Interimsmanager übernehmen Zero

  /  14.06.2018

Urs-Stefan Kinting und Viktor Seuwen steigen als Investoren bei Zero ein. Die Gruppe hatte im April 2016 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt…

Das Bremer Modeunternehmen Zero lässt das Insolvenzverfahren hinter sich. Wie die Insolvenzverwalter der Gruppe, Dr. Malte Köster (Kanzlei Willmerköster, Bremen) und Tim Beyer (Kanzlei Schultze & Braun, Bremen), jetzt mitteilten, steigen Urs-Stefan Kinting und Viktor Seuwen als neue Investoren ein. Die entsprechende Vereinbarung wurde bereits unterzeichnet. Diese sieht die Fortführung des laufenden Geschäfts vor und schließt die Übernahme der Mitarbeiter ein. Die Zero Gruppe wird damit auch künftig ihren Hauptsitz in Bremen haben. Über den Kaufpreis und die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Die Gläubigerausschüsse haben ihre Zustimmung erteilt und die Mitarbeiter wurden bereits informiert. Kinting und Seuwen waren zu Beginn des Insolvenzverfahrens von den Insolvenzverwaltern interimsmäßig als Manager für das operative Geschäft hinzugezogen worden. Gemeinsam wurden die Stabilisierung und Restrukturierung der Unternehmensgruppe vorangebracht und die Weichen für eine erfolgreiche Neuausrichtung gestellt. Zero betreibt rund 320 Flächen mit Partnern im Modeeinzelhandel in Deutschland und Österreich sowie rund 70 Stores. Aktuell beschäftigt die Gruppe über 700 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von rund 100 Mio. Euro.

Das Unternehmen hatte im April 2016 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Bei der Fortführung lag der Fokus der Insolvenzverwalter auf dem Erhalt der Unternehmensgruppe als Ganzes und der Absicherung der Arbeitsplätze. Eine erste Übernahmevereinbarung mit einer europäischen Investorengruppe konnte nicht umgesetzt werden. Köster erklärt: „Nachdem sich eine erste Vereinbarung zur Übernahme aufgrund der veränderten gesetzlichen Regelungen zur Versteuerung von Sanierungsgewinnen nicht umsetzen ließ, haben wir die Gespräche mit Interessenten parallel zur laufenden Restrukturierung bei Zero wiederaufgenommen. Im Zuge dessen entwickelte sich auch der Ansatz für eine Übernahme durch das Interimsmanagement. Die jetzt erzielte Lösung ist unternehmerisch zielführend und berücksichtigt die Interessen der Gläubiger. Zero ist ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Insolvenzverfahren und das konstruktive Zusammenwirken aller Beteiligten.“

Beyer ergänzt: „Die Fortführung im Verfahren dauerte länger als zunächst erwartet, aber manchmal braucht man eben einen langen Atem. Unser gemeinsamer Dank gilt vor allem auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Zero. Ihr Mannschaftsgeist und die Loyalität zum Unternehmen, auch in schwierigen Zeiten, waren beeindruckend. Jetzt bestehen klare Perspektiven für die Zukunft. Wir wünschen allen bei Zero und den neuen Eigentümern alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft.“

Kinting und Seuwen sagen: „Zu Beginn unserer Tätigkeit hätten wir uns nicht vorstellen können, selbst als Unternehmer bei Zero aktiv zu werden. Das hat sich im Laufe der Arbeit im Unternehmen geändert. Bei Zero ist noch viel Arbeit zu erledigen. Aber die Marke hat großes Potenzial und die einzigartige Positionierung im Markt, die auf der Weitsicht der Gründer basiert, bietet spannende Perspektiven. Das hat uns gereizt. Nach vielen Jahren als Berater und Manager in der Modebranche gehen wir jetzt zusammen den Schritt ins Unternehmertum. Die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und der Zusammenhalt innerhalb der Zero Familie waren für uns wichtige Faktoren beim Entscheidungsprozess, ein Angebot zur Übernahme des Unternehmens abzugeben. Letztendlich kam der entscheidende Impuls aus der Belegschaft. Jetzt freuen wir uns darauf, die Neuausrichtung von Zero gemeinsam weiter voranzutreiben und das Unternehmen auf einen nachhaltigen Erfolgskurs zu bringen.“

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