Interesse an KI-Einsatz im Handel

  /  19.04.2023

Das Interesse am Einsatz von künstlicher Intelligenz im Einzelhandel wächst, die Umsetzung scheitert bislang laut einer HDE-Umfrage aber häufig noch an zwei Punkten…

Immer mehr Händlerinnen und Händler in Deutschland setzen künstliche Intelligenz (KI) im eigenen Unternehmen ein oder planen dies. Dennoch mangelt es häufig noch an konkreten Anwendungsfällen. Auch hohe Kosten stehen KI-Projekten oft im Weg. Zu diesen Ergebnissen führt eine Studie des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und Safaric Consulting, von denen knapp 27% der befragten Unternehmen den Schwerpunkt Bekleidung sowie gut 9% Schuhe und Lederwaren angaben. „Künstliche Intelligenz ist eine Chance für den Einzelhandel. Unsere Studie zeigt, dass immer mehr Händlerinnen und Händler dieses Potenzial erkennen. In der Breite ist die Technologie aber noch nicht angekommen“, so Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer. Aus der Studie geht hervor, dass mehr als 20% der befragten Unternehmen KI in einzelnen Bereichen oder unternehmensübergreifend einsetzen. Für ein Viertel ist die Technologie keine Option.

In der Praxis scheitert die Durchführung von KI-Projekten für zwei Drittel der Befragten an scheinbar fehlenden Anwendungsfällen. „An dieser Stelle setzt das Mittelstand Digital Zentrum Handel mit seinen vielseitigen Anwendungsbeispielen und Pilotprojekten an. Da gibt es mehr sinnvolle Möglichkeiten, als vielen Unternehmen auf den ersten Blick klar ist“, so Tromp. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht die hohen Kosten als größte Hürde oder wünscht sich einen verbesserten Nutzen. „KI ist die Zukunft. Und doch schrecken viele Händlerinnen und Händler davor zurück, in diesen Bereich zu investieren. Da viele Händler in Verbundgruppen und Genossenschaften organisiert sind, sind auch diese gefordert, rentable und nützliche Anwendungen für kleine und mittlere Unternehmen bereitzustellen“, sagt Tromp. Wichtig sei daher, den richtigen politischen Rahmen zu setzen und Zukunftsinvestitionen zu fördern. Kontraproduktiv sei hingegen eine Überregulierung im Bereich KI auf europäischer Ebene. Die Innovationskraft von KI dürfe nicht durch unnötige Regulierungen ausgebremst werden.

Das wachsende Interesse des Einzelhandels an KI zeige sich insbesondere darin, dass entsprechende Projekte im eigenen Unternehmen für fast ein Drittel der Befragten einen hohen Stellenwert haben. Kommt KI zum Einsatz, dann laut Umfrage aktuell vorrangig in Kamerasystemen zum Diebstahlschutz oder bei der Bearbeitung von Belegen in der Buchhaltung. Zalando hingegen kündigt für dieses Frühjahr zunächst für eine ausgewählte Gruppe von Kundinnen und Kunden in Deutschland, Österreich, Irland und Großbritannien die Beta-Version eines Fashion Assistant auf Basis von ChatGPT an. Mit selbigem können Kundinnen und Kunden in eigenen Worten nach Produkten suchen, damit intuitiver navigieren und so zusätzliche Beratung erhalten. Der Fashion Assistant kann beispielsweise gefragt werden: „Was sollte ich auf einer Hochzeit auf Santorini im Juli anziehen?” Anhand dieser Eingabe wird erkannt, dass es sich um eine formelle Veranstaltung handelt und wie das Wetter dort im Juli im Durchschnitt ist. Mit diesen Informationen kann eine Antwort mit Produktempfehlung gegeben werden.

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