HDE: „schlechtes Zeugnis“ für Corona-Politik

  /  18.03.2021

Der Einzelhandel stellt der Corona-Politik ein „schlechtes Zeugnis“ aus. An den bevorstehenden Corona-Gipfel haben die vom HDE Befragten klare Erwartungen...

Von den aktuellen Öffnungsschritten und deren Umsetzung in den Bundesländern zeigen sich die vom Lockdown betroffenen Einzelhändlerinnen und -händler enttäuscht. Sie halten die derzeitigen Maßnahmen im Durchschnitt für „mangelhaft“. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter rund 1.000 Handelsunternehmen. Besonders diejenigen mit nach wie vor geschlossenen Geschäften stehen den Maßnahmen kritisch gegenüber und bewerten die jüngsten Öffnungsschritte und die Regelungen mit der Note „ungenügend“. „Das schlechte Zeugnis ist ein Weckruf an Bund und Länder. Es ist höchste Zeit für einen Strategiewechsel hin zu einer evidenzbasierten Öffnungsstrategie“, betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Die Befragten haben klare Erwartungen an den anstehenden Bund-Länder-Gipfel. Rund 80% fordern die vollständige Öffnung des Einzelhandels unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln. Hoffnung setzen sie auch in Impfungen, die laut 70% schneller durchgeführt werden sollten. Gut die Hälfte erwartet von Bund und Ländern eine Anpassung der Wirtschaftshilfen. Eine Verdopplung der Corona-Hilfen ist für mehr als 40% wichtig. Die Fortsetzung der aktuellen Maßnahmen kann sich mit einem Zehntel nur ein Bruchteil vorstellen. „Unter Händlern herrscht Einigkeit. Wir müssen jetzt die flächendeckende Öffnung des Handels angehen und das Impftempo erhöhen. An den Entscheidungen am Montag hängen Existenzen“, so Genth. Weiterhin auf die ausschließlich inzidenzorientierte Schließung ganzer Branchen zu setzen, sei inakzeptabel. „Bewältigen können wir die Krise nur mit einer Öffnungsstrategie, die das Infektionsgeschehen ganzheitlich auf Grundlage aller relevanten Indikatoren beurteilt.“ Die höhere Testquote und die Auslastung der Intensivbetten seien unbedingt zu berücksichtigen. „In den vergangenen Monaten haben sich die Hygienekonzepte und Abstandsregelungen bewährt. Mit ihnen ist eine Öffnung aller Geschäfte schon heute bedenkenlos möglich. Die Händler brauchen eine Perspektive. Und die darf nicht von ihrem Bundesland oder allein der Inzidenzzahl abhängen“, so Genth weiter.

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