HDE: Umsatzverluste in Milliardenhöhe

  /  06.01.2022

Der Einzelhandel blickt laut HDE auf ein „dramatisches Jahr“ zurück. Auch aktuell bleiben die Umsätze noch immer um bis zu 30% hinter dem Vorkrisenniveau zurück…

Mit Blick auf das zurückliegende Jahr 2021 zieht der Handelsverband Deutschland (HDE) eine gemischte erste Bilanz. Während sich im Onlinehandel Wachstumseffekte zeigten, fuhren weite Teile des stationären Non-Food-Handels deutliche Umsatzverluste ein. Angesichts bis heute spürbarer Auswirkungen monatelanger Lockdowns und seit November 2021 geltender Zugangsbeschränkungen bleibt die Lage im Einzelhandel nach dem Jahreswechsel extrem angespannt.

„Der Onlinehandel war auch 2021 ein Wachstumstreiber. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter vielen mittelständischen, stationären Handelsbetrieben ein Katastrophen-Jahr liegt“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die vorübergehende Umsatzerholung in den Sommermonaten und das im November zunächst gut angelaufene Weihnachtsgeschäft hätten die gesamte Branche auf einen zufriedenstellenden Jahresabschluss hoffen lassen. „Die Einführung von 2G war ein Einschnitt, der die eigentlich umsatzstärkste Zeit eines Jahres erheblich ausgebremst hat“, so Genth weiter. Befragungen des HDE unter insgesamt rund 5.000 Handelsunternehmen deuten darauf hin, dass der Einzelhandel unter 2G-Bedingungen Umsatzverluste in Milliardenhöhe hinnehmen musste. Die Umsätze in der letzten Woche des vergangenen Jahres im stationären Nonfood-Handel unter 2G-Bedingungen sanken im Vorkrisenvergleich um 29%. Dort, wo 2G-Zugangsbeschränkungen nicht mehr gelten, fällt der Umsatzrückgang mit einem Minus von 8% vergleichsweise gering aus.

Besonders dramatisch sei die Lage auch zu Beginn des neuen Jahres im Bekleidungshandel, wo die Umsätze noch immer um bis zu 30% hinter dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 zurückbleiben. „Für den Einzelhandel ist der Dezember einer der wichtigsten Monate eines jeden Jahres. Viele Händlerinnen und Händler sind abhängig von den Umsätzen im Weihnachtsgeschäft und zwischen den Jahren“, so Genth. Es brauche deshalb einen neuen Ansatz bei den Wirtschaftshilfen. „Unternehmen sollten die Hilfen nicht erst bei Umsatzausfällen von 30% beantragen dürfen. In Not geraten sie aufgrund geringer Margen schon deutlich früher“, sagt Genth weiter. Überfällig seien zudem die Anhebung der Förderhöchstgrenze, eine tagesgenaue Abrechnung und die Verkürzung der Bearbeitungsdauer.

Derzeit rechnet der HDE für das Gesamtjahr 2021 mit einem nominalen Umsatzplus von 1,5% im Einzelhandel (stationär und online). Preisbereinigt werde das Vorjahresergebnis erreicht.

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