HDE fordert Wiedereröffnung aller Geschäfte

  /  10.05.2021

Die Corona-Inzidenzen sinken, die Anzahl der Geimpften steigt – der HDE fordert daher eine flächendeckende Öffnung des Handels. Zudem gibt es neue Click & Collect-Erkenntnisse…

Angesichts sinkender Corona-Inzidenzen und einer wachsenden Zahl an Geimpften fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) die Politik auf, einen bundesweit einheitlichen Plan zur Wiedereröffnung aller Geschäfte vorzulegen. „Immer mehr Menschen sind geimpft, die Inzidenzen sinken vielerorts unter 100. Das sind gute Nachrichten für uns alle. Jetzt muss die Politik den nächsten Schritt machen und den Einzelhandel wieder komplett öffnen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. In Gebieten mit Inzidenzen unter 100 müsse zudem die Testpflicht vor dem Einkauf entfallen. Gleichzeitig sollten die Maskenpflicht und die bewährten Hygienekonzepte weiter gelten.

Eine HDE-Umfrage hatte in der Kalenderwoche 16 deutlich gemacht, wie groß die Not bei vielen Händlerinnen und Händlern mittlerweile sei. Demnach sehen sich zwei Drittel in Existenzgefahr und rechnen für dieses Jahr damit, Insolvenz anmelden zu müssen. Insgesamt könnten laut HDE durch die Corona-Krise bis zu 120.000 Geschäfte verschwinden. Die Gewerbesteuereinnahmen würden teilweise massiv einbrechen, bis zu 250.000 Jobs könnten verloren gehen. „Der Einkauf ist für die meisten Menschen der wichtigste Grund für einen Besuch in der Innenstadt. Wenn der Handel Corona-bedingt schwächelt, taumeln ganze Stadtzentren. Das reißt auch andere Branchen wie die Gastronomie oder den Tourismus noch tiefer in den Abgrund“, so Genth weiter.

Eine aktuelle HDE-Umfrage unter 1.000 Händlerinnen und Händlern zeigt zudem gesellschaftliche und soziale Folgen, wenn der Einzelhandel in der Fläche in Probleme geraten würde. Demnach engagiert sich der Einzelhandel in Deutschland mit einer Milliarde Euro pro Jahr für das Gemeinwohl, unter anderem im ehrenamtlichen Engagement bei Vereinen, der Unterstützung von Festen und Veranstaltungen oder dem Sponsoring von örtlichen Sportvereinen.

Eine weitere Erkenntnis des HDE ist die durch die Corona-Pandemie deutlich gestiegene Akzeptanz von Click & Collect. Laut HDE-Online-Monitor kennen den Service mittlerweile drei Viertel der Internetnutzerinnen und -nutzer. Im vergangenen Jahr konnte der Einzelhandel in Deutschland über Click & Collect einen Umsatz in Höhe von 4,6 Mrd. Euro erzielen. Das entspricht einem Anteil von mehr als 6% am gesamten Online-Umsatz 2020. 44% der Internetnutzerinnen und -nutzer geben an, diesen Service 2020 mindestens einmal genutzt zu haben. Die größten Umsatzanteile erzielten dabei Händlerinnen und Händler aus den Bereichen CE/Elektro (27%), Fashion und Accessoires (21%) sowie Freizeit und Hobby (15%). Knapp 60% derjenigen, die den Service schon einmal genutzt haben, können sich das auch für normale Zeiten ohne Lockdown vorstellen.

Einen Umsatzschub gab es auch beim Verkauf über Online-Plattformen. Das Wachstum lag bei mehr als 40%. Dadurch erreicht Amazon (mit Marktplatz und Eigenhandel) einen Anteil von 53% am gesamten deutschen Onlinehandelsumsatz. Die Aktivitäten der stationären Händlerinnen und Händler im Onlinehandel stiegen im vergangenen Jahr weiter an: 45% sind nun auch im Internet vertreten. Gleichzeitig sinkt allerdings die Zahl der Händler mit eigenem Onlineshop. Die Bedeutung von Online-Marktplätzen nehme weiter zu; viele stationäre Händlerinnen und Händler nutzen die Chance, online Waren zu verkaufen, ohne einen eigenen Onlineshop aufbauen zu müssen, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Insgesamt lag der Umsatz des Onlinehandels in Deutschland 2020 bei 73 Mrd. Euro. Das bedeutet einen Zuwachs von fast 14 Mrd. Euro bzw. 23% gegenüber dem Vorjahr.

FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN INHALT DIESER SEITE, MELDEN SIE SICH BITTE AN.

Noch kein Mitglied?

Dann registrieren Sie sich jetzt für den kostenfreien 1st-blue-Business Club.
Als Teil unserer Community erhalten Sie Zugriff auf Branchen-News, Orderinfos, Netzwerktools und den wöchentlichen B2B-Newsletter.