HDE prognostiziert verhaltenes Weihnachtsgeschäft

  /  14.11.2023

Der HDE prognostiziert für November und Dezember im Vorjahresvergleich ein Umsatzplus von 1,5% – das Weihnachtsgeschäft könnte also ohne große Kaufimpulse bleiben…

Aufgrund der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Weihnachtsgeschäft nicht mit einem größeren positiven Schub für den Einzelhandel. Der Verband prognostiziert für November und Dezember im Vorjahresvergleich ein nominales Umsatzplus von 1,5%, was einem realen Minus 5,5% entspricht. Dabei könne auch der Onlinehandel keine großen Impulse liefern: Sowohl im Weihnachtsgeschäft als auch auf das Gesamtjahr gesehen könnten dort die Umsätze des letzten Jahres nominal gehalten werden, real ergebe sich für das Weihnachtsgeschäft ein Minus von 4%. Für 2023 bedeutet das online ein reales Minus von 4,3%. Im Einzelhandel insgesamt, online und stationär, bleibt der HDE bei der Herbstprognose: Die Umsätze steigen nominal um 3%, preisbereinigt sinken sie um 4%.

„Die Branche bekommt die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der darauffolgenden Inflation sowie seit neuestem auch die in Folge des Nahost-Konflikts weiter sinkende Kauflaune zu spüren. Gleichzeitig passen oft die aus der Zeit vor diesen Herausforderungen stammenden Kostenfaktoren noch nicht zur neuen Lage“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. So seien die Mieten in vielen Fällen nach wie vor nicht realistisch. „Die Zeiten, in denen Handelsunternehmen Höchstmieten zahlen konnten, sind vorbei. Diese Einsicht hat sich noch immer nicht bei allen Vermietern und Gebäudeeigentümern durchgesetzt. Der Trend muss noch deutlicher zu umsatzbezogenen Mieten gehen“, so von Preen. Ein weiterer krisenverstärkender externer Faktor seien die hohen Strompreise, es brauche bezahlbaren Strom für alle.

Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter mehr als 330 Unternehmen bewerten 31% der Nicht-Lebensmittelhändler ihre Geschäftslage als schlecht oder sehr schlecht, mit den Oktoberumsätzen sind 53% unzufrieden oder sehr unzufrieden. Die Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft passen in das eher negativ geprägte Bild: Knapp mehr als die Hälfte der Non-Food-Unternehmen rechnet mit schlechteren oder deutlich schlechteren Umsätzen als im Vorjahreszeitraum.

Die Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande planen laut einer vom HDE beauftragten Umfrage des Handelsblatt Research Institutes im Durchschnitt 295 Euro für Weihnachtsgeschenke ein. Dabei will über ein Viertel mehr als 300 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Im Vergleich mit dem Vorjahr plant mehr als die Hälfte der Befragten ihr Budget für Weihnachtsgeschenke stabil zu halten oder sogar auszubauen.

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