Konsumklima: Erholung vorerst gestoppt

  /  28.08.2020

Die Erholung des Konsumklimas ist gestoppt. Die Einkommenserwartung muss einen Rückgang hinnehmen, Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung…

Die Hoffnung auf eine rasche Erholung des Konsumklimas hat im August laut GfK einen deutlichen Dämpfer erhalten. Nach drei starken Anstiegen in Folge verliert der Indikator spürbar. GfK prognostiziert für September 2020 einen Wert von -1,8 Punkten und damit 1,6 Punkte weniger als im August dieses Jahres (revidiert -0,2 Punkte). „Steigende Infektionszahlen und die Furcht vor einer Verschärfung der Corona-bedingten Beschränkungen sorgen für Verunsicherung und drücken folglich auf die Stimmung. Die Mehrwertsteuersenkung, die zum 1. Juli in Kraft trat, kann die Konsumneigung zwar stützen, aber aktuell noch keine stärkeren Impulse verleihen“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Ob es sich hierbei nur um eine vorübergehende Eintrübung handelt, hängt vor allem von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens und den von der Politik zu ergreifenden notwendigen Maßnahmen ab.“

Besonders deutlich zeigt sich die Verunsicherung bei der Einkommenserwartung, die nach drei Anstiegen in Folge im August wieder spürbare Einbußen erleidet. Der Indikator sinkt nach einem Minus von 5,8 Punkten auf 12,8 Punkte – ein Minus von gut 37 Punkten gegenüber dem Vorjahreswert. Der Anstieg der Sparneigung um 5,5 Zähler in diesem Monat signalisiert ebenfalls zunehmende Verunsicherung und belastet das Konsumklima.

Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten kann die Anschaffungsneigung ihr gutes Niveau noch einmal verbessern. Mit einem Plus von 1,2 Zählern ist der Zuwachs allerdings gering. Mit aktuell 43,7 Punkten liegt der Indikator nur noch gut fünf Zähler unter dem Wert des Vorjahres. Die Konjunkturaussichten der Verbraucher legen im August ebenfalls zum vierten Mal in Folge zu. Allerdings ist auch hier der Zuwachs mit 1,1 Zählern eher gering. Der Indikator klettert auf 11,7 Punkte. Dies ist bereits der vierte Anstieg in Folge. Ein besserer Wert wurde zuletzt mit 14,8 Punkten im November 2018 gemessen.

Nach wie vor gingen die Verbraucher davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft, auch mit Hilfe umfangreicher Konjunkturpakete, aus der Rezession herausarbeiten könne. Dies setze allerdings voraus, dass der Anstieg der Infektionszahlen zum Stillstand komme und keine drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie oder sogar ein zweiter Lockdown notwendig würden. Für eine durchgreifende, nachhaltige Erholung der deutschen Wirtschaft sei es zudem überaus wichtig, dass auch die Abnehmerländer deutscher Exporte schnell auf die Beine kommen.

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.