Konsumklima bricht durch Coronavirus ein

  /  26.03.2020

Das Coronavirus hat große Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung. Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie Anschaffungsneigung müssen Einbußen hinnehmen…

Das Coronavirus hat massive Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung in Deutschland. Der Anstieg der Infektionen hierzulande und die damit einhergehenden Maßnahmen bzw. Beschränkungen haben das Konsumklima einbrechen lassen. GfK prognostiziert für April 2020 einen Wert von 2,7 Punkten und damit 5,6 Punkte weniger als im März dieses Jahres (revidiert 8,3 Punkte). Der Wert ist der niedrigste seit Mai 2009. Damals lag das Konsumklima während der Finanz- und Wirtschaftskrise bei 2,6 Punkten. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung ziehen wir unsere Konsumprognose von 1% Wachstum für das Jahr 2020 zurück. Handel, Hersteller und Dienstleister müssen sich auf eine Rezession einstellen“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Wie schwer diese ausfällt, wird letztlich davon abhängen, wann die Wirtschaft wieder in eine Art Normalität zurückfindet. Eine seriöse Konsumprognose kann sicherlich erst dann erfolgen, wenn absehbar ist, wie lange die Corona-Schutzmaßnahmen anhalten werden.“

Die Konsumneigung erleidet drastische Einbußen. Der Indikator Anschaffungsneigung verliert 22,2 Zähler und rutscht damit auf 31,4 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Juni 2013 mit 31,1 Punkten gemessen. Auf den Handel insgesamt werden schwere Zeiten zukommen. Der Lebensmitteleinzelhandel hat Ende Februar jedoch einen Umsatzsprung von 14% im Vergleich zum Vorjahresmonat gemacht. „Dieser Trend wird auch im März und unter Umständen in den Folgemonaten anhalten. Die ‚Stilllegung‘ des öffentlichen Lebens führt neben Hamsterkäufen auch zu einer Verlagerung des außer-Haus-Konsums in die privaten Wohnungen und Häuser der Haushalte und lässt die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr steigen“ so Dr. Robert Kecskes, GfK-Handelsexperte.

Die Konjunkturerwartung büßt im März 20,4 Zähler ein und rutscht auf -19,2 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im August 2012 mit -20 Punkten gemessen. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Minus gut 27 Zähler. Stillgelegte Produktion und geschlossene Geschäfte bzw. Gastronomie haben die Wirtschaftstätigkeit in vielen Bereichen fast zum Stillstand gebracht. Drohende Kurzarbeit sowie steigende Arbeitslosenzahlen schlagen inzwischen voll auf die Konsumstimmung durch. Die Angst vor Jobverlust ist stark gestiegen.

Einbrechende Konjunkturaussichten führen auch zu starken Einbußen bei der Einkommenserwartung. Der Indikator verliert 13,4 Zähler und steht nun bei 27,8 Punkten. Dies ist der niedrigste Wert seit genau sieben Jahren. Im Vorjahresvergleich steht momentan ein Minus von knapp 28 Zählern zu Buche.

Die Befragung fand im Zeitraum vom 4. bis zum 16. März statt.

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