator stoppt den Abwärtstrend und gewinnt 6,1 Punkte hinzu. Mit aktuell 36,6 Zählern liegt er knapp 16 Punkte unter dem Vorjahreswert.

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.