Harter Lockdown lässt Konsumklima einbrechen

  /  27.01.2021

Die Verbraucherstimmung leidet laut GfK zum Jahresbeginn unter dem Lockdown. Die Anschaffungsneigung bricht zusammen, die Konjunktur- und Einkommenserwartung…

Die Verbraucherstimmung in Deutschland leidet zu Jahresbeginn 2021 unter dem harten Lockdown. GfK prognostiziert für das Konsumklima für Februar einen Wert von -15,6 Punkten und damit 8,1 Punkte weniger als im Januar dieses Jahres (revidiert -7,5 Punkte). Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie. Der erneute Einbruch des Konsumklimas ist neben dem moderaten Rückgang der Einkommensaussichten vor allem dem Absturz der Anschaffungsneigung zuzuschreiben. „Die Schließung von Gastronomie und weiten Teilen des Handels Mitte Dezember 2020 hat die Konsumneigung ähnlich hart getroffen wie beim ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres. Aktuell fällt die Anschaffungsneigung auf null Punkte. Dies ist gegenüber dem Vormonat ein Minus von 36,6 Punkten, während des ersten Lockdowns im April 2020 betrugen die Einbußen 36 Punkte“, so Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. Bürkl weiter: „Dem Konsumklima stehen im ersten Quartal dieses Jahres schwierige Zeiten bevor. Für eine nachhaltige Erholung ist es notwendig, dass die Infektionszahlen stärker als bislang zurückgehen, damit die Maßnahmen spürbar gelockert werden können. Das heißt, die für dieses Jahr von vielen erhoffte Erholung wird noch etwas auf sich warten lassen.“

Die Ergebnisse einer aktuellen GfK eBus-Umfrage zeigen zudem: Vier von fünf Bundesbürgerinnen und -bürgern (81%) sind der Meinung, dass Covid-19 für Deutschland eine große bzw. sehr große Bedrohung darstellt. Das ist der höchste Wert, der seit Beginn der Erhebungen (Mitte April 2020) gemessen wurde. Nur 15% verspüren eine eher geringe Bedrohung oder zeigen sich völlig unbeeindruckt. Auch bei der Frage nach den Sorgen um die persönliche wirtschaftliche Zukunft angesichts der Corona-Krise erreichen die Werte einen Höchststand: 54% machen sich sehr große bzw. eher große Sorgen um ihre persönliche wirtschaftliche Zukunft in diesen Krisenzeiten. 43% zeigen sich eher weniger oder gar nicht besorgt.

Der Indikator der Einkommensaussichten verliert 6,5 Punkte und sinkt auf -2,9 Zähler. Dies ist bereits der vierte Rückgang in Folge. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum steht ein Minus von 47,5 Punkten zu Buche. Durch die Verlängerung des Lockdowns bis mindestens Mitte Februar ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass es in den betroffenen Branchen zu einer Pleitewelle kommen kann. Dies erhöht die Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes. Zudem dürfte die Anzahl der Angestellten in Kurzarbeit wieder zunehmen, was ebenfalls die Einkommen der Haushalte beeinträchtigt.

Die Konjunkturerwartung verzeichnet im Gegensatz zur Konsumneigung und der Einkommenserwartung nur leichte Verluste. Der Indikator verliert 3,1 Zähler und weist aktuell 1,3 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht sogar ein Plus von fünf Punkten zu Buche. Die stabile Entwicklung ist zum einen auf einen angesichts der tiefen Rezession stabilen Arbeitsmarkt zurückzuführen. Zum anderen ist ein wesentlicher Teil der deutschen Wirtschaft, das verarbeitende Gewerbe, nicht von Schließung betroffen.

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