KaDeWe Group: Insolvenzantrag

  /  29.01.2024

Die KaDeWe Group mit Häusern in Berlin, Hamburg und München, an der der insolvente Signa-Konzern 49,9% der Anteile hält, hat einen Insolvenzantrag gestellt…

Die KaDeWe Group hat am 26. Januar 2024 beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg Insolvenz beantragt. Das Unternehmen mit Luxuskaufhäusern in Berlin, Hamburg und München gehört mit 49,9% zum insolventen Signa-Konzern und zur 50,1% seit 2015 zur thailändischen Central Group. Rund 1.900 Mitarbeitende seien von der Insolvenz betroffen.

Die Gruppe hat 2022/23 laut eigenen Angaben das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte verzeichnet. Der Umsatz lag mit knapp 728 Mio. Euro um fast 24% über dem Vor-Corona Jahr 2018/19. „Vor Miete“ sei das Geschäft damit deutlich profitabel – „nach Miete“ jedoch nicht. Die „exorbitant hohen“ Mieten an den Standorten Berlin (KaDeWe), Hamburg (Alsterhaus) und München (Oberpollinger) würden ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich machen. So seien selbige im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/19 um fast 37% gestiegen. In den nächsten Jahren sollen sie weiter ansteigen. Vor diesem Hintergrund habe sich die Geschäftsführung gezwungen gesehen, einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen, dem bereits stattgegeben wurde. Als vorläufiger Sachwalter wurde Christian Graf Brockdorff von der BBL Brockdorff Rechtsanwaltsgesellschaft mbH bestellt. Die Geschäftsführung der KaDeWe Group wird durch die Rechtsanwaltskanzlei Finkenhof unterstützt, unter der Leitung von Stephan Strumpf als Generalbevollmächtigtem.

CEO Michael Peterseim: „Ziel ist es, die KaDeWe Group zu schützen. Wir lassen Altlasten hinter uns und streifen vor allem die hohen Mietlasten für unsere Häuser ab. Operativ machen wir einen herausragenden Job. [...] Die Indexmieten jedoch sind unverhältnismäßig hoch, sie sind nicht marktüblich – und sollen weiter ansteigen. Zahlreiche Gespräche mit dem Vermieter haben daran nichts geändert, auch die Insolvenzen bei der Signa leider nicht.“ Der vorläufige Sachwalter sagt: „Die KaDeWe Group ist operativ sehr gut aufgestellt. [...] Ich bin sehr zuversichtlich, dass es gemeinsam mit der Geschäftsführung gelingen wird, die Gruppe erfolgreich fortzuführen.”

Die bestehende Geschäftsführung bleibt im Amt, die drei Department-Stores bleiben geöffnet. Für alle tariflichen Mitarbeitenden sei die Auszahlung der Gehälter inklusive der möglichen Zulagen in ihrer bisherigen Höhe durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gewährleistet.

Die Signa Holding hatte Ende November letzten Jahres Insolvenz angemeldet und soll jetzt in ein Verfahren ohne Eigenverwaltung wechseln.

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.