Die Karstadt-Muttergesellschaft Signa Retail hat ein Angebot für die Übernahme von Kaufhof in Höhe von 3 Mrd. Euro gemacht, das auch die Schulden umfasse. Die Immobilien der Warenhauskette seien dabei mit 2,63 Mrd. Euro bewertet worden. Bis Mitte dieses Monats erwarte man eine Antwort seitens der Hudson’s Bay Company, die Kaufhof vor rund zwei Jahren übernahm und sich damit gegen René Benko durchsetzte, der hinter Signa steht. Eine offizielle Stellungnahme seitens der Unternehmen gibt es noch nicht.

Noch im August dieses Jahres bekannte sich die Hudson‘s Bay Company zu Kaufhof. „Unser Bekenntnis zum deutschen Markt und zu unseren Investitionen in ganz Europa ist stärker denn je“, erklärte Chef Jerry Storch, der kürzlich von seinem Posten zurücktrat, damals und reagierte damit auf Forderung des HBC-Investors Land and Buildings, sich von Immobilien und dem Europa-Geschäft zu trennen und die Einnahmen unter den Aktionären aufzuteilen. Mit Rhône Capital holte sich HBC erst kürzlich einen neuen Investor an Bord, der 500 Mio. Dollar investieren will.

Kaufhof hatte im Oktober dieses Jahres den Dialog mit der Gewerkschaft Verdi aufgenommen, um angesichts der anhaltend negativen Entwicklungen einen neuen Tarifvertrag abzuschließen, der Einschnitte für die Mitarbeiter bedeuten würde.

Update: HBC bestätigte, dass ein „unvollständiges, nicht bindendes, unaufgefordertes Angebot“ eingegangen sei.

KA