Für den zur TriStyle Group gehörenden Versandhändler Madeleine Mode wird es aller Voraussicht nach keine Investorenlösung geben. Die letzten verbliebenen Interessenten haben sich aus dem Verkaufsprozess zurückgezogen. „Um Madeleine eine Zukunftsperspektive zu geben und das Unternehmen neu und vor allem digitaler ausrichten zu können, war und ist aber der Einstieg eines Investors eine zwingende Voraussetzung“, sagt Geschäftsführerin Daniela Angerer. „Ohne Investorenlösung musste ich deshalb die schwere Entscheidung treffen, den Geschäftsbetrieb bei Madeleine Stand jetzt mit Ablauf des Monats Dezember einzustellen.“ Bis dahin seien Bestellungen und Auslieferungen aus dem vorhandenen Sortiment weiterhin möglich. „Ich habe in den vergangenen Wochen mit verschiedenen potenziellen Investoren intensiv verhandelt. Mehrere von ihnen hatten sich sogar von sich aus gemeldet und Interesse signalisiert. In diesen Gesprächen habe ich das Potenzial ausführlich vorgestellt, das ich nach wie vor in Madeleine sehe. Leider kam es bis heute aber nicht zu einem positiven Abschluss der Verhandlungen und derzeit kann realistischerweise auch nicht davon ausgegangen werden, dass sich noch ein Investor findet“, so Angerer.

Letztlich hätten unterschiedliche Gründe dazu geführt, dass sich die Interessenten zurückgezogen haben. Eine Gemeinsamkeit sei aber die allgemein herausfordernde Situation in der gesamten Modebranche; eine Planung der künftigen Geschäftsentwicklung sei deutlich erschwert. Hinzu komme, dass die stärkere Digitalisierung von Madeleine noch etwas Zeit sowie erhebliche Investitionen benötigen würde.

Für eine uneingeschränkte Fortführung des Geschäftsbetriebs über den 1. November 2023 – dem Zeitpunkt der Eröffnung des Eigenverwaltungsverfahrens – hinaus stehen ohne einen Investor nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung. Madeleine muss deshalb allen Mitarbeitenden die Kündigung aussprechen. Einen Großteil der rund 200 Angestellten habe man bereits ab dem 1. November 2023 freistellen müssen. „So gerne ich diesen Schritt vermieden hätte – in diesem Fall ist er leider unumgänglich. […] Am Engagement unserer Mitarbeitenden hat es definitiv nicht gelegen“, so Angerer.

KA